Das „große Rad“ müssen andere drehen

Konnte das Projekt "TrainerIn Sportdeutschland" den 13 gesteckten Leitzielen näher kommen, fragt sich Bundestrainer Ulrich Forstner vom Deutschen Hockey-Bund.

42 Projekte wurden im Rahmen von "TrainerIn Sportdeutschland" initiiert und begleitet. Foto: DOSB
42 Projekte wurden im Rahmen von "TrainerIn Sportdeutschland" initiiert und begleitet. Foto: DOSB

Der Deutsche Hockey-Bund konnte gemeinsam mit dem Deutschen Basketball Bund und der Trainerakademie Köln das sportartübergreifende Projekt „Mentorenplattform“ im Rahmen des DOSB-Projekts „TrainerIn Sportdeutschland“ durchführen.

Zu Beginn möchte ich mich im Namen aller teilnehmenden Institutionen sehr herzlich beim DOSB, der Stiftung Deutscher Sport und insbesondere bei der DOSB-Projektleitung für die Möglichkeit bedanken, in zwei Phasen über jeweils zwei Jahre Projekte initiieren zu können, die die Situation unserer Trainer*innen aufwerten und verbessern sollten.

Völlig zurecht wird dabei von der „Schlüsselfunktion Trainer*in“ gesprochen, für die 2016 bereits eine „Vision Trainer*in“ mit 13 Leitzielen auf den Weg gebracht wurde. Diesen Leitzielen näher zu kommen, war das Ziel der beiden Projektphasen. Ist dies gelungen?

Die insgesamt 42 Projekte haben sicher dazu beigetragen, den Fokus der beteiligten Verbände und Institutionen mehr als zuvor auf ihre Trainer*innen zu legen und deren Situation in der deutschen Sportlandschaft zum Thema zu machen. Einige Projekte waren diesbezüglich sehr hilfreich, andere weniger und bei einigen - so ist mein Eindruck - ist dieser Effekt auch ins Leere gegangen.

Letztendlich können über eine solche Initiative auch nur kleinere Verbesserungen für die Trainer*innen in den Verbänden erreicht werden. Am entscheidenden und großen Rad müssen andere drehen!

Da geht es um eine grundsätzliche gesellschaftspolitische Entscheidung, was uns der (Leistungs-) Sport in Deutschland wert ist, welche Ressourcen dafür zur Verfügung gestellt werden müssen und wie diese möglichst effektiv eingesetzt werden. Es geht darum, die gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung der Trainertätigkeit und des Trainerberufs zu stärken und die Arbeitsbedingungen (vor allem auch die Bezahlung) deutlich zu verbessern.

So gesehen konnte das Projekt „TrainerIn Sportdeutschland“ von seinem Ansatz her nur einen gewissen, aus meiner Sicht überschaubaren, aber durchaus wertvollen Beitrag zur Gesamtthematik leisten. Die Projekte waren ein guter Anlass und eine tolle Möglichkeit, den Bedarfen und Wünschen der Verbände zur Trainer*in-Thematik eine Chance zur Umsetzung zu bieten, die es ohne das Projekt nie gegeben hätte.

Die Projektleitung um Eva Zehnder hat einen super Job gemacht und die Projekte sehr aktiv und wertschätzend begleitet. Ihre regelmäßige Initiative und Kommunikation mit den Projektleitungen hat sehr geholfen in den Projekten am Ball zu bleiben, was angesichts des oft überbordenden Alltagsgeschäfts durchaus als Herausforderungen verstanden werden darf.

Die mit viel Herz und Engagement organisierte Abschlussveranstaltung am 4./5. Mai in Frankfurt war ein angemessener und sehr passender Schlusspunkt für das Gesamtprojekt, in der Keynote Speaker Stefan Kermas gleich zu Beginn nochmal wertvolle Impulse zur Zusammenarbeit von Vereinen und Verbänden mit ihren Trainerinnen und Trainern setzen konnte.

Für all das ein herzliches DANKESCHÖN, verbunden mit dem Wunsch, dass das angesprochene „große Rad“ für unsere Schlüsselfiguren im Sport schnell mehr Fahrt aufnehmen möge und die vielen kleineren (Projekt-) Initiativen der Verbände weiter gefüttert werden und den Trainer*innen zur echten Unterstützung und Hilfe gereichen.

(Autor: Ulrich Forstner, Bundestrainer Wissenschaft & Bildung beim Deutschen Hockey-Bund)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • 42 Projekte wurden im Rahmen von "TrainerIn Sportdeutschland" initiiert und begleitet. Foto: DOSB
    Aufgeklappter Laptop in einer Sporthalle Foto: DOSB