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Für den Sport ein Mal um die ganze Welt

Waltraud Lüke aus Oberstedten im Hochtaunuskreis war seit 1972 gemeinsam mit ihrem Mann bei allen Olympischen Sommerspielen dabei.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

29.05.2013

    Rund 50.000 Sportabzeichen-Prüfungen hat Waltraud Lüke in den Jahren 1991 bis 2011 bearbeitet. In dieser Zeit war die heute 70-Jährige Sportabzeichen-Referentin im Sportkreis Hochtaunus. 2012, nachdem sie dieses Amt an einen Nachfolger abgab, wurde sie für ihr Engagement geehrt und zum Ehrenmitglied des Sportkreises ernannt. „Meine Frau wusste, dass sie offiziell im feierlichen Rahmen verabschiedet wird. Die Ehrenmitgliedschaft war für sie allerdings eine große Überraschung und hohe Ehre“, erzählt ihr Ehemann Heinz Lüke.

    Die beiden haben seit ihrem Kennenlernen 1959 viel gemeinsam erlebt – und viele Erlebnisse sind sportlich geprägt. „Meine Frau turnt bereits seit ihrem dritten Lebensjahr, bei mir stand als Junge immer der Fußball im Vordergrund“, erinnert sich Heinz Lüke. „Bei meiner Frau ist das offenbar genetisch bedingt. Schon ihre Mutter war sehr sportlich und legte bereits 1935 das Sportabzeichen ab.“ Diese Tradition hat Waltraud weitergeführt und es selbst auch an ihre Kinder weitergegeben.

    Offene Türen bei den Lükes

    40 Mal hat Waltraud Lüke das Deutsche Sportabzeichen wiederholt, ihr Mann Heinz 37 Mal. Sohn Peter eifert den Eltern nach und bringt es bereits auf 28 Wiederholungen. Auch der ältere Sohn Ullrich, der Sport studiert hat, legte mehrfach die Bedingungen für den deutschen Fitnessorden ab. Und auch Enkelin Lina-Marie setzt die Tradition fort. Die 8-Jährige legte vor zwei Jahren ihr erstes Sportabzeichen ab. Heinz Lüke erinnert sich daran, dass in der aktiven Zeit seiner Frau als Referentin immer viel Betrieb im Hause Lüke war. „Die Bearbeitung der Sportabzeichen hat meine Frau immer zu Hause erledigt. Und da kamen oft die Prüfer vorbei, um die Unterlagen abzugeben. Da sind über die Jahre sehr nette Gespräche und auch Freundschaften entstanden“, erzählt Heinz Lüke, der als Sportwart im Sportkreis Hochtaunus und Übungsleiter im heimischen TV Oberstedten ebenfalls viel unterwegs war. Diese Gemeinsamkeiten brachten dem Ehepaar Lüke nicht nur das nötige Verständnis füreinander. Der Sport wurde auch zu einer gemeinsamen Leidenschaft mit Reisefieber.

    München, Moskau, Seoul und Sydney

    Das sind nur einige Stationen der Eheleute Lüke. Seit über 40 Jahren folgen sie dem Ruf des größten sportlichen Ereignisses der Welt. „1972 hatten wir in einer Verlosung Karten für die Olympischen Sommerspiele in München gewonnen“, erzählt Heinz Lüke. Dieses Erlebnis beeindruckte ihn und seine Frau dermaßen, dass alle vier Jahre eine neue Reise geplant wurde. Nach München folgten die Lükes den deutschen Olympioniken zu allen Sommerspielen. „Alle Spiele waren besonders, aber natürlich brennen sich exotische Ziele wie Seoul oder Sydney besonders ins Gedächtnis ein“, sagt Heinz Lüke. Aber auch besondere Leistungen haben die beiden hautnah erlebt. „Als der deutsche Zahnkämpfer Frank Busemann 1996 in Atlanta als Zweiter ins Ziel kam und erschöpft zusammenbrach, saßen wir auf der Tribüne. Solche Momente vergisst man nicht“, so Heinz Lüke. Seine Frau hatte kurze Zeit später sogar die Gelegenheit, Frank Busemann persönlich zu treffen. Auf ihre Frage, warum er trotz der Silbermedaille in Atlanta keine Ehrenrunde im Stadion lief, sagte er, dass er einfach fertig dafür war.  

    Wiedersehen nach fast 20 Jahren

    Heute, im Jahr 2013, hat Waldtraud Lüke erneut die Möglichkeit, den Zehnkämpfer zu treffen. Denn Frank Busemann ist im fünften Jahr Botschafter des Deutschen Sportabzeichens für den Förderer kinder+Sport. In dieser Funktion begleitet er die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes und ist auch bei der Station am 30. Juni auf dem Feldberg dabei. Das Ehepaar Lüke hat für den Sportkreis Hochtaunus für diesen Termin ehrenamtlich die Koordination der Sportabzeichen-Prüfer und Helfer übernommen. Gut vorstellbar, dass also am Rande der Veranstaltung im 100. Jahr des Deutsches Sportabzeichens viele Erinnerungen ausgetauscht werden.

    (Quelle: wirkhaus)

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