„Die Geschichten rund ums Deutsche Sportabzeichen sind sehr erzählenswert“
Andreas Klages, stellvertretender Direktor Sportentwicklung des DOSB, zum Foto- und Geschichtenwettbewerb „100 Jahre Deutsches Sportabzeichen“

17.08.2012

Das Sportabzeichen hält viele spannende Geschichten bereit, findet auch Andreas Klages. Der stellvertretende Direktor Sportentwicklung des DOSB erklärt im Interview, warum der DOSB anlässlich des 100. Geburtstages des Deutschen Sportabzeichens im kommenden Jahr einen Foto- und Geschichtenwettbewerb ins Leben gerufen hat.
Herr Klages, das Deutsche Sportabzeichen feiert 2013 seinen 100. Geburtstag. Was ist das Besondere an dem Fitnessorden?
Das Deutsche Sportabzeichen ist der Orden des Breitensports mit langer Tradition. Es ist ein toller Test, um die eigene sportlichen Leistungen zu überprüfen und für Jung und Alt eine gute Motivation zu regelmäßigem Sport und zum Training. Für viele Menschen gehört das Ablegen der Prüfungen zu ihrem persönlichen Sportjahr dazu. Sie haben erfahren, welche Freude Sport und Bewegung schenken können.
Anlässlich des Jubiläums initiiert der Deutsche Olympische Sportbund einen Foto- und Geschichtenwettbewerb. Welche Idee steckt dahinter?
Wer einmal selbst das Deutsche Sportabzeichen abgelegt hat, weiß genau, was es da alles zu erzählen gibt. Es sind zum einen die Leistungen, die man erbracht hat. Und es sind zum anderen die Geschichten, die rund um das Training und um die Prüfungen passiert sind: Wer war als Zuschauer dabei, wer hat beim Sprint angefeuert? Wie hat der Prüfer reagiert? Worüber musste man lachen und was hat zu Tränen gerührt? Was hat man mit anderen Sportbegeisterten erlebt?
Viele dieser Geschichten sind sehr erzählenswert – und viele dieser Geschichten sind noch gar nicht erzählt. Der 100. Geburtstag des Deutschen Sportabzeichens ist deshalb ein willkommener Anlass, die Menschen um die Einsendungen ihrer ganz persönlichen Geschichten rund um den Fitness-Orden zu bitten, seien sie nun durch Fotos oder durch Texte erzählt.
Beim Wettbewerb gibt es fünf verschiedene Kategorien, unter anderem die des witzigsten und die des emotionalsten Fotos. Warum hat man sich für diese Aufteilung entschieden?
Das Deutsche Sportabzeichen ist vielfältig. Und zwar nicht nur, weil es eine ganze Palette an Disziplinen gibt, in denen sich Sportlerinnen und Sportler den Prüfungen stellen können. Beim Deutschen Sportabzeichen geht es um mehr als den reinen Test der Leistung. Das Deutsche Sportabzeichen schenkt denen, die sich daran beteiligen, viele Erinnerungen und Gemeinschaftserlebnisse.
Mit der Unterteilung der Wettbewerbsbeiträge in Kategorien möchte der DOSB die Bandbreite der Anekdoten rund um das Sportabzeichen zeigen. Deshalb gibt es die Unterteilungen „Historisches Foto 1913 bis 1945“, „Historisches Foto 1946 bis 1988“, „Meine Familie beim Sportabzeichen“, „Das emotionalste Foto“ und „Das witzigste Foto“.
Die besten Einreichungen gewinnen Aktivpreise, zum Beispiel eine Kanufahrt mit Olympiasieger Andreas Dittmer. Welches Zeichen setzt der DOSB mit der Wahl dieser Preise?
Das Deutsche Sportabzeichen möchte die Menschen zu mehr Bewegung motivieren. Denn wer Sport in sein Leben, in seinen Alltag integriert, hält sich fit und gesund, kann Freude am Sport erfahren und Gemeinschaft erleben. Oft genug gewinnen Sportlerinnen und Sportler Freunde durch ein gemeinsames Training mit anderen. Kurz gesagt: Sport ist ein Geschenk, ein Gewinn. Was liegt da näher, als die schönsten Geschichten und die tollsten Fotos mit einem Preis zu honorieren, der Sport zum Inhalt hat? Der DOSB freut sich sehr, für diese Preise die Unterstützung von prominenten Sportlerinne und Sportlern zu finden – wie eben von Andreas Dittmer oder auch der Olympiasiegerin im Weitsprung Heike Drechsler und dem ehemaligen Zehnkämpfer und Silbermedaillengewinner von 1996 Frank Busemann. Außerdem können die Gewinner hinter die Kulissen des Spitzensporttrainings des Olympiastützpunktes schauen und bei einem der tollen Events rund um die Sportabzeichen-Tour 2013 dabei sein.
Haben Sie vielleicht selbst eine persönliche Geschichte rund um das Deutsche Sportabzeichen zu erzählen?
Ich wohne in einem Dorf unweit von Mainz, wo der Turnverein regelmäßig den Vereinsmitgliedern, aber auch Interessenten, das Sportabzeichen abnimmt, darunter auch meinem Sohn. Bei der Verleihung im Rahmen eines Vereinsfestes durfte ich – was mein Sohn nicht vorher wusste – den Bürgermeister bei der Übergabe der Urkunden und Abzeichen unterstützen. Mein Sohn staunte nicht schlecht, als er dann aus meiner Hand sein Abzeichen erhalten hat – ein Eltern-Kind-Sportabzeichenerlebnis abseits des Sportplatzes.
Herzlichen Dank für das Gespräch.
(Quelle: Wirkhaus)