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50 Sportabzeichen und kein bisschen müde

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

25.11.2009

„Ich staune selbst darüber, dass bei mir so viele Abzeichen zusammengekommen sind“, sagt Manfred von Ruville. Der rüstige Sportabzeichenabsolvent feierte im September 2009 ein außergewöhnliches Jubiläum. Er errang im Alter von 71 Jahren sein 50. Sportabzeichen. Eine beachtliche Leistung, für die er in feierlichem Rahmen von Repräsentanten des organisierten Sports in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern geehrt wurde.

Die Übergabe des 50. Deutschen Sportabzeichens durch Vertreter des organisierten Sports und der Barmer Ersatzkasse bot Manfred von Ruville Gelegenheit, einmal zurückzublicken: „Es hat mir einfach immer Spaß gemacht. Das ist das ganze Geheimnis.“ Der Sport hat ihn sein ganzes Leben begleitet. „Ich bin in Münster nach dem Krieg groß geworden“, berichtet er. „Die Verhältnisse zu dieser Zeit waren kümmerlich. Wir hatten zunächst keine Sportlehrer an unserer Schule. Ich war aber ständig auf dem Bolzplatz zum Fußballspielen. Gelernt habe ich in dieser Zeit nicht viel.“ Dann kam ein neuer Sportlehrer aus Köln an seine Schule und weckte bei ihm erstmals Leidenschaft für die Leichtathletik.

Seitdem läuft und springt er und wirft die Kugel mit Begeisterung. Die Leichtathletik trägt er in seinem Herzen. „Während der Weltmeisterschaften in Berlin, hat man mich kaum vom Fernseher wegbekommen“, berichtet er. Für das wöchentliche Sportabzeichentraining bei Travemünde 1860 e.V. ist er dann doch aufgestanden. „Das Training fürs Sportabzeichen bereitet mir viel Freude. Ich bin mit vielen Leuten unterwegs und der Zusammenhalt ist groß.“ Bei allem Spaß, legt er Wert darauf, dass alles korrekt zugeht: „Am Sportabzeichentreff wird einem nichts geschenkt. Beim Weitsprung heißt es: Übergetreten ist übergetreten - da wird kein Auge zugedrückt.“

50 Sportabzeichen trotz Zwickens im Knie


„Als Kind bin ich auf einem Gutshof unglücklich auf eine Glasflasche gefallen und habe mir eine Knieverletzung zugezogen. Wegen des Personalmangels 1949 musste meine Mutter bei der Operation sogar noch mithelfen.“ Das Zwicken im Knie hat ihn bis heute begleitet, vor allem beim Weitsprung. Es hat ihn aber nicht davon abgehalten, Jahr für Jahr das Deutsche Sportabzeichen zu absolvieren. Sein erstes Sportabzeichen hat er Mitte der 50er Jahre abgelegt. Egal wo es ihn in all den Jahren hin verschlagen hat, überall hat er zunächst die nächstgelegenen Sportstätten ausfindig gemacht, um für das Sportabzeichen trainieren zu können.

Neben der Liebe zur Leichtathletik und zum deutschen Sportabzeichen hat er noch eine weitere Leidenschaft: Badminton. Für diesen Sport besitzt er sogar eine Übungsleiter A-Lizenz. Als die Familie von Ruville vor 10 Jahren nach Wieschendorf in die Nähe von Dassow in Mecklenburg-Vorpommern zog, gründete er beim SV Dassow eine Badmintonsparte. Sein Engagement als Trainer hat er in der letzten Zeit zurückgeschraubt „Aber ich schaue jeden Mittwoch beim SV Dassow vorbei und sehe nach dem Rechten“, sagt Manfred von Ruville.

Die Palette der Sportarten, die Manfred von Ruville betreibt, ist breit. Er geht gerne Schwimmen oder zieht im Winter die Skier an. Oder er spielt Golf. „Von ernsthaftem Spielen kann man allerdings kaum sprechen. Mein Handicap liegt bei 43“, gibt er amüsiert zu. „Im Grunde genommen ist das also eher ein teurer Spaziergang.“ Wird er gefragt, wie viele Sportabzeichen es denn noch werden sollen bei ihm, lacht er auf. „Das weiß ich beim besten Willen nicht. Das hängt ganz von meiner Gesundheit ab.“ Manfred von Ruville erweckt dabei aber den Eindruck, als sei der 51. Fitnessorden im nächsten Jahr fest eingeplant.

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