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Berliner Polizei sucht die sportlichsten Dienststellen

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

27.11.2009

  • von links nach rechts: Landessportbeauftragter Polizeioberrat Fred Kusserow, Kriminaldirektor Carsten Pfohl, Polizeihauptkommissar Jürgen Hornung, Vizepräsidentin des LSB Berlin Gabriele Wrede
  • LKA Wanderpreis
  • Claudia Neye

    Seit über dreißig Jahren stellen sich die Berliner Polizisten einem sportlichen Wettstreit. Ob Schutz-, Verkehrpolizist oder Verwaltungsangestellter - jeder kann am Sportabzeichen-Dienststellenwettbewerb der Polizei teilnehmen. Am Ende kürt der Landessportbund Berlin die Dienststellen, die im Laufe eines Kalenderjahres die meisten absolvierten Sportabzeichen vorweisen können.

    „Der Polizeiberuf stellt hohe Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit“, sagt Claudia Neye, Sachbearbeiterin im Bereich Veranstaltungsorganisation der Polizei Berlin. „Sport fördert die Leistungsfähigkeit, den Stressabbau und den Teamgeist. Das kommt dem alltäglichen Einsatz zugute. Darum wird Gesundheitsmanagement bei der Berliner Polizei groß geschrieben. Unsere Polizisten können zum Beispiel zwei Stunden im Monat während ihrer Dienstzeit Sport treiben.“ Das Deutsche Sportabzeichen passt gut in dieses Konzept. Darum rührt Claudia Neye seit 2005 unter ihren Kollegen die Werbetrommel für den Fitnessorden und organisiert den Sportabzeichen-Dienststellenwettbewerb.

    So werden alle Mitarbeiter der Berliner Polizei Jahr für Jahr aufgerufen, mitzumachen. Die Teilnehmer können ihr Sportabzeichen entweder in den polizeiinternen Sportstätten oder in ihrer Freizeit, in einem der zahlreichen Sportabzeichentreffs im Land ablegen. 2008 haben sich 55 Dienststellen am Wettbewerb beteiligt. Die Berliner Polizei ist in sechs regionale Polizeidirektionen und eine überörtliche Direktion für Zentrale Aufgaben gegliedert. Neben ihnen gibt es das Landeskriminalamt Berlin, das bei Schwerverbrechen zum Einsatz kommt. Die erstplazierten Dienststellen – die in ihrem Dienstbereich prozentual die meisten Sportabzeichen abgelegt haben – erhalten einen Wanderpreis. 2008 wurden so insgesamt 459 Sportabzeichen abgelegt.

    Auch das SEK macht das Sportabzeichen

    Die Einsatzhundertschaft der Direktion 2 für zentrale Aufgaben (Dir 2ZA / EHu) konnte 2008 einen Spitzenwert von 78 Sportabzeichen verbuchen. Bei einer Dienststärke von 103 Polizisten entspricht das einem stolzen Anteil von knapp 76 Prozent – das mit Abstand beste Ergebnis. „Einige Dienststellen sind jedes Jahr vorne mit dabei“, sagt Claudia Neye. So zum Beispiel die Dienststellen des LKA 6. Diese Abteilung umfasst unter anderem das Spezialeinsatzkommando (SEK) und das Mobile Einsatzkommando (MEK). Fitness ist für die Polizisten dieser Abteilung selbstverständlich, müssen sie doch für besondere Bedrohungslagen gewappnet sein, zum Beispiel für Einsätze bei Entführungen oder Geiselnahmen im Luftverkehr.

    Der Sportabzeichen-Dienststellen-Wettbewerb hat eine lange Tradition. 1978 wurde er von Peter Hanisch, dem späteren Präsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten des Landessportbunds Berlin ins Leben gerufen. „Dieser Wettbewerb ist wahrscheinlich einzigartig in Deutschland“ so Claudia Neye. „Leider sind die Abnahmen in den letzten Jahren rückläufig. Die möglichen Gründe für den Rückgang sehe ich in der steigenden dienstlichen Belastung bei gleichbleibender Personalstärke. Außerdem wurde der Dienstsport reduziert und viele Jahre keine Nachwuchskräfte ausgebildet. Mittlerweile gibt es bei der Berliner Polizei jedoch wieder über 1000 Auszubildende.“ Hier sieht Claudia Neye die Chance für eine Trendwende: „Ich bin momentan in Gesprächen und hoffe sehr, dass viele unserer Auszubildenden das Deutsche Sportabzeichen machen werden.“ So wäre die erfolgreiche Fortsetzung einer gelungenen Kooperation zwischen Polizei und Landessportbund und viele weitere Sportabzeichen in den nächsten Jahren gesichert.

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