Fitnesstest für den Ernstfall
Feuerwehrmänner machen das Deutsche Sportabzeichen

25.03.2011
Unter dem Motto „Fit for Fire Fighting“ stellte sich die Freiwillige Feuerwehr Immendingen in Baden- Württemberg vor einiger Zeit zum ersten Mal den Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen. Mit Spaß und Engagement machten die Immendinger dem Spruch „schnell wie die Feuerwehr“ alle Ehre. Die Aktion hatte aber auch einen ernsten Hintergrund, denn für einen erfolgreichen Brandeinsatz ist eine gute körperliche Fitness der Einsatzkräfte unabdingbar. Darum ist die nächste Sportabzeichen-Aktion auch schon in Planung.
„Ein DIN-Feuerwehrmann – das sagt man so bei uns – der wiegt mit seiner ganzen Ausrüstung und Uniform 95 Kilo“, erzählt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Immendingen, Andreas Heitzmann. „Wenn es dann noch warm draußen ist und wir beim Brandeinsatz Schläuche schleppen müssen, dann gerät man schnell an die Grenzen seiner körperlichen Leistungsfähigkeit. Deswegen ist eine gewisse Fitness auch Voraussetzung für den Feuerwehrmann.“
40 bis 60 Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr Immendingen im Laufe eines Jahres. Ein Blick auf die Einsatzliste macht schnell klar: Hier geht es längst nicht nur darum, die Nachbarskatze vom Dach zu holen. Bei großen Bränden müssen die Männer und Frauen in Atemschutztrupps in Gebäude vordringen und auch bei Verkehrsunfällen ist beherztes und schnelles Eingreifen vonnöten. „Im Extremfall geht es um Menschenleben“, sagt Andreas Heitzmann. „Und wenn es um Menschenleben geht, bedeutet das für uns, dass wir noch einen Tick schneller sein wollen.“
Sportabzeichen-Fachmann an der Seite
Die nötige Fitness seiner Kameraden im Sinn, überlegte der Kommandant, wie er das Interesse seiner Feuerwehrleute am Sport noch steigern könnte. Gemeinsam mit Sven Burkart von der Leichtathletik-Abteilung des TV Immendingen initiierte er schließlich eine Sportabzeichen-Aktion. „Es war wirklich hilfreich, dass wir einen ausgemachten Fachmann an der Seite hatten“, sagt Heitzmann. „So hat das Training wirklich etwas gebracht.“
Insgesamt elf Feuerwehrleute trainierten fortan gemeinsam für die Disziplinen der fünf Leistungsgruppen des Deutschen Sportabzeichens. Für die Mannschaft war es eine Premiere. Lediglich Kommandant Heitzmann hatte bei der Bundeswehr schon einmal das Deutsche Sportabzeichen abgelegt. In den Trainingseinheiten, von denen die ersten schon 2009 stattfanden, zeigten die Immendinger Trainingsfleiß. Den brauchten sie vor allem beim Kugelstoßen. „Ohne die Tipps von Sven Burkart wären daran wohl fast alle gescheitert“, erinnert sich Heitzmann.
Am Ende der Aktion hatten sieben Feuerwehrleute ihr Sportabzeichen in der Tasche. In der Folgezeit legte die Mannschaft ihr sportliches Hauptaugenmerk auf das Feuerwehr-Leistungsabzeichen. Inzwischen haben aber viele schon wieder mit dem Training für das Deutsche Sportabzeichen begonnen. Denn eine zweite Sportabzeichen-Aktion haben die Feuerwehrleute spätestens für 2012 fest eingeplant.
„Beim nächsten Mal wollen sich auch die beteiligen, die bei der Premiere nicht dabei waren“, so Heitzmann. „Es ist ja auch wirklich sinnvoll. Wir alle sind nach diesem halben Jahr Training wirklich fitter geworden. Ich sage mal: Man hat lange nicht mehr so schnaufen müssen im Einsatz.“