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Ein Sommermärchen auch im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln

Aller Anfang ist schwer. Das können alle, die sich um die Existenz des Deutschen Sport- und Olympia-Museums in Köln bemüht haben, bestätigen.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

31.03.2007

„Aber inzwischen gehen wir davon aus,“ sagte Prof. Walther Tröger als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsches Sport- und Olympia Museum auf der Jahrespressekonferenz, „dass der Bestand unseres Museums gesichert ist unter der Voraussetzung, dass alle, die die finanzielle Mitverantwortung für die Museumsexistenz tragen, auch ihre zugesicherten Grundleistungen erbringen“. 

Wichtig ist, dass das Museum mit den olympischen Fahnen auf dem Dach inzwischen zunehmend auch aus Eigeninitiative viel zur Stabilisierung seiner wirtschaftlichen Grundlagen beigetragen hat. „Auch wir haben ein Sommermärchen hinter uns“, sagte Dr. Christian Wacker als Leiter des Museums. Die Ausstellung „Global Player“ im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft, dazu das Public Viewing auf dem Museumsgelände direkt an der Rhein-Kaimauer, bescherten dem Museum einen zusätzlichen Zuspruch von 30.000 Besuchern. „Insgesamt haben wir unsere Besucherzahl von 100.000 Besuchern im Jahre 2005 auf 142.600 Besucher im Jahre 2006 steigern können.“ Der Stolz auf diese Steigerung war Museumsleiter Dr. Wacker anzusehen. Aber zufrieden war er dennoch nicht: „Das können wir erst sein, wenn wir die auf 180.000 Jahresbesucher kalkulierte Vollauslastung erreicht haben.“

Public Viewing zur Handball-WM 

Mit dem Public Viewing während der Handball-Weltmeisterschaft, in deren Rahmen auch drei Abendveranstaltungen im Museum stattfanden, fand für 2007 ein guter Jahresauftakt statt. Überhaupt lässt sich die Museumsleitung kreativ einiges einfallen in Richtung weiterer Nutzungsauslastung des Museums. So soll eine Stiftungs-eigene GmbH das Museum außerhalb der normalen Besucherzeiten auch als Veranstaltungsort für Tagungen, Kongresse, aber auch anspruchsvolle Firmenfeste vermarkten. Entsprechende Räumlichkeiten stehen in musealem, dennoch locker-sportlichem Ambiente für rund 500 Personen zur Verfügung. Und gibt es einen würdigeren Ort für das Champions Dinner in Nordrhein-Westfalen als das Deutsche Sport- und Olympiamuseum in Köln?

Sonderausstellungen Kurt-Brumme-Raum und "Sport macht sexy"

Zur Aufwertung des Tagesgeschäfts tragen vermehrt Sonderausstellungen bei. Im vergangenen Jahr war die Ausstellung des sportlichen Nachlasses von Max Schmeling in Verbindung mit der 100-Jahr-Feier des ältesten deutschen Amateurboxclubs SC Colonia der große Renner. Inzwischen wurden dem Museum auch viele Erinnerungsstücke überlassen, die Kurt Brumme, einer der herausragenden Radio-Sportreporter der Nachkriegszeit und langjährige Sportchef des WDR, gesammelt hatte. Sinnvollerweise ist der Kurt-Brumme-Raum inzwischen jener Raum, in dem die Museumsleitung Medienveranstaltungen durchführt.

„Ab 24. März wird ein weiterer Ausstellungsknüller folgen“, verspricht Dr. Christian Wacker. „Sport macht sexy“ heißt die Ausstellung, mit der die Museumsleitung auf einen weiteren Publikumserfolg setzt. „Sexy heißt nicht sexistisch“, weist Stiftungsvorsitzender Prof. Tröger sofort alle Befürchtungen in die Schranken. „Wir wollen die Ästhetik des Sports, seine Schönheit, auch eine gewisse prickelnde erotische Spannung darstellen - das alles aber ohne jeglichen schalen Beigeschmack.“ Viel Multi-Media wird im Rahmen dieser Ausstellung eingesetzt. Und sogar Parfümproben - Gabriela Sabbatini - wird es geben. Ein Aktkalender, bei dem Studenten der Deutschen Sporthochschule Modell standen, der aber kein plumper Nacktkalender ist, wird für 25 Euro verkauft. „Und damit der Verdacht von Geschäftemacherei erst gar nicht aufkommt, kommt der Erlös aus dem Kalenderverkauf der Finanzierung eines Sportförderprojekts in einem sozialen Kölner Brennpunkt zu gute“, so Museumsleiter Wacker.

Erlebnisse aus zehn Jahren Köln-Marathon 

Neben dem Ästhetisch-Künstlerischen soll im Museum aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Mit einer weiteren Sonderausstellung wird das Museum der Tatsache gerecht werden, dass vor zehn Jahren erstmals der Köln-Marathon - inzwischen einer der größten in Deutschland - ausgetragen wurde. „Wir werden nicht die Organisatoren des Marathons bitten, ihre Veranstaltung zu präsentieren. Vielmehr wollen wir die Teilnehmer - die Läufer, Inline-Skater, Rollstuhlfahrer und inzwischen auch Walker - auffordern, ihre Erlebnisse aus zehn Jahren Köln-Marathon zusammenzutragen. Wie ich die Kölner kenne, wird das sehr lustig werden“, ist sich Christian Wacker sicher… und wurde in seiner Einschätzung sogleich bestätigt. Denn gleich nach der Pressekonferenz wurden die ersten Anekdoten ausgetauscht.

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