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EU-Memorandum zum Kampf gegen Übergewicht verabschiedet

In einem gemeinschaftlichen Memorandum haben sich die 27 EU-Staaten bei der Konferenz „Gesundheitliche Prävention. Ernährung und Bewegung - Schlüssel für mehr Lebensqualität“ auf drei vorrangige gesundheitliche Ziele geeinigt.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

08.03.2007

Mit der Verwirklichung dieser Ziele soll bis 2020 EU-weit die Zunahme des Übergewichts bei Kindern gestoppt und die Zahl der übergewichtigen Menschen insgesamt verringert werden. Zu dem Kongress am 27. Februar in Badenweiler hatten im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft das Bundesministerium für Gesundheit und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eingeladen. Insgesamt 250 Experten aus 30 Staaten waren dem Ruf gefolgt.  

Staatsekretärin Caspers-Merk: "Zunahme von Übergewicht ist in allen Mitgliedsstaaten eine zentrale Herausforderung"

Die in Badenweiler formulierten Ziele sehen im Einzelnen vor, dass zehn Prozent aller Menschen bis 2010 die Empfehlung erreichen sollen, täglich eine halbe Stunde körperlich aktiv zu sein. Darüber sollen bis 2010 20 Prozent der Menschen fünf Mal am Tag Obst und Gemüse essen und 30 Prozent aller Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Senioren gesunde Mahlzeiten anbieten. „Die Zunahme von Übergewicht ist in allen europäischen Mitgliedsstaaten eine zentrale Herausforderung“, meinte die parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk. „Durch gemeinsames Handeln können wir diesen Trend stoppen und die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil bewegen.“ Die beiden Ministerien wollten mit der Ausrichtung dieses Kongresses im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft klar machen, welche Bedeutung sie der gesundheitlichen Prävention beimessen. Das Thema zieht sich nach deutscher Einschätzung wie ein roter Faden durch die letzten EU-Präsidentschaften. Deutschland wollte durch Badenweiler die enge Verbindung zu den Schwerpunkten der finnischen, der österreichischen und der britischen Präsidentschaft dokumentieren.  

Der Deutsche Sport als wichtige Säule bei der Umsetzung der Ziele

Zu einer der wichtigsten Säulen bei der Umsetzung dieser Ziele von Badenweiler gehört in Deutschland der organisierte Sport mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) an der Spitze. Für ihn gab in Badenweiler Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer als DOSB-Gesundheits-beauftragter den Delegierten einen intensiven Einblick unter anderem in die Erfahrungen mit dem Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT, das in Deutschland inzwischen mehr als 10.000 lizenzierte Angebote der Sportvereine umfasst. „In Badenweiler haben wir sehr viel Zuspruch bekommen“, meinte Prof. Banzer nach seinem Vortrag zum Thema „Anforderungen der Zivilgesellschaft an die Politik im Bereich Gesundheitsförderung“. Der DOSB und seine Mitglieds-verbände nutzten in Badenweiler darüber hinaus die Gelegenheit, mit einem Infostand über die Angebote zu informieren. Der Sportmediziner erhofft sich von Badenweiler eine Trendwende: „Bisher hat Prävention nur einen Alibi-Charakter.“ Die Änderung wird sich an dem Präventions-gesetz festmachen lassen, das das Gesundheitsministerium jetzt nach der Gesundheitsreform als nächstes angehen will.

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