
Sauberer und fairer Sport
Fairplay, Integrität und Schutz vor Manipulation – als Teil von Team D trägst du Verantwortung für einen sauberen Sport. Hier findest du alle relevanten Schulungs- und Informationsmaterialien zu den Themen Anti-Doping, Anti-Wettbewerbsmanipulation, Schutz vor Gewalt sowie Ethik & Good Governance.
1. Anti-Doping
Der Schutz der Integrität von sportlichen Wettbewerben - Fairplay , Teamgeist, Toleranz - ist wesentlicher Kernbestandteil einer erfolgreichen Sportkultur. Hierzu gehört unter anderem auch die konsequente Bekämpfung von Doping.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) vertritt seit seiner Gründung eine Null-Toleranz-Politik im Kampf gegen Doping und arbeitet eng mit der NADA (Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland) zusammen.
2002 gegründet, hat die NADA die Bekämpfung des Dopings für saubere Leistung im Sport zum Hauptziel und erfüllt unter anderem folgende Kernaufgaben:
- Umsetzung des Welt Anti-Doping Codes (WADAC) in einen Nationalen Anti-Doping Code (NADC)
- Erteilung sog. Medizinischer Ausnahmegenehmigngen (TUE) und Beantwortung von Medikamentenanfragen
- Einrichtung und Durchführung eines unabhängigen Sportschiedsgerichts in Fällen von Sanktionen
- Durchführung umfassender Präventionsmaßnahmen, samt Erstellung und Verbreitung von Aufklärungs- und Schulmaterial zur Problematik des Dopings im Sport
Umfangreiches Präventionsmaterial stellt die NADA auf ihrer Webseite „GEMEINSAM GEGEN DOPING“ zur Verfügung. Dort werden u.a. zielgruppenspezifische Informationsmaterialien für Athlet*innen, Trainer*innen, Eltern, Lehrer*innen, Anti-Doping-Beauftragte und Betreuer*innen angeboten. Mit Hilfe der Medikamenten-Datenbank NADAmed soll es sowohl Sportlerinnen und Sportlern, als auch Betreuerinnen und Betreuern ermöglicht werden, eine leicht zugängliche und schnelle Auskunft über die Dopingrelevanz von Medikamenten zu erhalten.
GEMEINSAM GEGEN DOPING NADAmed
Anti-Doping Regelwerke
Seit 2003 verpflichtet sich Deutschland zur nationalen Umsetzung des World Anti-Doping Codes (WADC) der WADA. Zum 1. Januar 2021 trat der neue, überarbeitete WADC 2021 und mit ihm auch der neue Nationale Anti-Doping Code 2021 in Kraft. Für den deutschen Sport stellt der NADC21 das wichtigste, sportartenübergreifenden Anti-Doping-Regelwerk dar. Der NADC21 setzt die wesentlichen Bestimmungen des WADC 2021 um und bildet die einheitliche Grundlage zur Umsetzung der Anti-Doping-Arbeit in Deutschland.
Als ein weiteres Instrument im Kampf gegen Doping, dient das 2015 in Kraft getretene Anti-Doping-Gesetz. Es umfasst neue Straftatbestände, wie zum Beispiel das Selbstdoping, und stärkt die Zusammenarbeit von Leistungssport und staatlicher Rechtsprechung in der Ahndung von Dopingvergehen.
WADA Code NADA Code WADA Verbotsliste Gesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport (AntiDopG)
2. Anti-Wettbewerbsmanipulation / Umgang mit Insiderinformationen / Sportwetten
Unter Spiel-, Wettspiel- oder Wettbewerbsmanipulation wird die unrechtmäßige Beeinflussung oder Änderung des Verlaufs eines Wettbewerbs verstanden. Dabei geht es nicht bloß um den finalen Ausgang oder das Endergebnis eines Spiels oder Wettlaufs: auch korrumpierte Spielzüge, willentlich herbeigeführte Sanktionen wie gelbe Karten, oder die Niederlage in einzelnen Sätzen, gelten als Manipulation.
Was genau ist Wettbewerbsmanipulation und welche Regeln gibt es?
In sportbezogenen Manipulationsfällen geht es um die Beeinflussung des Verlaufs oder Ausgangs eines Wettbewerbs zugunsten des Opponenten. Dies geschieht beispielsweise, um in der Folgerunde auf leichtere Gegner zu stoßen. Bei wettbezogener Manipulation besteht immer der Bezug zu einer oder mehreren gesetzten Sportwetten. Sog. „Match Fixer“ (Netzwerke der organisierten Kriminalität) erzielen so auf (internationalen) Wettmärkten hohe Gewinnsummen. Hierfür ist jedoch das Mitwirken von direkt oder indirekt am Spielgeschehen beteiligten Akteur*innen notwendig. Athlet*innen, Trainer*innen, Schiedsrichter*innen sorgen dafür, dass ein sportliches Ereignis nach exakt den Vorgaben des „Match Fixers“ ausgeht.
Der rechtliche Rahmen zur Prävention von Wettbewerbsmanipulation wird sowohl durch staatliches Recht im Sinne der §265c und 265d StGB, als auch die jeweiligen verbandsrechtlichen Vorgaben und Regeln geprägt.
Seit 2017 gelten „Sportwettbetrug“ und die „Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben“ als Straftatbestände und können u.U. mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Sportverbände geben durch ihre jeweilige Satzung zusätzliche Regularien für die Wahrung der Integrität des sportlichen Wettbewerbs vor. Sog. Athleten-Vereinbarungen oder Arbeits- & Förderverträge für Sportler*innen können ebenfalls entsprechende Passagen zur Ahnung von Manipulationsvergehen enthalten.
