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DOSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen verstorben

<p>Alfons H&ouml;rmann: Der gesamte deutsche Sport ist in tiefer Trauer</p> <p>Manfred von Richthofen, eine der f&#252;hrenden und wegweisenden Pers&#246;nlichkeiten des deutschen Sports der Nachkriegszeit, ist am Donnerstag (1. Mai) im Alter von 80 Jahren in Berlin verstorben. Er war 2006 bei der Fusion von Deutschem Sportbund (DSB) und Nationalem Olympischen Komitee (NOK) zum DOSB-Ehrenpr&#228;sidenten gew&#228;hlt worden.</p> <p>„Der gesamte deutsche Sport ist in tiefer Trauer um Manfred von Richthofen. Er hat sich als Sportpolitiker um die vielf&#228;ltigen Themen des Sports gro&#223;e Verdienste erworben, besonders f&#252;r das Thema Breitensport/Sportentwicklung stand er wie kaum ein Zweiter. Er hat f&#252;r den Sport in seiner gesellschaftspolitischen und sozialen Bedeutung wichtige Weichen gestellt“, erkl&#228;rte DOSB-Pr&#228;sident Alfons H&#246;rmann.</p> <p>Als letzter DSB-Pr&#228;sident (1994 bis 2006) galt von Richthofen als einer der Motoren der Fusion des vormaligen DSB und des NOK zum DOSB. An der Spitze des DSB unterstrich er stets in der Tradition seiner Vorg&#228;nger von Willi Daume &#252;ber Wilhelm Kregel und Willi Weyer bis zu Hans Hansen: Der Sport ist mehr denn je Lebensader und Kraftquelle der Gesellschaft. Von Richthofen nannte die Sportvereine „ein f&#252;r die Gesellschaft unverzichtbares Netz von Sozialstationen“. Sein Vorg&#228;nger als DSB-Pr&#228;sident, Hans Hansen, sagt einst &#252;ber seinen Nachfolger Manfred von Richthofen: „Er ist ein kritischer Geist, er integriert, aber er kann auch polarisieren.“</p> <p>Dem Spitzen- wie dem Breiten- und Freizeitsport gleicherma&#223;en verbunden, lie&#223; Manfred von Richthofen nie Zweifel daran aufkommen, dass man Rekorde und Medaillen sowie Sportabzeichen- und Schulsport-Erfolge sportpolitisch durchaus in einem Atemzug benennen k&#246;nne und sogar m&#252;sse. </p> <p>Die gro&#223;e B&#252;hne der Politik war ihm ebenso wichtig und vertraut wie das Bem&#252;hen um die Positionierung des Sports auf den vielen politischen Entscheidungsebenen ohne Rampenlicht und Schlagzeilen-Garantie. Die Anerkennung der Vereinsbasis war ihm jedenfalls Zeit seiner Pr&#228;sidentschaft und dar&#252;ber hinaus sicher.</p> <p>Der fr&#252;here Lehrer, Hockey-Spitzenspieler und Trainer von Richthofen, der sp&#228;ter im Sport seiner Heimatstadt Berlin in h&#246;chsten Positionen im Haupt- und Ehrenamt ungez&#228;hlte Meriten erwarb, war – auch vor dem Hintergrund einer harten Haltung in der Stasi- und DDR-Unrechts-Problematik – nat&#252;rlich pr&#228;destiniert f&#252;r die Wegbereitung vertrauensvollen Miteinanders im deutsch-deutschen Vereinigungsprozess. Eine Sonderaufgabe, die unabh&#228;ngiger Beurteilung zufolge im Sport besser als in anderen Gesellschaftsbereichen gelungen ist. In den 90er Jahren leitete er eine Kommission des DSB, die sich mit der Aufarbeitung des Dopings in der DDR befasst.</p> <p>Der unnachgiebige Anti-Doping-Verfechter von Richthofen hat die Sportpolitik der letzten Jahrzehnte ebenso gepr&#228;gt wie der &#252;berzeugte und &#252;berzeugende Protagonist der F&#246;rderung wichtiger Themen- und Problembereiche wie Gesundheit, Sport f&#252;r Alle, Spitzensportentwicklung, Ehrenamt, Umweltschutz, Schulsport, Integration, gesellschaftlicher Schulterschluss etwa mit Kirche, Kultur, Gewerkschaften und Arbeitgebern.</p> <p>Ein beeindruckendes Spektrum von sportpolitischen Schwerpunkten im Sinne des Gemeinwohls, denen sich Manfred von Richthofen verpflichtet f&#252;hlte.</p> <p>Richthofen studierte Sport und Sozialp&#228;dagogik und war zwischen 1951 und 1961 aktiver Spieler in der Hockey-Oberliga. Von 1960 bis 1969 war er Sportlehrer am Berliner Canisius-Kolleg und &#252;bte verschiedene Trainerfunktionen beim Berliner Hockeyverband aus. Anschlie&#223;end &#252;bernahm er die Position als Direktor des Landessportbundes Berlin, ehe er 1985 Unternehmer wurde und das Amt als Pr&#228;sident des LSB Berlin antrat. Dem NOK geh&#246;rte er von 1983 bis 1997 als Pers&#246;nliches Mitglied an. Von Richthofen erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Gro&#223;e Bundesverdienstkreuz. </p> <p>„Manfred von Richthofen hat sich um den deutschen Sport und damit unser ganzes Land verdient gemacht“, w&#252;rdigte DOSB-Pr&#228;sident H&#246;rmann den Verstorbenen.</p>

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

02.05.2014

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