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DOSB-Integrationsbotschafter mit Ausstellung geehrt

Mit einem Empfang im Kreishaus Darmstadt-Dieburg endete eine Ausstellung über die sportlichen Erfolge und das ereignisreiche Leben von Ernes Erko Kalac am vergangenen Wochenende. Zahlreiche Ehrengäste ließen Revue passieren, wie Integration durch Sport beispielhaft gelebt werden kann.

DOSB Redaktion
Volker Rehm

08.02.2010

    Ernes Erko Kalac flüchtete 1998 vor dem Bürgerkrieg in Montenegro nach Deutschland. Durch den Kampfsport (Karate, Kickboxen) fand er schnell gesellschaftlichen Anschluss. Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries fasste die Möglichkeiten des Sport für die Integration in ihrer Laudatio folgendermaßen zusammen: "Für Erko bedeutete der Sport, Freunde zu finden, die Sprache zu lernen und mitzubekommen, wie man sich in der Gesellschaft bewegt."

    Nachdem Kalac zuerst in Groß-Zimmern, Maintal und Offenbach sportlich aktiv war, gründete er im Jahre 2002 den Gesundheits- und Kampfsportverein Lotus Eppertshausen. Bis heute versucht er über den Sport, Flüchtlingen eine neue Heimat zu vermitteln und sozial benachteiligten sowie körperlich behinderten Menschen eine Zufluchtsstätte zu bieten. Dabei kann er auf viele engagierte Mitstreiter bauen. Als Stützpunktverein im Programm "Integration durch Sport" leistet der Verein seit vielen Jahren vorbildliche Arbeit. Zahlreiche Ehrungen und Preise, u. a. der Goldene Stern des Sports 2005, der Hessische Integrationspreis 2006 und der Heinz-Lindner-Preis des Landessportbundes Hessen 2007 belegen das ausgezeichnete Engagement.

    Seit 2007 ist Ernes Erko Kalac Integrationsbotschafter des Deutschen Olympischen Sportbundes. Wie wichtig Menschen wie Kalac sind, machte Thomas Koch, Leiter des Integrationsbüros Darmstadt-Dieburg, in seiner Rede deutlich: ,,Integration ist in erster Linie eine kommunale Aufgabe. Deshalb spielen Vorbilder wie Ernes Erko Kalac eine entscheidende Rolle." Ein besseres Vorbild sei kaum zu finden. Dies bekräftigte auch Wolfgang Weigert, Präsident des Bayerischen Karatebundes. Er überreichte Kalac die Goldene Ehrennadel für seine Verdienste in den letzten Jahren.

    In seiner Dankesrede zeigte Ernes Erko Kalac auf, was er in den vergangenen Jahren besonders schätzen gelernt hat: ,,Freiheit, Demokratie und die Möglichkeit, meine Kreativität umzusetzen. All dies habe ich in Deutschland bekommen und bin dankbar dafür." Mit seiner engagierten Integrationsarbeit möchte er etwas davon zurückgeben, was er in der Vergangenheit selbst erlebt hat. Mit der Ausstellung und dem Empfang wurde auf eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, wie Integration durch Sport vorbildlich gelingen kann. Dies alles entsprach auch den Vorstellungen von Kalac selbst. Getreu dem Motto "Gutes tun und darüber reden" möchte er seinen Weg und seine Erfolge bekannt machen und andere Migranten und Migrantinnen ermutigen, sich mit ihrer neuen Heimat zu beschäftigen und sich dort zu integrieren. Er selbst möchte 2011 den nächsten Schritt zur Integration gehen und einen Antrag auf Einbürgerung stellen.

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