Im Wesentlichen gibt es vier Grundsätze, die es zur Wahrung der Integrität des Sport zu befolgen gilt:
- NEIN ZU MANIPULATION: Jede Form der Manipulation ist abzulehnen. In Wettbewerben jeglicher Art sollten alle Athlet*innen stets ihr Bestes geben.
- NEIN ZU SPORTWETTEN: Es ist untersagt, auf eigene Spiele, Wettkämpfe, Turniere und dergleichen zu wetten! Gleiches gilt für Wettbewerbe, an denen andere Teams des eigenen Vereins, Verbands, oder Organisation teilnehmen, wie z.B. Jugendmannschaften. Im Rahmen von olympischen Spielen sind Sportwetten gänzlich verboten!
- NEIN ZUR WEITERGABE VON INSIDERWISSEN: Besonders Wissen, was jemandem aufgrund seiner Funktion (z.B. als Athlet*in oder Trainer*in) zu Verfügung steht und nicht frei zugänglich ist, darf unter keinen Umständen an Dritte weitergegeben werden.
- MELDEN: Manipulationsversuche & -angebote sind unverzüglich zu melden! Hierfür stehen neben den verbandsinternen Meldewegen, die Meldestelle Sportmanipulation oder die Integrity- & Compliance Hotline des IOC zur Verfügung.
Präventionsmaßnahmen
Alle Informationen rund um Wettbewerbsmanipulation, den Gefahren und Konsequenzen sowie den wichtigsten Regeln findest Du hier.
Informations- und Schulungsmaterial
IOC
3. Schutz vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt sowie Vernachlässigung
Ein sicherer Sport beginnt mit einer flächendeckenden Wissensvermittlung. Um Schutz vor Gewalt im Sport systematisch umzusetzen, braucht es kontinuierliche Aufklärung und niedrigschwellige Zugänge zu Informationen – sowohl für Haupt- und Ehrenamtliche als auch für Sportler*innen selbst.
Der DOSB und die dsj stellen daher verschiedene digitale Lernformate, Schulungsvideos, Workshopkonzepte und internationale Materialien bereit, die das Thema umfassend und zielgruppengerecht aufbereiten.
DOSB/dsj-Schulungsvideos zum Schutz vor Gewalt
Unter „Schulungsvideos zum Schutz vor Gewalt“ bietet der DOSB/die dsj eingängig produzierte Kurzvideos zu den unterschiedlichen Formen von Gewalt, zu persönlichen Grenzen und Rechten von Sportler*innen, zu Präventionsmöglichkeiten, Folgen von Gewalt im Sport, speziell zu sexualisierter Gewalt, zu Vorgehensweisen von Täter*innen sowie zum Thema Aufarbeitung interpersonaler Gewalt.
Digitale Lern- & Lehrangebote
Im Podcast „Gesund in Sportdeutschland“ spricht Prof. Bettina Rulofs über Dynamiken und Anzeichen sexualisierter Gewalt im Verein, Alltagshandeln, Meldeketten und Schutzaufbau.
Gemeinsam mit der dsj als Projektpartnerin hat das Forschungsprojekt „Safe Clubs“ der Deutschen Sporthochschule Köln auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse unterschiedliche Workshopformate, u.a. für Trainer*innen und Sportler*innen entwickelt, welche darauf ausgelegt sind, die jeweilige Zielgruppe im Themenfeld Schutz vor Gewalt zu sensibilisieren und zu stärken:
- Empowerment-Workshops für Sportler*innen (12-17 Jahre): Forschungsprojekt »Safe Clubs«
- Workshops zum Empowerment-Klima für Trainer*innen: Forschungsprojekt »Safe Clubs«
- Gamechanger – Übungssammlung für Trainer*innen zur Umsetzung eines Empowerment-stärkenden Trainingsklimas: Forschungsprojekt »Safe Clubs«
Internationale Quellen & English materials
- IOC-Kampagne: „Safeguarding athletes from harassment and abuse“ – inkl. Videos wie “What is consent” (englisch): Topics | Safe Sport
- IOC-Factsheet: Safe Sport Zones at Major Sports Events
Dokumente & Regelwerke
Empfehlungen für Verhaltensregeln
Weitere Materialien unter dsj.de: Kinder- und Jugendschutz
4. Ethik und Good Governance
Informations- und Schulungsmaterial
Ethik und Good Governance für Team D
Dokumente und Regelwerke
IOC Sammeldokument "Ethics"
(u.a. IOC Code of Ethics, Olympic Movement Code on the Prevention of the Manipulation of Competitions)
Anlauf- und Meldestellen
An wen kann ich mich, als Mitglied von Team D, bei Verstößen bzw. Anhaltspunkten von Dopingvergehen, Wettbewerbsmanipulation, der Weitergabe von Insiderinformationen oder interpersonaler Belästigung und Gewalt wenden?
Neben der DOSB-Ombudsstelle steht auch die DOSB Ethik-Kommission jederzeit zur Verfügung. Zudem gibt es für Doping noch ein Hinweisgebersystem der NADA. Bei den Olympischen Spielen gibt es außerdem ein Meldepflicht bei Verstößen im Bereich der Wettbewerbsmanipulation.
Alle Informationen sowie die jeweiligen Kontaktdaten findest du auf der Seite Anlauf- und Meldestellen.