Zum Inhalt springen

Bürgerschaftliches Engagement unter der Lupe

Der 2. Freiwilligensurvey des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurde vor kurzem veröffentlicht.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

11.07.2006

Der Freiwilligensurvey wurde erstmals 1999 und dann 2004 zum zweiten Mal durchgeführt. Bei dieser Untersuchung handelt es sich um eine für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland (ab 14 Jahre) repräsentative Befragung von 15.000 Personen zu Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement. Aus der Erhebung geht unter anderem hervor, dass der Sport weiterhin den mit Abstand größten Bereich der freiwilligen Tätigkeit in Deutschland darstellt.

 

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) haben gemeinsam eine sportbezogene Auswertung der Freiwilligensurveys veranlasst und finanziert, die von der Deutschen Sporthochschule Köln (Prof. Dr. Volker Rittner) durchgeführt wurde. Durch den Vergleich der Daten von 1999 und 2004 zu Ausmaß, Art, Bedingungen und Förderungsmöglichkeiten der Freiwilligentätigkeit im Sport liegt eine umfassende Beschreibung und Analyse der Entwicklung in diesem Feld vor.

 

Jeder zehnte Bürger ehrenamtlich im Bereich Sport tätig

Freiwillige beziehungsweise ehrenamtliche Tätigkeit ist eine der tragenden Säulen des deutschen Sportsystems. Mehr als jeder zehnte Bundesbürger über 14 Jahren übt im Bereich Sport und Bewegung eine freiwillige Tätigkeit aus. Über 90 Prozent dieser freiwillig Tätigen sind in einem Sportverein engagiert. Kein anderer gesellschaftlicher Bereich kann auf eine solch große Zahl freiwillig tätiger Menschen zurückgreifen. Doch die freiwillige Tätigkeit im Sport ist auch mit Problemen verbunden. Nach einer aktuellen deutschlandweiten Befragung von Sportvereinen im Rahmen des Projekts „Sportentwicklungsbericht - Analysen zur Situation des Sports in Deutschland“ an der Deutschen Sporthochschule Köln sehen 42,7 Prozent der Sportvereine die Gewinnung und Einbindung von ehrenamtlichen Mitarbeitern als größeres oder sehr großes Problemfeld für die Zukunft ihres Vereins an, weitere 26,1 Prozent sehen dies als mittleres Problem.

 

Bei der sportbezogenen Auswertung wird der Schwerpunkt darauf gelegt, das Profil der freiwillig Tätigen im Sport zu umreißen und typische Muster ihrer Tätigkeit differenziert zu beschreiben. Um dies zu ermöglichen, werden neben den Binnenvergleichen nach Alter und Geschlecht, Motivation und Tätigkeitsbereich insbesondere auch Vergleiche mit den freiwillig Tätigen in zwölf anderen Tätigkeitsbereichen angestellt (etwa in den Bereichen „Schule und Kindergarten“, „Kirche und Religion“ oder „Kultur und Musik“). Tatsächlich zeigen sich neben vielen, teilweise bemerkenswerten Gemeinsamkeiten auch eine Reihe spezifischer Unterschiede, die die Annahme stützen, dass es zumindest in einem Teilbereich ein eigenes Profil der ehrenamtlichen Tätigkeit im Sport gibt.

 

Eine genaue Kenntnis der Motivationen, Wünsche, Erwartungen sowie der charakteristischen Eigenschaften von freiwillig Tätigen kann den Mitgliedsorganisationen dabei helfen, diese Probleme zu lösen. Sie ermöglicht es ihnen, die Werbung und Bindung von freiwillig Tätigen zu optimieren, ihre Tätigkeitsfelder besser auszugestalten und die bestmögliche Aus- und Fortbildung sicher zu stellen. Die Bewältigung dieser Aufgaben ist um so wichtiger geworden, da die Anforderungen an die freiwillig Tätigen durch die gestiegenen Erwartungen und Ansprüche der Sportvereinsmitglieder und die Konkurrenz durch kommerzielle Sportanbieter gewachsen sind.

 

Für detaillierte geschlechts- und altersspezifische Ergebnisse, Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern und tiefergehende Vergleiche mit anderen Bereichen des freiwilligen Engagements stellen DOSB und BISp die sportbezogenen Auswertungen als <link fileadmin fm-dsb arbeitsfelder wiss-ges dateien kurzversion_freiwilligensurvey_01.pdf>Kurzfassung und <link fileadmin fm-dsb arbeitsfelder wiss-ges dateien endbericht_freiwilligensurvey_01.pdf>Langfassung zur Verfügung.

Title

Title