Deutscher Golf Verband e.V.: Klimaschutz ist „unbezahlbar“–aber nicht unbedingt teuer

Auf allen deutschen Golfanlagen gibt es ein mehr oder weniger großes Clubhaus. Es dient als Treffpunkt und Aufenthaltsort der Golfspieler, beinhaltet aber neben der Gastronomie auch unverzichtbare Funktionsbereiche wie Umkleiden, Sanitäranlagen, Verwaltungsräume, oftmals einen Pro-Shop und teilweise auch Unterbringungsmöglichkeiten für Schlägertaschen und Trolleys.

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Thermogramm des Herrenhauses zeigt Bereiche mit höherem Wärmeverlust (copyright: DGV)

Auf allen deutschen Golfanlagen gibt es ein mehr oder weniger großes Clubhaus. Es dient als Treffpunkt und Aufenthaltsort der Golfspieler, beinhaltet aber neben der Gastronomie auch unverzichtbare Funktionsbereiche wie Umkleiden, Sanitäranlagen, Verwaltungsräume, oftmals einen Pro-Shop und teilweise auch Unterbringungsmöglichkeiten für Schlägertaschen und Trolleys. Alles in allem schwankt die Nutzfläche von ca. 150 m² bis über 1.000 m². All diese Räume müssen zumindest in der Übergangszeit geheizt werden und benötigen eine leistungsfähige Warmwasserbereitung einschließlich Verteilung und Regelung. Die Energie-Verbrauchszahlen sind dementsprechend relevant: Im DGV-Betriebsvergleich 2008, Gruppenauswertung für 18-Löcheranlagen, liegen die „Betriebskosten für das Clubhaus“ im Schnitt bei 32.000 Euro, in der Sonderauswertung des Betriebsvergleiches (konstante Teilnehmergruppe) für die gleiche Kategorie stiegen die Betriebskosten von durchschnittlich 29.000 EUR in 2003 auf 39.000 EUR in 2008. Parallel dazu ist in unserer Gesellschaft der Klimaschutz immer mehr in den Fokus gerückt. Deshalb trägt der energieeffiziente Betrieb eines Clubhauses zur Kosteneinsparung auf einer Golfanlage bei und zeugt gleichzeitig von einer gelebten Verantwortung unserer Umwelt gegenüber.

Um die Möglichkeiten der Erweiterung des Umweltmanagementprogramms „Golf und Natur“ zu prüfen, wurde auf der Golfanlage Hof Hausen vor der Sonne (bei Frankfurt) ein Pilotprojekt zur Verbrauchsanalyse eines Clubgebäudes durchgeführt. Mit fachlicher Unterstützung durch den regionalen Energiedienstleister Süwag Energie wurde eine detaillierte Bewertung der Gebäudeenergieeffizienz durchgeführt, was zum einem die Isolierung des Baukörpers (Herrenhaus) und zum anderen die Anlagentechnik (Heizung und Lüftung) beinhaltete. Wie in dem unten abgebildeten Thermogramm zu erkennen ist, gibt es an dem Herrenhaus im Erdgeschoss ein großes Energieeinsparpotential - ersichtlich an den gelben und rötlichen Farbtönen, die gleichbedeutend mit einem hohen Energieverlust sind. Im Gegensatz dazu, sieht man, dass die Energieeffizienz im ersten, besser wärmegedämmten Stock, höher ist (grünliche und blaue Farbe). Diese Verbrauchsanalyse mündete in ein detailliertes Konzept aus Sofort- und langfristigen Maßnahmen. Sofortmaßnahmen, wie z.B. exakte Justierung von Türen und Fenstern zur besseren Abdichtung und die richtige Einstellung einer Kühlanlage in der Gastronomie sowie die Anwendung energiesparender Leuchtmittel sind kostengünstig umzusetzen. Längerfristige Maßnahmen, wie z.B. der Einbau eines Blockheizkraftwerkes, das den gesamten Gebäudekomplex der Golfanlage mit Wärme versorgt und zusätzlich Strom produziert, bedürfen einer sorgfältigen technischen Vorplanung und natürlich einer höheren Investition. Im Zusammenspiel mit den zurzeit verfügbaren günstigen Krediten für energetische Sanierungen sind dies aber Investitionen, die sich in doppelter Hinsicht lohnen: Zum einen als Beitrag des Golfsports zum Klimaschutz und zum anderen mit langfristig deutlich niedrigere Energiekosten für das Golfclubhaus mit Nebengebäuden auch für einen wirtschaftlich zukunftsfähigen Betrieb von Golfanlagen.

Weitere Informationen: Deutscher Golf Verband e.V., Herr Biber, biber@dgv.golf.de


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    Thermogramm des Herrenhauses zeigt Bereiche mit höherem Wärmeverlust (copyright: DGV)
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