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40 Jahre Montagstrimmer – „ein Haufen vital und schön“

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

06.05.2009

Seit bald 40 Jahren treffen sich in Meinerzhagen die „Montagstrimmer“, um gemeinsam Sport zu treiben. Neben dem Trimmen steht bei der Gruppe Zusammenhalt und Geselligkeit ganz oben. Jedes Jahr treten die unverwüstlichen Sportler, die auch gerne mal gemeinsam singen, geschlossen zur Sportabzeichenprüfung in Meinerzhagen an.

„Hier stehen die Montagstrimmer, wir trimmen seit 40 Jahr’n. Wir treffen uns jeden Montag, denn trimmen macht uns Spaß“, singen die Montagstrimmer zu der Melodie von „Mer losse d’r Dom en Kölle“. „Vergnügungswart“ Günter Lüsebrink hat den Trimm-Song getextet. Der 73-Jährige hält den Laden zusammen. Er entwirft T-Shirts mit eigenem Logo, organisiert Feierlichkeiten und ist Ansprechpartner für fast alle Belange der munteren Truppe. Das Gründungsmitglied kann sich noch gut an die Anfänge vor vier Jahrzehnten erinnern, als sich sportbegeisterte Sauerländer zusammenfanden, um für das Deutsche Sportabzeichen zu trainieren: „Weil im Rahmen der Hallennutzung kein anderer Termin frei war, bekamen wir den Montagabend zugeteilt.“ Aus der Not wurde eine Tugend. Aus dem Termin, den niemand wollte, wurde Tradition. Und seither beginnen die Meinerzhagener ihre Woche sportlich.

Gut 20 Montagstrimmer treffen sich jede Woche. Die Hälfte von ihnen ist über 70 Jahre alt, der jüngste Jahrgang 1952. Der älteste Sportler, Roland Hertwig, ist 1928 geboren und seit 27 Jahren dabei. Der Kern der Gruppe hat über die ganze Zeit fest zusammengehalten. „In 40 Jahren haben wir uns noch nie ernsthaft gestritten“, berichtet Günter Lüsebrink. Das Training fällt jetzt altersbedingt nicht mehr ganz so hart aus. „Wir können heute keine 20 Liegestütze mehr machen. Wenn wir sechs oder sieben schaffen, sind wir zufrieden“, schmunzelt Günter Lüsebrink. „Aber wir kommen immer noch ins Schwitzen und das ist das schöne dabei.“ Das Highlight der vergangenen Jahre war ein Amerikabesuch: Im September 1994 flog eine „Montagstrimmer-Delegation“ für zehn Tage nach New York, um an der Steuben-Parade, einem jährlichen Umzug auf der Fifth Avenue, teilzunehmen. Das Schwänzen des Montagstrimmens kam natürlich nicht in Frage und so drehten die Meinerzhagener ein paar Runden im Central-Park.

Montagstrimmen fürs Sportabzeichen

In den Sommermonaten steht die Vorbereitung für das Deutsche Sportabzeichen auf dem Programm. Die Gruppe trainiert sämtliche Disziplinen. „Früher sind wir mehr gelaufen. Seit dem Radboom vor fünf, sechs Jahren steigen viele aufs Fahrrad“, berichtet Günter Lüsebrink und fügt hinzu: „Vorletztes Jahr bin ich 20 Kilometer noch in 41 Minuten gefahren“. Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Maßstab um zu testen, was man noch zu leisten imstande ist. „Wenn sie das über Jahre machen, merken Sie, dass sie mit der Zeit Abstriche machen müssen. Da können Sie sich auf den Kopf stellen“, sinniert Günter Lüsebrink.

Im Jubiläumsjahr will Günter Lüsebrink sein 40. Sportabzeichen ablegen. Damit hat er aber nicht die meisten bei den Montagstrimmern. Harald Kessler, Übungsleiter und Prüfer, kann schon 43 Deutsche Sportabzeichen vorweisen. Im Jubiläumsjahr der Gruppe peilen die Sportler zehn goldene Fitnessorden an. Insgesamt kamen in all den Jahren mehrere hundert Sportabzeichen zusammen. Ein weiterer Grund die Meinerzhagener Geselligkeit und Feierlaune zu pflegen: „…die Montagstrimmer, ein Haufen vital und schön“, singen sie und meinen das alles andere als bierernst. Wobei ein kühles Blondes – aber nur, wenn es bei einem bleibt – bei den singenden Sportlern nach dem Training gewährt wird. Frei nach dem Motto: „Trimmen singen können wir, danach ein kaltes Bier. Trimmen, singen können wir und dafür leben wir.“

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