Deutsche Archäologen wollen olympische Rätsel lösen
Genau seit 132 Jahren graben deutsche Archäologen im antiken Olympia. Doch noch sind nicht längst alle Rätsel gelöst oder Hypothesen bestätigt.

13.08.2007

In einem neuen Anlauf wollen ab Herbst 2007 deutsche Wissenschaftler unter Leitung des grabungserfahrenen Sportarchäologen Dr. Christian Wacker, Direktor des Deutsche Sport & Olympia Museums Köln, in Olympia das antike Hippodrom und im benachbarten Elis die Gymnasien, sozusagen das antike Olympische Dorf, genau lokalisieren und kartieren.
In Elis bereiteten sich über mehrere Jahrhunderte lang die Olympiateilnehmer bei Training, Vorentscheidungen und Gruppeneinteilung und mit einem umfangreichen Begleitprogramm mit Schaukämpfen und kulturellen Darbietungen den Regeln entsprechend 30 Tage auf ihren drei bis fünf Tage dauernden Auftritt in Olympia vor. Diese Gymnasien, das Olympische Dorf der Antike, sind archäologisch bisher unerforscht. Nur aufgrund von Schriftquellen kann ihre Lage eingegrenzt werden. Ähnliches gilt für das etwa 200 m breite und 1.000 m lange Hippodrom in Olympia, wo die pferdesportlichen Wettbewerbe stattfanden. Es ist zwar beschrieben, aber nicht lokalisiert.
Die deutsche Expedition wird während ihrer sechswöchigen Kampagne Cäsiummagnetometer zur Lokalisierung und Kartierung einsetzen. Dieses moderne Gerät erlaubt eine geophysikalische Untersuchung, einen scharfen Blick in die obersten Bodenschichten. Es kann, ohne den Spaten anzusetzen, einstige Gebäude, Mauer oder Erdverwerfungen erkennen. Das hochauflösliche Magnetometer ermöglicht in kurzer Zeit die Erfassung großflächiger Areale. Dr. Wacker glaubt, dass im Idealfall ein erster Übersichtsplan der Gymnasien in Elis und die exakte Lage der Pferderennbahn inOlympia vorgelegt werden kann. Damit ließen sich einige der letzten Geheimnisse rund um das antike Olympia lüften. Das Forschungsprojekt wird vom Deutschen Sport & Olympia Museum in Köln in Kooperation mit dem griechischen Antikendienst und dem Deutschen Archäologischen Institut in Athen durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt über Sponsoren.
Lesen Sie dazu auch das Interview mit Dr. Christian Wacker, Direktor des Deutschen Sport & Olympia Museums Köln.