Erste DOSB-Präsidiumssitzung nach Peking 2008

Die Sitzung fand nicht, wie üblich, im Frankfurter Haus des Sports statt, sondern im Hauptstadtbüro des deutschen Sports in Berlin.

Zu Beginn war Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble zu einem informellen Gespräch mehr als eine Stunde lang Gast des Präsidiums. Hierbei ging es vor allem um die vorläufige Bilanz aus Peking. In ihr wurde einvernehmlich festgestellt: Für eine systematische Auswertung des Abschneidens unserer Mannschaft in Peking ist es gegenwärtig noch zu früh. Die Verbände haben ihre internen Beratungen eingeleitet und in den nächsten Wochen finden die vorgesehenen Aktualisierungsgespräche zu unseren Zielvereinbarungen statt. Bereits auf seiner Klausurtagung im Oktober 2008 wird sich das Präsidium auf dieser Grundlage vertieft mit dem Thema beschäftigen. Wichtig sei jedoch, festzuhalten, dass die drei Ziele des Teams erreicht wurden: Der seit 1992 bei Sommerspielen andauernde Abwärtstrend wurde gestoppt, die Leistungen wurden mit fairen Mitteln erbracht und die Mannschaft war ein guter Botschafter für unser Land. Weitere Themen waren die Vorbereitung auf die Bewerbung München 2018, die Umstellung der Leistungssportförderung sowie die Vorstellung der Studien zur Situation von Trainern in Deutschland, die Schäuble und Bach am Vormittag gemeinsam besucht hatten.

Vielfältige Themen auf der Tagesordnung

Für die Sportentwicklung warb DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch gegenüber dem Bundesinnenminister für Verbesserungen beim Nationalen Integrationsplan, wo der vorgesehene Personalverteilungsschlüssel die erforderliche Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit durch das Hauptamt in den Landessportbünden erschwere.

Zweiter Schwerpunkt der heutigen Sitzung war das turnusgemäße Gespräch des Präsidiums mit dem Beirat der Aktiven, der durch seinen Vorsitzenden Christian Breuer und das frischgebackene IOC-Mitglied Claudia Bokel, der das Präsidium herzlich zu ihrer Wahl gratulierte sowie durch Jana Miglitsch (NOVs) vertreten war. Christian Breuer berichtete aus der Arbeit des Beirats, gab einen Ausblick auf die Vorhaben 2009 und schilderte Reaktionen der Athleten auf die Spiele in Peking. Claudia Bokel berichtete über den Wahlkampf im Olympischen Dorf und Jana Miglitsch gab eine Vorschau auf die World Games 2009 in Taiwan.

Die Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 werfen ihren Schatten bereits voraus. Der Chef de Mission, Bernhard Schwank, informierte über den Stand der Planungen und Vorbereitungen.

Das Präsidium befasste sich mit der Ausschreibung für das Forschungsprojekt „Doping in Deutschland“, dass eine systematische Aufarbeitung des Doping in Deutschland zum Inhalt hat.

Des Weiteren verabschiedete das Präsidium die „Gemeinsamen Handlungsempfehlungen der Kultusministerkonferenz und des DOSB ‚Sport für Kinder und Jugendliche mit Behinderung’“. Das Papier war unter Einbeziehung der dsj vorbereitet und von der KMK-Amtschefskonferenz am 18. September 2009 beschlossen worden. Ziel der gemeinsamen Handlungsempfehlungen ist es, die Handlungsfelder im Sport für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu intensivieren sowie Qualität und Quantität des Schulsports und des außerschulischen Sports nachhaltig und systematisch weiterzuentwickeln.

Das Präsidium befasste sich mit dem Verhältnis von Beruf und Ehrenamt. Die Erklärung, die das Präsidium ohne Mitwirkung von Dr. Thomas Bach verabschiedete, <link fileadmin bilder_allgemein praesidium erklaerung_zu_ehrenamt_und_beruf.pdf download den>steht hier zum Download bereit.

Weitere Beratungspunkte waren u. a.

• die Kampagne „Frauen Macht Kommune“, die Vizepräsidentin Ilse Ridder-Melchers vorstellte;
• das Programm „Integration durch Sport“; hier berichtete Vizepräsident Walter Schneeloch über fruchtbare Gespräche mit Vertretern des Bundesinnenministeriums, die eine baldige Klärung verschiedener Problempunkte vor dem Hintergrund des Bundesrechnungshofberichtes erhoffen lassen;
• der Verein „Anschub.de – Programm für die gute gesunde Schule e. V.“, über dessen Arbeit der dsj-Vorsitzende Ingo Weiss berichtete;
• der Beitritt des DOSB zum European Sport for All Network (ESFAN), den das Präsidium auf Vorschlag von Vizepräsident Walter Schneeloch beschloss.

Ein wichtiger Punkt war die Vorbereitung auf die 4. Mitgliederversammlung des DOSB am 6. Dezember 2008 in Rostock. Vizepräsident Hans-Peter Krämer berichtete über den Stand der Aufstellung des Haushalts 2009 und die diesbezüglichen Beratungen des Wirtschaftsbeirates; verabschiedet wird der Haushaltsentwurf auf unserer Klausurtagung im Oktober