1. Platz/ Großer Stern in Silber: Werrepiraten e.V. (Hiddenhausen) für das Projekt „Peer Projekt – Wildwasser nachhaltig nutzen“
Wer im Wildwasser Kajak fahren will, der muss lernen, seine Ängste zu überwinden und Gefahrensituationen zu meistern. Dafür braucht es Trainer*innen, die die nötigen Techniken beherrschen, zuverlässig sind, ihre Gruppe im Blick behalten und in Notsituationen eingreifen. Der Kajakverein Werrepiraten hat sich schon immer für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche engagiert. Mit seinem „PEER PROJEKT – Wasser nachhaltig nutzen“ fördert er seit drei Jahren die Ausbildung von vier Nachwuchstrainern. Zwei weitere stehen schon in den Startlöchern. Sie galten früher selbst als „schwierig“ und als „Systemsprenger“ und übernehmen jetzt als peer.Trainer Verantwortung, leiten andere an, geben ihre Erfahrungen weiter und werden selbst zum Vorbild. Hier begegnen sich alle auf Augenhöhe und nehmen sich gegenseitig ernst, unabhängig vom Alter. Das zahlt sich auch gesellschaftlich aus: Wer im Verein lernt, aktiv mitzugestalten, der nimmt sein Leben selbst in die Hand.
Die Bewerbung für die „Sterne des Sports“ 2024 ging an die Volksbank in Ostwestfalen eG.
2. Platz/ Kleiner Stern in Silber: Move and Meet e.V. (Münster) für das Projekt „Bike and Meet“ in Münster
Für Beweglichkeit im doppelten Sinne steht der Kurs „Bike and Meet" vom Sport- und Bildungsverein Move and Meet aus Münster. Frauen und Mädchen mit Migrationsgeschichte können hier Fahrradfahren lernen und Kontakte knüpfen. Damit steht der Kurs beispielhaft für das Konzept: Der Verein passt sein niedrigschwelliges Sport- und Bewegungsangebot immer wieder flexibel an die Bedürfnisse der Zielgruppen an. Er hilft auch bei der Suche nach dem passenden Sportverein. Im Idealfall begeistern sich die Teilnehmer*innen im Anschluss an die Schnuppertrainings und Kurse sogar selbst für ein Ehrenamt im Sport.
Der Verein wird begleitet vom Stadtsportbund Münster e.V.
3. Platz/ Kleiner Stern in Silber: TABALiNGO Sport & Kultur integrativ e.V. (Stolberg) für das Projekt „Inklusives Tischkicker-Sportangebot“
Der Verein Tabalingo Sport & Kultur aus Stolberg ist ständig auf der Suche nach neuen inklusiven Sport- und Freizeitangeboten für Menschen mit Behinderung oder Förderbedarf. Im Rahmen des Host-Town-Programms der Special Olympics Weltspiele 2022 in Berlin hat er sein „Inklusives Tischkicker-Sportangebot“aufgebaut und war maßgeblich an der Gründung der ersten europäischen inklusiven Tischkicker-Liga beteiligt. Die Spieler*innen treten hier in Zweier-Teams an. Eine der beiden Personen muss eine Behinderung haben oder über 60 Jahre alt sein. Das Modell, das für Teamplay, Inklusion und Gemeinsamkeit steht, kann für uns alle Symbolfunktion haben: Nur wenn wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander da sind, kommen wir als Gesellschaft voran. Bei Tabalingo ist die Fangemeinde von Sitz-Tischkicker mittlerweile so groß, dass angebaut werden musste: Seit diesem Jahr gibt es für den Sport ein eigenes barrierefreies„Kicker-Kabinet“.
Die Bewerbung für die „Sterne des Sports“ 2024 ging an die VR-Bank eG - Region Aachen.
Förderpreis: Karate Club Sennestadt 1970 e.V. für das Projekt „Sicher auf den Beinen und fit im Kopf!“
Ein unsicheres Fundament trägt kein Haus – deshalb engagiert sich der Karate Club Sennestadt 1970 seit diesem Jahr in der offenen Seniorenarbeit. Unter dem Motto „Sicher auf den Beinen und fit im Kopf“ lädt er in einem Seniorenwohnheim einmal in der Woche zum Gleichgewichts- und Gedächtnistraining ein. Ziel ist es, schweren Stürzen und Demenz vorzubeugen, aber auch das seelische und körperliche Wohlbefinden zu fördern. Rund 20 Teilnehmer*innen machen regelmäßig mit. Bei Karate ist das Üben eines festen und sicheren Stands wesentlicher Bestandteil des Trainings. Außerdem bringt der Verein Erfahrungen ein, die er beim Gleichgewichtsund Koordinationstraining mit Kindern gesammelt hat. Ein Ausbau des Programms und der Aufbau einer eigenen Seniorengruppe im Verein sind angedacht.
Die Bewerbung für die „Sterne des Sports“ 2024 ging an die Volksbank in Ostwestfalen eG.
Förderpreis: Kampfsportcenter Grevenbroich e.V. für das Projekt „Kids-Camp XXL“
Mitglieder aus 23 Nationen trainieren im Kampfsportcenter Grevenbroich Boxen und Muay Thai. Einmal pro Jahr lädt der Verein zu seinem internationalen „Kids Camp XXL“ ein. Ein Wochenende lang lernen Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren die Grundtechniken im Thai- und Kickboxen kennen – kostenlos und ohne Mitgliedschaft im Verein. Das ermöglicht das generationenübergreifende ehrenamtliche Engagement des Vereins. Als Trainer*innen konnte er dieses Jahr zwei der besten ihres Fachs gewinnen: Atenea Flores, die amtierende Weltmeisterin im K1-Kampfsport, und René Müller, ehemaliger Weltmeister im Kick- und Thaiboxen. Besonders wichtig ist dem Verein der geschlechtergerechte Ansatz: Muay Thai ist ein männerdominierter Sport, der im Camp gezielt für Jungen und Mädchen angeboten wird. Die Leiterin, Atenea Flores, ist mit ihren spanischen Wurzeln vor allem für Mädchen und Kinder mit Migrationsgeschichte eine wichtige Identifikationsfigur.
Die Bewerbung für die „Sterne des Sports“ 2024 ging an die Volksbank Erft eG.
Förderpreis: FSV Gerlingen e.V. (Wenden) für das Projekt „Fußballmannschaft für Behinderte“
Pass, Dribbling, Schuss, Tor! Seit August 2022 gibt es beim FSV Gerlingen eine „Fußballmannschaft für Behinderte“. Jeden Montag bietet der Verein Training für Spieler*innen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, motorischen Defiziten oder Sprachauffälligkeiten an. Leistungsdruck ist kein Thema, es zählt allein der Spaß am Fußballspielen. Trainiert wird bei Bedarf auch mit Bällen in Signalfarben oder mit Glöckchen, wenn sie besser für die Orientierung sind. Mit sieben Kindern und Jugendlichen gestartet, hat die Mannschaft aktuell 32 Mitglieder im Alter von 6 bis 33 Jahren. Für den Verein ist die Inklusionsmannschaft eine echte Herzensangelegenheit, auch weil viele andere im Umkreis sich an das Thema nicht herantrauen.
Die Bewerbung für die „Sterne des Sports“ 2024 ging an die Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen eG.
(Quelle: Genoverband e.V.)