Deutscher Kanu-Verband wählt neues Präsidium
Das höchste Gremium des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV), der Deutsche Kanutag, wählte bei seiner Gremiensitzung am 18. April 2015 in Trier ein neues Präsidium.

21.04.2015

Mit der Wiederwahl von Werner Homann (Koblenz) als Vizepräsident
Finanzen und Inneres, der Neuwahl von Isa Winter-Brand (Wörth am Main)
zur neuen Vizepräsidentin Freizeitsport und der Bestätigung von Tim Neupert
(Bayreuth) als Vizepräsident Jugend wurde in Trier von den 120 Delegierten
aus den 18 Landes-Kanu-Verbänden über drei der insgesamt sechs Ämter im
DKV-Präsidium abgestimmt.
Der 72-jährige Werner Homann hatte bereits seit 1999 das Amt des 1. Vizepräsidenten im DKV inne und geht nach einstimmiger Wiederwahl in seine
fünfte Amtsperiode. Im Freizeitsport tritt Isa Winter-Brand die Nachfolge von
Hermann Thiebes (Hamm), der nach acht Jahren im Präsidium nicht mehr antrat
und später durch den Kanutag zum Ehrenmitglied des Deutschen Kanu-
Verbandes ernannt wurde. Für die Kanu-Jugend wird künftig Tim Neupert das
Amt des DKV-Vizepräsidenten Jugend übernehmen. Der 28-jährige
Bayreuther, der bereits im Februar von Jugendversammlung gewählt wurde,
tritt mit der Bestätigung durch den Kanutag die Nachfolge von Harald Schüller
(Bad Honnef) an.
Die Neuwahl von Isa Winter-Brand als DKV-Vizepräsidentin Freizeitsport
bringt neben dem Wechsel an der Spitze noch zahlreiche weitere Neuerungen
mit sich. Der gesamte Freizeitsport wird mit Beschluss des Kanutages in das
Ressortprinzip umstrukturiert. Winter-Brand konnte in Trier mit Christine Höfer
(Heidelberg), Norbert Köhler (Bremen), Thomas Reschke (Schönburg/Saale)
und Petra Schellhorn (Frankfurt) bereits die neuen Ressortleiter vorstellen.
Höfer wird künftig den Bereich Sicherheit und Material abdecken. Norbert
Köhler, der gleichzeitig die zweite Spitze hinter Winter-Brand einnimmt, kümmert sich um die Leitung des Ressorts Service. Thomas Reschke übernimmt
das Ressort Breitensport und Petra Schellhorn ist für Umwelt und Gewässer
zuständig.
Auch Tim Neupert kündigte nach seiner Wahl zum DKV-Vizepräsident Jugend
neue Impulse aus der Jugend an: „Die Kanu-Jugend hat für dieses Jahr bereits
viele Highlights geplant. Dennoch liegt in unserem Fokus, mehr Kinder
und Jugendliche zum Paddeln zu bringen. Das ist in Tagen von G8 und
Ganztagsschulen eine große Herausforderung.“
Konietzko: "Kanusport steht vor Veränderungen"
In seiner Eröffnungsrede zog Thomas Konietzko (Wolfen) zuvor eine positive
Bilanz der vergangenen zwei Jahre: „Wir konnten seit dem Kanutag 2013 in
Kleinheubach sowohl Zeichen nach innen als auch nach außen setzen und
auch die Position unseres Verbandes in der nationalen und internationalen
Sportfamilie verstärken. Ich glaube, dass sich die vielen Veranstaltungen und
Aktionen des DKV sehr gelohnt haben. Wir konnten damit zeigen, welche
Stärken in unserem Verband stecken. Allerdings steht unser Sport vor Veränderungen: Eine traurige Perspektive deutet sich auf deutschen Gewässern an. Wir steuern inzwischen auf die 1.000. Befahrungsregel hin und müssen hier als Verband weiter für die Durchgängigkeit unserer Gewässer kämpfen. Im Leistungssport zeichnet sich eine Änderung des Olympischen Programms ab. Das heißt, dass wir aufmerksam sein müssen, um schnell auf die bevorstehenden Veränderungen reagieren zu können.“
Im Leistungssport wurden wie im Freizeitsport neue Ressorts installiert. Mit
dem Ressort Kanu-Freestyle geht der Deutsche Kanu-Verband den nächsten
Schritt in der Entwicklung der „Rodeofahrer“, die bisher als Referat organisiert
waren. Ingrid Schlott aus Nußdorf am Inn wird die Leitung dieses Ressorts
übernehmen. Manuela Gawehn (Siegburg) wird mit Beschluss der Gremien
die Leitung des neuen Ressorts Trendsport inne haben, in dem künftig die
Disziplinen Stand-up-Paddling (SUP), Ocean-Sports, Wildwasser-Rafting organisiert.
Zudem sollen durch die Installation dieses neuen Ressorts Wege
und Möglichkeiten gefunden werden, um neue Trendsportarten in den Verband
einzubinden.
Bereits am Vormittag widmete sich der Deutsche Kanutag einem weiteren
Schwerpunktthema. Insgesamt sieben Impulsreferate wurden zum Thema
Ausbildung unter dem Titel „Ausbildung im DKV - Fachkenntnis im Fluss“ vorgetragen.
Die Kernkonzepte der Vorträge sind eine stärkere Modularisierung
der Lizenzausbildung, der Weg zum digitalen Lernen und die verstärkte Zusammenarbeit mit weiteren Bildungsanbietern.
Vereine sollen Talente fördern
Auf die gewachsenen Herausforderungen bezüglich der Gewinnung von
Nachwuchssportlern reagierte der Deutsche Kanu-Verband bereits im vergangenen Jahr durch die Installation von Detlef Hofmann (Karlsruhe) als neuem Cheftrainer Nachwuchs im Kanu-Rennsport. Der Olympiasieger von 1996
stellte zusammen mit Sportdirektor Dr. Jens Kahl (Wuppertal) seine Ideen zum
Schwerpunktthema des Nachwuchsleistungssports im Verbandsausschuss
vor. „Die Grundidee ist es, wieder die Vereinsebene mehr zu stärken und die
Vereine zur Förderung der Talente zu bewegen“, sagte Kahl im Anschluss.
„Vor uns stehen viele individuelle Gespräche, die wir zusammen mit den Vereinen angehen müssen“, ergänzte Hofmann. „Aber auch die ersten Reaktionen aus dem Verbandsausschuss zeigen, dass wir genau da weiter arbeiten müssen.“
Der nächste ordentlichen Kanutag steht im Jahr 2017 an. Im Jahr 2015 wird
sich der Verbandsausschuss im November in Jena zusammen finden.
(Quelle: DKV)