DOSB-Präsidium beruft unabhängiges Beratungsgremium in Stasi-Fragen

Gauck steht an der Spitze einer fünfköpfigen Kommission, deren Einsetzung vom Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) jetzt beschlossen wurde.

„Dr. Gauck ist die Kapazität in Deutschland auf diesem Gebiet. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er seine im vergangenen Jahr aufgenommene Beratungstätigkeit beim DOSB nun als Vorsitzender der unabhängigen Kommission weiterführt“, sagte DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach.

Der Deutsche Bundestag hat am 7. Dezember 2006 in seiner Novelle des Stasi-Unterlagengesetzes entschieden, dass leitende Funktionen im Sport weiterhin auf hauptamtliche oder inoffizielle Tätigkeit bei der Staatssicherheit überprüft werden können und damit auch einer entsprechenden Forderung des DOSB Rechnung getragen. Die deutschen Sportorganisationen hatten seit 1995 ihre Leitenden Mitarbeiter von der Behörde der Bundesbeauftragten überprüfen lassen und die Ergebnisse zur Bewertung an das „Unabhängige Beratungsgremium für Stasi-Fragen“ übergeben.
 
DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper begrüßte die Zusagen der fünf Fachleute: „Die Arbeit dieses Gremiums ist wichtig für den Sport, weil eine glaubwürdige Aufarbeitung dieses Themas die Vorbildfunktion des Sports erhält.“ Weitere Mitglieder des Gremiums, das aus unabhängigen Beratern besteht, sind Dr. Volkhard Uhlig, Basketball-Rekordnationalspieler der ehemaligen DDR und Geschäftsführer der Bundesakademie des Deutschen Basketballbundes, Manfred Speck, Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung NRW, Dr. Rudolf Kabel, früherer Direktor des Deutschen Bundestages, und Uta Leichsenring, Leiterin der Außenstelle Halle der Behörde der Bundesbeauftragten für Stasiunterlagen. Geschäftsführer und beratendes Mitglied des Gremiums ist DOSB-Justitiar Dr. Holger Niese.