Flatow-Medaille des DTB und Sportplakette des Bundespräsidenten verliehen
Im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes in Berlin wurden am 6. Juni 2017 die Flatow-Medaille des Deutschen Turner-Bundes und die Sportplakette des Bundespräsidenten verliehen.

19.06.2017
DTB-Präsident Alfons Hölzl rief in seinem Grußwort den Hintergrund der Flatow-Medaille in Erinnerung, die der DTB in Gedenken an die jüdischen Turner Alfred und Gustav Felix Flatow 1986 ins Leben gerufen hat. Die Flatows wurden 1933 in Umsetzung des Beschlusses der Deutschen Turnerschaft zum Arier-Paragrafen zum Austritt aus ihren Turnvereinen gezwungen wurden und sind im Konzentrationslager Theresienstadt eines gewaltsamen Todes gestorben. Zur Mahnung und Erinnerung an die Verfolgung von Juden in der Deutschen Turnerschaft zeichnet der DTB Turnerinnen und Turner aus, die sich durch besondere Erfolge und eine herausgehobene Persönlichkeitsentwicklung hervorgetan haben.
In seiner Festrede betonte Bundesinnenminister de Maizière die eindrucksvolle Sportkarriere der diesjährigen Preisträger und bezeichnete sie als „Identifikationsfiguren, die als Vorbilder für Leistung, Fairness und Sportsgeist stehen.“ Ausgezeichnet wurde die Nationalmannschafts-Turnerin Kim Bui, die sich in ihrer sportlichen Karriere zu einer vorbildlichen Persönlichkeit im Dienste des Turn-Teams entwickelt hat und inzwischen auch als Aktivensprecherin Verantwortung übernommen hat. Ein Novum stellte die Verleihung der Flatow-Medaille im Doppelpack dar an Fabian Hambüchen und Epke Zonderland als seinen niederländischen Konkurrenten. Gewürdigt wurde besonders ihr gegenseitiger Respekt und freundschaftlicher Umgang miteinander als jahrelange Konkurrenten in ihren Wettkämpfen im Reckturnen bei internationalen Meisterschaften und Olympische Spielen. Auf Grund seiner Wettkampfvorbereitung auf die Niederländischen Meisterschaften im Gerätturnen Mitte Juni musste Epke Zonderland seine persönliche Teilnahme absagen. Der Vizepräsident des Niederländischen Turnverbandes Hugo Hollander nahm für ihn die Auszeichnung entgegen.
Das Sportmuseum Berlin hat in Zusammenarbeit mit dem DTB in zweiter Auflage die aktualisierte Broschüre zur Flatow-Medaille in der Reihe „Sporthistorische Blätter“ veröffentlicht.
Im zweiten Teil des Festaktes zeichneten DOSB-Vizepräsident Ole Bischof und DOSB-Ehrenmitglied Erika Dienstl zwei Vereine exemplarisch mit der Sportplakette des Bundespräsidenten aus. Der MTV Altendorf (Niedersachsen) und die Seglervereinigung Tegel (Berlin) haben sich nach Auffassung des Empfehlungsausschusses in ihrer 100jährigen Vereinsgeschichte besondere Verdienste um die Pflege und Entwicklung von Turnen und Sport erworben haben. Bundesinnenminister de Maizière hob das große bürgerschaftliche Engagement in den Vereinen hervor und würdigte die gesellschaftlichen Leistungen, die in den Vereinen für die Gemeinschaft erbracht werden. Für den MTV Altendorf nahmen Heike Meyer und Hermann Meyer die Sportplakette entgegen. Für Monika Aderhold und Jürgen Helfers als Vertreter der Seglervereinigung Berlin gab es neben der Sportplakette einen finanziellen Zuschuss des Berliner Senats zum Vereinsjubiläum, überreicht durch Innensenator Andreas Geisel.
(Quelle: DTB)