Feuerwerk der Turnkunst hautnah erleben
In neun deutschen Städten kann das Können der Darsteller beim Feuerwerk der Turnkunst noch bis zum 18. Januar bestaunt werden.

07.01.2008

Mit der Jubiläumstournee im vergangenen Jahr wurden bereits Maßstäbe gesetzt und dieses Jahr wird nahtlos an den Erfolg angeknüpft. Bereits in den ersten Minuten der aktuellen Tournee wird deutlich, dass es viel Neues gibt, kleine Veränderungen, die große Momente und viel Gefühl herbei rufen. Es wird aber auch deutlich, dass der für den Niedersächsischen Turner-Bund so wichtige Spagat zwischen Tradition und Moderne gelungen ist – die einstige Grundidee, eine Plattform für turnerische Bewegungskunst vor einem großen Publikum zu schaffen, wird auch zu Beginn der dritten Dekade ebenso wenig vergessen, wie der Einbau ganz frischer Ideen.
Dazu gehört der eigens für diese Tournee komponierte Song „hautnah“, der die Show eröffnet, dazu gehört vor allem aber ein weiblicher Conferencier namens Rosemie. Die Schwäbin erlebt diese Show ihres Titels gemäß wahrlich hautnah. Sie kommentiert, kokettiert, spielt Alphorn, tanzt Spitze und wagt den hautnahen Kontakt zu manch kompliziertem Turngerät. Ein Novum, das mit all seinen komödiantischen Anleihen begeistert und ganz neue Akzente im Feuerwerk der Turnkunst setzt.
Neu ist auch der Einbau eines Tanzes, der inzwischen über die niedersächsischen Grenzen hinaus für Bewegung auf der Bühne und den Tribünen gleichermaßen sorgt. Der Turntigertanz wird an allen Orten von Kindern aus lokalen Vereinen gezeigt – ein spielerischer und stimmungsvoller Einstieg, der beweist, dass es auch für die Kleinsten recht einfach ist, die turnerischen Bewegungen zu erlernen.
Alles was folgt allerdings, ist zur Nachahmung nicht zu empfehlen. Das Feuerwerk der Turnkunst wird seinem Namen wieder einmal gerecht. Die weltbesten Gymnasten der Aomori University beweisen, dass filigrane Bewegungen, gepaart mit immenser Sprungkraft und Synchronität, auch von einer Männergruppe in Perfektion gezeigt werden kann. Der Auftritt der japanischen Gruppe unterstreicht übrigens ein weiteres Novum beim Feuerwerk der Turnkunst: Wie das Turnduo Artem Ghazaryan und Thomas Greifenstein wurde sie zum zweiten Mal in Folge eingeladen. „Beide haben uns derart begeistert, dass wir sie wieder ins Programm eingebaut haben“, begründet Produktionsleiter Wolfram Wehr-Reinhold diese Entscheidung.
Eine gute, wie sich gezeigt hat, denn Ghazaryan und Greifenstein sind vielleicht ein perfektes Spiegelbild dieser Show. Zwei Leistungssportler des Gerätturnens, die ihr Hobby zum Beruf machen, indem sie ihr Können in Choreografien bauen, außergewöhnliche Turngeräte wie einen Tisch und zwei Stühle, oder auch klassische, wie den Barren wählen, und Licht und Musik in Bewegung umsetzen. Es sind faszinierende Augenblicke, die das Duo bietet, wie auch Vizeweltmeister Hendrik Strauß im Rhönrad oder der ehemalige Olympiateilnehmer Sergej Pfeifer am Seitpferd, die ihr turnerisches Geschick ebenfalls nutzen und den Schritt in die Welt der Show wagen.
Aber auch internationale Stars setzen besondere Akzente verschiedenster Couleur: Die Acro Angels aus Russland sind eine der weltbesten Formationen in der Sportakrobatik und bauen verblüffende menschliche Türme, Andrey Romanovsky und Yulia Fadeeva legen beide eine atemberaubende Beweglichkeit an den Tag, und können dabei tatsächlich entspannt lächeln. Ernest Palchykov zeigt eine klassische Handstandakrobatik, die durch sein Spiel mit einem roten Tuch einen verspielten und bezaubernden Charakter erhält und die Jazzgirls zeigen eine ganz eigene, artistisch-akrobatische Interpretation des Klassikers „Cabaret“.
Für die absoluten Höhepunkte im Programm sorgen aber die Dalian Acrobats aus China und die Troupe Rokashkov aus Russland. Die Chinesen legen eine furiose, waghalsige und absolut mitreißende Flugshow vom Schleuderbrett aus hin, die das Publikum schlichtweg zum Toben bringt. Die Rokashkovs dagegen setzen den ruhigen und wunderschönen, den perfekt inszenierten Schlusspunkt des Abends mit einer geturnten Liebesgeschichte am Reck. Gefühle perfekt durch Bewegung ausgedrückt – und hautnah gezeigt.
Das Feuerwerk der Turnkunst ist noch in folgenden Städten zu sehen:
08.01.2008 Wilhelmshaven, Nordforst-Arena
09.01.2008 Bremerhaven, Stadthalle
10.01.2008 Kiel, Ostseehalle
11.01.2008 Berlin, Max-Schmeling Halle
12.01.2008 Hamburg, Sporthalle
13.01.2008 Braunschweig, VW-Halle
14.01.2008 Wetzlar, Rittal Arena
15.01.2008 Fulda, Esperantohalle
16.01.2008 Göttingen, Lokhalle
17.01.2008 Göttingen, Lokhalle
18.01.2008 Göttingen, Lokhalle
Karten gibt es unter www.ntb-infoline.de.