DOSB mit ZuG-Projekt beim 8. Integrationsgipfel der Bundesregierung
Für das Thema „Gesundheit und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft“ wurde eigens ein Film produziert. Mit dabei der ZuG-Projektverein SV Makkabi aus Brandenburg an der Havel.

27.11.2015

Zuwanderer sollen einen besseren Zugang zum Gesundheitssystem erhalten. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in der vorigen Woche beim 8. Integrationsgipfel im Kanzleramt in Berlin betont. Im Fokus dieses Treffens mit Vertretern von Migrantenorganisationen, Ärzteverbänden, Kirchen, Verwaltung und auch Sport stand eine weitere Öffnung des Gesundheitssystems für Migranten und ihre Einbeziehung in Präventions- und Pflegeangebote. Für den DOSB nahm der Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen, Stephan Abel, teil.
„Die Tatsache, dass wir in einer besonderen Zeit leben, hat natürlich eine Rolle gespielt“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem Treffen. Die Terroranschläge in Paris hätten alle Teilnehmer des Integrationsgipfels natürlich sehr berührt. Sie bekräftigte, es müsse alles getan werden, die Verbrechen aufzuklären. Dies sei man den Opfern schuldig, aber auch der eigenen Sicherheit und „den vielen unschuldigen Flüchtlingen“. Es gehe gerade in diesen Zeiten um den Zusammenhalt der Gesellschaft.
Sie freue sich, dass so viele Vertreterinnen und Vertreter von Migrantenorganisationen teilgenommen und sich aktiv eingebracht haben, sagte die Bundeskanzlerin und dankte den Migrantenorganisationen dafür, dass sie mit einem gemeinsamen Positionspapier aufgetreten seien.
Bei diesem Gipfel habe man sich besonders über interkulturelle Pflege ausgetauscht. „Wir erleben, dass die demographischen Veränderungen ihre Zeichen setzen“, sagte Angela Merkel. Dabei müsse gleiche Teilhabe am Gesundheitssystem auch für Migranten gelten. Das Grundgesetz garantiere eine Teilhabe auch für Zuwanderer. Diese müssten ihre Rechte kennen. Manches sei bereits in Gang gekommen. „Aber es bleibt noch viel zu tun“, so die Kanzlerin.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoğuz hat in diesem Jahr das Thema „Gesundheit und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft“ in den Mittelpunkt ihrer Integrationspolitik gestellt. Unterstützt wird das Schwerpunktjahr der Integrationsbeauftragten vom Bundesgesundheitsministerium. Ein Film, der auch das Beispiel des SV Makkabi Brandenburg an der Havel und dessen Umsetzung des DOSB-Projekts „Zugewandert und Geblieben“ (ZuG) vorstellte, hatte die Teilnehmenden thematisch eingestimmt (zum Video). Danach gaben Experten kurze Statements über die Herausforderungen der Gesundheitsversorgung und Pflege in der Einwanderungsgesellschaft ab. Es folgte eine Diskussion in drei Blöcken zu den Themen: „Interkulturelle Öff-nung im Gesundheitswesen“, „Pflege in der Einwanderungsgesellschaft“ und „Gesundheitsprävention, Ernährung und Sport".
Die wichtige Rolle des Sports in der Integration und auch im Zuge des Präventionsgesetzes sei unbestritten, sagte DOSB-Vizepräsident Stephan Abel. Das gelte für das erfolgreiche Bundesprogramm „Integraton durch Sport“ allgemein, aber auch im Besonderen für das „ZuG“-Projekt mit dem Blick auf Prävention durch und mit Sport für ältere Migrantinnen und Migranten.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte, eine gute gesundheitliche Versorgung sei ein wichtiger Faktor dafür, dass sich Migranten zu Hause fühlen könnten. Ein Gesundheitswesen, das auf Einwanderer eingestellt sei, werde auch die Versorgung der Flüchtlinge besser leisten können. Der Minister hatte sich im August bei einem Besuch des Sportvereins DJK Wiking in Köln-Chorweiler persönlich davon überzeugen können, dass das „ZuG“-Projekt „ein wichtiger Beitrag zur Integration“ sei.
(Quelle: DOSB-Presse 48/2015)