„Die Tour hat an Fahrt gewonnen“ – DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch im Interview

01.10.2009

Auch 2009 tourte das Sportabzeichen durch Deutschland. Überall dort, wo es Halt machte, gab es Sportfeste mit reger Beteiligung. Walter Schneeloch, Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, zeigt sich im Interview nachdrücklich beeindruckt vom diesjährigen Spektakel und zieht ein positives Fazit zur Sportabzeichen-Tour 2009.
Walter Schneeloch, wie war sie denn, die Sportabzeichen-Tour 2009?
„Die Sportabzeichen-Tour ging ja 2009 schon in die sechste Runde. In diesem Jahr hat sie noch einmal ordentlich an Fahrt gewonnen. Wir haben wieder viele Menschen erreicht: alte „Sportabzeichen-Hasen“ wie auch viele Breitensportler, die das Deutsche Sportabzeichen noch gar nicht kannten. Auch die Medien haben 2009 die breite Wahrnehmung der Tour in der Öffentlichkeit noch mehr als bisher unterstützt.“
Wie waren denn die Tourstopps in der Rückschau?
„Angefangen über die Kulturstadt Weimar über Halle in der Metropolregion Sachsendreieck bis hin zum beschaulichen Bürgstadt, war jede der zehn Tourstationen für sich reizvoll. In Erinnerung bleiben wird sicher der Wettkampf zwischen den Ex-Zehnkämpfern Frank Busemann und Thorsten Dauth in Friedberg. Allen Tourstationen gemein war die unglaubliche Freude der Kinder an den sportlichen Herausforderungen des Deutschen Sportabzeichens.“
Wie war Unterstützung durch Sponsoren?
„kinder+sport“, Sparkassen Finanzgruppe und Barmer Ersatzkasse haben mit ihren Eventmodulen für ein attraktives Rahmenprogramm der Tour gesorgt. So kam nie Langeweile auf. Besonderen Dank gilt den vielen freiwilligen Helfern und den Organisationsteams der Vereine mit den Landessportbünden an der Spitze, ohne deren Einsatz die Sportabzeichen-Tour nicht möglich gewesen wäre.“
Gab es ein besonderes Highlight?
„Die Entscheidung von "kinder+sport", Frank Busemann in die Tour einzubinden, war ein Volltreffer. Der ehemalige Spitzensportler hat sich toll eingebracht. Die Sportler vor Ort, vor allem die Kinder, waren von seiner mitreißenden Art begeistert. Der heutige Motivationstrainer ist ja auch mit gutem Beispiel voran gegangen und hat sich an den Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens versucht. Das kam bei den Sportlern gut an.“
Wie war die diesjährige Resonanz auf die Sportabzeichen-Tour?
„Die war vor allem was die Medienresonanz betrifft außerordentlich gut. Hilfreich war dabei sicher das Engagement vieler prominenter Sportler. Neben Frank Busemann waren auch die ehemalige Kugelstoß-Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss in Letter, Ex-Zehnkämpfer Thorsten Dauth und Olympiamedaillengewinner Edgar Itt in Friedberg und der dreifache Olympiasieger im Kanurennsport Andreas Dittmer in Weimar und Rostock dabei. Außerdem hatte sich der Leichtathletik-WM-Finalist Mark Frank im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Berlin die Zeit genommen, beim Tourstopp in Rostock vorbeizuschauen.“
Ist 2009 ein gutes Jahr für das Deutsche Sportabzeichen?
„Ja, definitiv. Erstmals in der Geschichte des Deutschen Fitnessordens konnten wir für das Vorjahr über eine Million abgelegter Sportabzeichen pro Jahr vermelden. Und wir sind guter Dinge, dass wir dieses Niveau werden halten können. Im Mai haben Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise gemeinsam mit dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages im Berliner Olympiastadion ihr Sportabzeichen abgelegt. Jetzt im Herbst blicken wir auf eine überaus erfolgreiche Sportabzeichentour zurück. Meine vorläufige Bilanz für dieses Jahr fällt somit sehr positiv aus.“
Wagen Sie denn schon einen Ausblick auf 2010?
„Die gute Resonanz ist auch an anderer Stelle aufgefallen. Die Bewerbungen der Städte für das kommende Jahr sind viel früher eingegangen und auch in der Zahl größer. Wir haben mehrere Anfragen von TV-Stationen zur Kooperation vorliegen.
Und wir haben eine Menge schöner Pläne in den Schubladen. Lassen Sie uns schauen, was wir 2010 verwirklichen können.“