Ergebnisse des Projekts „Building European Safe Sport Together"
Die Mehrheit der europäischen Sportorganisationen befindet sich noch in der Anfangsphase der Implementierung von Safeguarding Maßnahmen.

05.11.2024

Diese Ergebnisse verdeutlichen die dringende Notwendigkeit der Priorisierung und Bereitstellung von Ressourcen, um das Bewusstsein und die Kapazitäten für effektive Schutzmaßnahmen zu stärken und vor allem eine Kulturveränderung hin zu einem sportlichen Umfeld ohne übergriffiges Verhalten zu fördern.
Das von der Europäischen Kommission geförderte Erasmus+ Projekt BESST hat einen wichtigen Meilenstein erreicht, indem es die finalen Publikationen und praktische Toolkits veröffentlicht hat. Diese Ressourcen unterstützen Sportorganisationen und Veranstalter auf allen Ebenen bei der Implementierung und Verbesserung von Schutzmaßnahmen und markieren einen bedeutenden Fortschritt hin zu einer sichereren Sportlandschaft in Europa.
Daniela Negreda, Beraterin und Geschäftsstrategin von IGNITX, betont: „The BESST project has truly hit a nerve across Europe. The feedback has highlighted the importance of accessible, ready-to-use resources that allow sports organisations to take immediate action in their safeguarding implementation plans.” Diese neu veröffentlichten Materialien, die aus zwei Jahren intensiver Forschung und Zusammenarbeit unter den BESST-Partnern hervorgegangen sind, bieten Einblicke und praxisnahe Toolkits, die auf die Bedürfnisse von Sportorganisationen zugeschnitten sind. Die vielfältigen Ressourcen umfassen:
- Moderne Definition: Ein einheitliches und zeitgemäßes Verständnis von Missbrauch und Belästigung im Sport, definiert als „grenzüberschreitendes Verhalten“. Es untersucht die Dynamik, die solche Verhaltensweisen fördert, identifiziert Hindernisse für den Schutz des Fortschritts und skizziert wesentliche Grundsätze für die Schaffung eines sicheren Sportumfelds.
- Forschung: Öffentlich zugänglichen Daten, Interviews und Umfragen mit verschiedenen Sportorganisationen haben die Basis für die Formulierung von zentralen Erkenntnissen über den Status des Safeguardings europäischer Sportorganisationen gelegt.
- Rahmenbedingungen: Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Checklisten, um Sportorganisationen und Veranstaltern zu helfen, Safeguarding effektiv zu integrieren, einschließlich sofort einsatzbereiter Vorlagen mit besonderem Schwerpunkt auf rechtlichen Rahmenbedingungen für Veranstalter.
- Awareness, Education und Framework Toolkits: Anpassbare Vorlagen und Schulungsmaterialien, die Sportorganisationen und Einzelpersonen bei der Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen innerhalb ihrer eigenen Strukturen und bei ihren Mitgliedsorganisationen unterstützen sollen.
Soenke Schadwinkel, Projektkoordinator der European Olympic Academies (EOA), betonte das Engagement von BESST: „Unser Ziel war es schon immer, europäische Sportorganisationen mit Ressourcen auszustatten, die nicht nur informativ, sondern auch einfach umsetzbar sind. Wir glauben, dass die bereitgestellten Toolkits Organisationen dazu befähigen werden, proaktiv Bewusstsein zu schaffen und sichere Umgebungen für alle Beteiligten im Sport zu etablieren.“ Die Forschung hat gezeigt, dass die Bemühungen zum Schutz über Sportler und Kinder hinaus auf alle Teilnehmer am Sport ausgeweitet werden müssen - wie Trainer, Schiedsrichter, Funktionäre, Sportverwalter, Freiwillige und andere -, um eine echte Kultur des sicheren Sports zu fördern und die Grundwerte des Sports selbst zu wahren. Die akademischen Partner von BESST an der Windesheim University of Applied Sciences führten den Begriff „transgressive behaviour“ als einheitliche Bezeichnung für alle schädlichen Verhaltensweisen im Sport ein. Diese Terminologie klärt oft mehrdeutige Interpretationen von Vorfällen, die durch kulturelle, sprachliche und ethische Grundsätze beeinflusst werden können. Definiert als „any form of misuse of a relationship of power violating someone’s access to safe sports”, umfasst grenzüberschreitendes Verhalten alle Formen der Grenzüberschreitung, ob beabsichtigt oder nicht (Haandrikman & Schipper-van Veldhoven, 2024).
Um wirksame Maßnahmen für sicheren Sport zu etablieren, muss die Sportgemeinschaft das Bewusstsein für grenzüberschreitendes Verhalten schärfen und den Schutz auf allen Ebenen integrieren. Dies erfordert eine starke Schutzkultur von Spitzenorganisationen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Macht durch Einzelpersonen und ein kollektives Engagement für die Priorisierung von Sicherheit und Rechenschaftspflicht in allen Bereichen des Sports
„Das mangelnde Bewusstsein und die fehlende Anerkennung grenzüberschreitenden Verhaltens im Sport sind eine große Herausforderung, die den Fortschritt beim Safeguarding behindert“, sagte Andreja McQuarrie OLY. In Anbetracht dessen hat BESST eine Reihe kostenloser Sensibilisierungs- und Bildungsinstrumente für Sportorganisationen entwickelt.
Weitere Informationen zur Prävention grenzüberschreitenden Verhaltens und Zugriff auf alle Ressourcen finden Sie auf der BESST-Projektwebsite unter: https://besst-safesport.eu/.
Über das Projekt
„Building European Safe Sport Together (BESST)“ wird vom Erasmus+ Programm der Europäischen Kommission gefördert. BESST hat eine einheitliche Definition entwickelt, die die Grundlage für eine belästigungs- und missbrauchsfreie europäische Sportumgebung bildet. Mit starken Partnern, akademischer Forschung, einem europaweiten Netzwerk zur Verbreitung sowie tiefgreifender rechtlicher und Projektmanagement-Skills, verfügt das Projekt über eine umfassende Bandbreitevon Kompetenzen, die die Reife der europäischen Sportorganisationen hinsichtlich ihrer Safeguarding Maßnahmen und Rahmenbedingungen effektiv erhöhen.
(Quelle: EOA)