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Alt-Bundespräsident Walter Scheel zum 90. Geburtstag am 8. Juli

Am 17. Mai des Jahres 1975 hatte mit Bundespräsident Walter Scheel zum ersten und bisher einzigen Male das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland das neue Haus des deutschen Sports besucht.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

08.07.2009

Dabei erklärte er: „Die Kraft der Demokratie ist nicht stärker als die Bereitschaft ihrer Bürger, sich selbst zu engagieren. Der Sport darf als lebendiger Beweis dafür gelten, dass der Staat nicht alles allein machen muss. Die freiwillige Leistung vieler Millionen Bürger, die sich unter dem Dach des DSB zusammengefunden haben oder irgendwo still für sich trimmen, ist viel mehr ein gutes Zeichen für unsere Zeit, sich wieder selbst und auch anderen zu helfen. Dies ist für mich fairer Sport und lebendige Demokratie zugleich.“ Einen Monat zuvor hatte der Bundespräsident bereits am 16. April auf dem Bonner Venusberg gemeinsam mit Bundesministerin Dr. Katharina Focke, DSB-Präsident Willi Weyer und DSB-Vizepräsident Graf Landsberg-Velen mit der aktiven Teilnahme an einem „Laufen ohne zu schnaufen“ die Trimm-Saison 1975 eröffnet und damit seine Verbundenheit zur Breitensportbewegung in Deutschland auch durch sein Vorbild manifestiert.

Der FDP-Politiker Walter Scheel, der von 1961 bis 1966 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und von 1969 bis 1974 Bundesaußenminister und Vizekanzler war, wurde 1974  von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt. Auf Bitten des DSB-Präsidiums übernahm Walter Scheel während seiner Amtszeit - wie bereits seine Vorgänger - die Schirmherrschaft über den deutschen Sport. Zur 25-Jahrfeier des DSB am 6. Dezember 1975 in der Frankfurter Paulskirche erklärte der Bundespräsident in seiner Glückwunschadresse u. a.: „Der Deutsche Sportbund kann mit Stolz auf seine 25jährige Geschichte zurückblicken. Es ist ihm gelungen, die bis zum Jahre 1950 vielfach aufgegliederten Turn- und Sportverbände organisatorisch zusammenzufassen und ihre Interessen im nationalen und internationalen Vergleich wirksam zu vertreten. Sportler unseres Landes geben heute im weltweiten Sportverkehr und 1976 wieder bei den Olympischen Spielen ein Beispiel für Fairness und freundschaftlich-menschliche Begegnung. Sie unterstreichen mit ihrer Haltung auch unsere Politik des friedlichen Ausgleichs mit den Völkern.

Dem Geschick des Deutschen Sportbundes und seiner zahlreichen freiwilligen Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass das Angebot zu sportlicher Betätigung immer mehr erweitert werden konnte. So ist die jüngste Trimm-Aktion Ausdruck der Bemühungen des Deutschen Sportbundes, den Wünschen und Bedürfnissen vieler Bürger nach ungezwungener sportlicher Betätigung auch außerhalb von Vereinen Rechnung zu tragen. Angesichts der steigenden Kosten des Gesundheitswesens verdienen solche Maßnahmen zur vorbeugenden Gesundheitspflege noch mehr Beachtung als bisher. Es wäre daher zu begrüßen, wenn es gelänge, allen Bürgern ausreichende Möglichkeiten zu Sport und Spiel zu eröffnen. Ich wünsche dem Deutschen Sportbund weiterhin jene Tatkraft und Phantasie, die ihn in der Vergangenheit ausgezeichnet haben.“

Der mehrfache Ehrendoktor und Ehrenbürger zahlreicher Weltstädte Walter Scheel, der als Sohn eines Stellmachers 1919 in Solingen geboren wurde und nach einer Banklehre im Zweiten Weltkrieg zur Wehrmacht eingezogen wurde und zuletzt als Oberleutnant in der Luftwaffe kämpfte, kann nach Überwindung einer durch eine Blutvergiftung verursachten lebens-gefährlichen Krankheit im letzten Herbst am 8. Juli seinen 90. Geburtstag feiern.

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