2009: "Tag der Integration" bundesweit gefeiert

30.10.2009
Schwertkämpfe und Akrobatik, walkende Faustkämpferinnen und eine Integrationsstaffel per Handy. Das waren nur einige Höhepunkte des sechsten Tags der Integration, der rund um den 27. September überall in Deutschland gefeiert wurde. Die Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“ nutzten den Rahmen der sogenannten Interkulturellen Woche, um sich auf bunten Sportfesten einem breiten Publikum zu präsentieren.
Die Vielfalt der sportlichen Veranstaltungen waren Sinnbild für die Menschen aus aller Welt, die täglich über den Sport in den Stützpunktvereinen von „Integration durch Sport“ zueinander finden. Fairness und Toleranz standen bei multikulturellen Fußballturnieren in Bremen und im thüringischen Erfurt ganz oben. In Kiel beging man den Tag der Integration musikalisch. Mit Rhythmen aus Afrika, Lateinamerika, Europa und dem Orient wurde die Interkulturelle Woche auf dem Kieler Fest der Vielfalt eingeläutet. Im nordrhein-westfälischen Senden ging es kämpferisch zur Sache. Hier hatten Trainer und Kinder des Wushu Sportclubs Senden e.V. zum Integrationsfest eingeladen, um zu zeigen, wie facettenreich der chinesische Kampfsport Wushu ist. Die Sportler beeindruckten dabei mit Akrobatik, traditionellen Bewegungen und spektakulärem Schwertkampf.
Integrationsstaffel per Handy
Mit einer besonderen Idee wurde in Baden-Württemberg der Tag der Integration gefeiert. Hier drehte sich alles um das Stichwort Vernetzung: Im Rahmen der Initiative „WIR TUN`S! – Integration“ informierten sich die Stützpunktvereine über eine symbolische Handystaffel gegenseitig über ihre Projekte. „Für die Vereine ist es wichtig über den lokalen Kontext hinaus zu sehen, dass sie in ein größeres Ganzes eingebunden sind“, sagt Julia Sandmann, Landeskoordinatorin für „Integration durch Sport“ in Baden-Württemberg. „Durch die Integrationsstaffel wurde deutlich, dass sie nicht die einzigen sind, die in Baden-Württemberg im Themenfeld aktiv sind. Da sind noch viele andere Vereine, die sehr unterschiedliche Herangehensweisen an das Thema Integration wählen, um letztendlich Menschen mit Migrationshintergrund in den vereinsorganisierten Sport hineinzubringen.“ Das ist nicht untertrieben. 18 an der Aktion beteiligte Stützpunktvereine mit über 1.000 Sportlern sprechen für sich.
Aber auch in jedem anderen Bundesland zeigten die Stützpunktvereine großen Einsatz: In Bremerhaven zum Beispiel bot der Weser Boxring Laufen und Walken im Bürgerpark und ein Boxtraining für Mädchen und Frauen unter dem Titel „Frauenboxen plus 3000 Schritte extra“ an. In Brandenburg hieß es „Sport spricht alle Sprachen“. Dort nahmen Frauen mit Migrationshintergrund am 1. Frauen-Inline -Hockeyturnier im Bundesland teil. Nebenbei gab es für alle interessierten Besucher die Möglichkeit, sich selbst einmal im Inline-Skaten auszuprobieren. Egal wo sich am Tag der Integration Einheimische und Menschen mit Migrationsgeschichte zusammen fanden, wurde deutlich, dass der Sport Gemeinsamkeiten schafft.
Die Stützpunktvereine des Programms „Integration durch Sport“, die sich besonders für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen, bekamen die öffentliche Aufmerksamkeit, die ihnen sonst während der alltäglichen Integrationsarbeit nicht zuteil wird. Am Ende des Tages waren sich alle Beteiligten einig, dass der sechste Tag der Integration nicht der letzte gewesen ist. Die Planungen für 2010 laufen schon.