„Docendo discimus“ – Sportliche Lateiner zu Gast in Friedberg

19.06.2009
Hochstimmung beim Sportabzeichentag im Burgfeldstadion in Friedberg. Bereits bei der Eröffnung durch Bürgermeister Michael Keller und Margit Budde, Mitglied im Präsidialausschuss Breitensport vom DOSB war das Medieninteresse für den Tourstopp in Hessen überwältigend. Vor Ort waren RTL, Sat1, Rhein-Main-TV, der hessische Rundfunk und Radio ffh. Angekündigt hatte sich einiges an Sportprominenz und Ashigaru, eine Freeclimber-Gruppe, die zwar japanisch klingt, sich aber lateinische Weisheiten auf die Fahnen schreibt.
Doch zuerst stellten sich gut 1.300 Kinder und Jugendliche den Prüfungen in den verschiedenen Sportdisziplinen. Rund 1.000 von ihnen freuten sich später über ein erfolgreich abgelegtes Sportabzeichen. Die ehemaligen Zehnkampf-Profis Frank Busemann und Thorsten Dauth standen den Schülerinnen und Schülern mit hilfreichen Tipps zur Seite. Unterstützt wurden sie von Edgar Itt, dem Bronzemedaillen-Gewinner im 4x400-Meter-Staffellauf bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Die drei Leichtathletik-Asse staunten nicht schlecht über die Begeisterung und das Engagement der Mädchen und Jungen. 120 Oberschülerinnen und -schüler der St. Lioba Schule in Bad Nauheim haben außerdem nicht nur ihr Sportabzeichen abgelegt, sondern waren auch ehrenamtliche Helfer auf der Veranstaltung. Die anderen 80 der insgesamt 200 Mithelfer rekrutierten sich aus dem Sportkreis Wetterau und vom TSV Friedberg Fauerbach.
Einen ersten Höhepunkt erreichte die Veranstaltung, als der angekündigte „Kampf der Titanen“ von Frank Busemann und Thorsten Dauth spontan Zuwachs bekam. Als Edgar Itt hörte, dass seine Kollegen gegeneinander antreten wollten, war er auch nicht mehr zu bremsen. So kam es, dass die drei ehemaligen Spitzenleichtathleten im 100-Meter-Lauf aufeinander trafen. Frank Busemann entschied den Wettkampf mit 11,74 Sekunden für sich. Thorsten Dauth machte mit 12,02 Sekunden den zweiten Platz und Edgar Itt zeigte sich mit immerhin 12,07 Sekunden auch noch von seiner sportlichen Seite.
Busemann vs. Dauth
Zum Zweikampf der Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann und Thorsten Dauth kam es dann aber doch noch. Und zwar im Weitsprung. Da lag dann Thorsten Dauth mit seinen 6,06 Meter vor Frank Busemann mit 5,79 Meter. Somit war das sportliche Gleichgewicht in der Zehnkämpferwelt wieder hergestellt und bevor jemand auf die Idee kommen konnte, ein Stechen zu fordern, verabschiedete sich Thorsten Dauth zu einem Hubschrauberflug. Den gab es nämlich für drei Kinder zu gewinnen. Und eines von ihnen hatte sogar das Glück mit Thorsten Dauth zu fliegen.
Das Zusatzprogramm wurde gewohnt erfolgreich mit Fotostation, Multitower und Quartertramp von den Sponsoren Ferrero „kinder+sport“, Sparkassen Finanzgruppe und Barmer Ersatzkasse bestritten. Sehr gut kam bei den Mädchen und Jungen auch das Fußballtraining mit Zweitliga-Torwart Patric Klandt vom FSV Frankfurt an, sowie die Inliner- und die Fahrrad-Tour am Nachmittag. Einen weiteren Höhepunkt im Rahmenprogramm bildete der Auftritt der Parkour-Gruppe Team Ashigaru.
„Docendo Discimus – Durch Lehren lernen wir“, ist ihr Motto. Deshalb passen Ashigaru wunderbar zum Sportabzeichentag. Denn auch bei den In-Sportarten Parkour und Freerunning geht es in erster Linie nicht um die Show. Wichtiger ist ein beständiges Training und das Kennen und Ausbauen der eigenen körperlichen Fähigkeiten. Ganz im Sinne des Deutschen Sportabzeichens gibt das Team Ashigaru seine Kenntnisse an andere Jugendliche in Workshops und persönlichen Trainings weiter.