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Dr. Michael Lehnert: "Das Sportabzeichen ist eine Herausforderung für jeden Freizeitsportler"

Dr. Michael Lehnert (41) ist Orthopäde und Sportarzt in Berlin. Der Mediziner betreut zudem mit seiner Praxis die Fußball-Damen des Bundesligisten Turbine Potsdam. Zusammen mit seinem Sohn Victor (9) machte er beim Stopp der Sportabzeichentour in Potsdam das Deutsche Sportabzeichen.

DOSB Redaktion
mueller

05.09.2006

Herr Dr. Lehnert, seit wann machen Sie das Deutsche Sportabzeichen?

"Also ehrlich gesagt habe ich es in diesem Jahr zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gemacht. Früher in der Schule habe ich damit angefangen, doch dann lange Jahre Pause gemacht. Allerdings treibe ich ansonsten schon Sport, ich fahre sehr viel Rad und mache auch Triathlon."

Dann ist es für Sie ja eine Art Rückkehr zum Sportabzeichen, wie genau kam es dazu?

"Mein Sohn Victor ist mit 9 Jahren genau im richtigen Alter, um das Sportabzeichen kennen zu lernen, finde ich. Da kam die Veranstaltung in Potsdam wie gerufen. Ich persönlich wollte wissen, wie mein Fitnesszustand neben Rad fahren und Schwimmen ist und da habe ich mich ans Deutsche Sportabzeichen erinnert. Wenn man älter wird, sollte man darauf achten, dass man nicht nur eine Sportart macht, sondern sich abwechslungsreich fit hält."

Was kann denn da das Deutsche Sportabzeichen genau dazu beitragen?

"Eine ganze Menge, finde ich. Schließlich fordert das Deutsche Sportabzeichen einen ja in vielen unterschiedlichen Disziplinen und genau das ist das begrüßenswerte, die Bandbreite des Sportabzeichens. Das ist schon eine echte Herausforderung auch für Menschen die ansonsten Sport treiben. Zum Vergleich: Jemand in der Altersgruppe zwischen 40 und 60 Jahren der keinen Sport treibt, ist nach einem Jahr in der Lage in jedem Fall 10 km am Stück zu laufen, ob er innerhalb des einen Jahres die Bedingungen für das Sportabzeichen erfüllen kann, wage ich zu bezweifeln. Das habe ich fast selbst am eigenen Leib erfahren."

Wo hat es denn genau bei Ihnen gehakt?

"Das Kugelstoßen hat mir doch arge Kopfschmerzen bereitet, schließlich gelang mir im dritten und letzten Versuch genau die geforderte Mindestweite von 7,50 Meter, aber das war ganz knapp. Kugelstoßen ist eine Technikdisziplin, da geht ohne Übung nicht viel."

Was kann denn der Freizeitsportler vom Deutschen Sportabzeichen lernen?

"Das es wichtig ist, auch andere Bewegungen zu machen, als die, die für die jeweilige Sportart wichtig sind. Die muskuläre Belastung für den Körper sollte möglichst abwechslungsreich sein. Mann muss dafür nicht gleich mehrere Sportarten machen, Stretchen und Gymnastik in ausreichendem Maße genügen häufig schon. Viele Sportler kommen zu mir in die Praxis und haben Schmerzen im Körper, weil sie zu einseitig trainieren. Die sind zwar fit, doch es zwackt dann an einer Stelle, die weniger oder gar nicht trainiert ist."

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