Erlöse aus Sportwetten auf bisherigem Niveau sollen gesichert werden
Die Zukunft der Sportwetten war Gegenstand eines Spitzentreffen des deutschen Sports in Frankfurt, zu dem der DOSB-Präsident , Dr. Thomas Bach, Vertreter von Spitzenverbänden und Landessportbünden begrüßte.

03.09.2006

Für den Deutschen Fußball-Bund nahm Präsident Dr. Theo Zwanziger teil, die Fachverbände wurden durch Schwimm-Verbands-Präsidentin Dr. Christa Thiel vertreten, die Landessportbünde durch Dr. Ekkehard Wienholtz (Schleswig-Holstein). Mitglied der DFB-Delegation war auch der Präsident des Ligaverbands, Werner Hackmann. Zielsetzung des DOSB für das Treffen war es, eine gemeinsame Linie zu erarbeiten, die es ermöglicht, die Einnahmen des deutschen Sports aus den Erlösen der Sportwetten unter besonderer Berücksichtigung der Belange des Fußballs zumindest auf dem bisherigen Niveau auch zukünftig abzusichern. Der DOSB ging dabei von den politischen Realitäten in Gestalt eines Beschlusses der Ministerpräsidenten der Länder vom 22. Juni 2006 aus, zum 13. Dezember 2006 eine Alleinstellung der staatlichen Sportwette „Oddset“ für einen Zeitraum von vier Jahren per Staatsvertrag festzulegen.
Der deutsche Sport legt grundsätzlich Wert auf die Feststellung, dass Sportwetten ohne Sportveranstaltungen, insbesondere des Fußballs, nicht möglich sind und deshalb Erträge aus diesen Wetten bevorzugt dem Sport bzw. Fußball zugute kommen müssen. Auf dieser Basis erwartet der DOSB eine Beteiligung des deutschen Sports, insbesondere des Fußballs, an den Erlösen aus Sportwetten zumindest im bisherigen Umfang. Neuregelungen bedürfen der angemessenen und rechtzeitigen Beteiligung des Sports. In diesem Zusammenhang fordert der DOSB die baldige Wiederaufnahme der Vertreter des Sports in die Arbeitsgruppe der Länder. Die Gespräche sind zeitnah aufzunehmen mit dem Ziel, bis zur Konferenz der Ministerpräsidenten am 13. Dezember 2006 eine die Interessen des gesamten deutschen Sports berücksichtigende Lösung zu erzielen.
*****Kommuniqué zum Thema Sportwetten/Glücksspiel*****
Für den Fall, dass die von den Ministerpräsidenten angestrebte ordnungsrechtliche Lösung für den Sportwettenbereich nicht oder nicht dauerhaft Bestand hat, fordert der DOSB in enger Abstimmung mit DFB und DFL ebenfalls die sofortige Einbeziehung in die dann erforderlichen Verhandlungen. Wirtschaftliches Ziel ist auch hier, die bisherige Beteiligung an den Erlösen für die Gesamtheit des deutschen Sports zumindest im bisherigen Umfang zu erhalten. In Vorbereitung solcher Gespräche wurde bereits vor Monaten gemeinsam von Sportorganisationen und Ländern ein Gutachten des Max-Planck-Instituts für Wettbewerbsrecht zum so genannten „Veranstalterschutz“ in Auftrag gegeben, das nach Vorliegen im September weitere Handlungsmöglichkeiten aufzeigen kann.