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Für Ethos und Menschenwürde: Paul Jakobi zum 90. Geburtstag

Der römisch-katholische Theologe und Publizist Paul Jakobi hat am 17. Januar 2018 sein 90. Lebensjahr vollendet. Pfarrer Paul Jakobi war von 1968 bis 1988 Bundespräses der Deutschen Jugendkraft (DJK).

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

22.01.2018

Der DJK-Sportverband gehört zu den Verbänden mit besonderen Aufgaben im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Als Nachfolger von Prälat Willy Bokler war Paul Jakobi damals auch Geistlicher Beirat der DJK. In seiner Amtszeit bildete er das Gesprächs- bzw. Aktionsformat der Arbeitskreise „Kirche und Sport“ auf katholischer Diözesan- und Landesebene.

Im Jahre 1976 wurde Paul Jakobi katholischer Olympiapfarrer und begleitete das bundesdeutsche Team zu den Olympischen Sommerspielen nach Montreal zusammen mit Heinz Döring auf evangelischer Seite. Jakobis Kollege Karlheinz Summerer (München) übernahm fortan die Winterspiele und reiste mit der deutschen Mannschaft nach Innsbruck. In Los Angeles 1984 setzte Jakobi seine seelsorgerische Tätigkeit bei Olympia fort; begleitet vom evangelischen Sportpfarrer Siegfried Mentz. Bereits im Jahre 1977 begründete Paul Jakobi zusammen mit Prof. Heinz-Egon Rösch (Uni Manz, später Uni Düsseldorf) die Buchreihe „Christliche Perspektiven im Sport“.

Paul Jakobi war über ein Jahrzehnt Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Sportbundes (DSB), einer der Vorläuferorganisation des DOSB. In diese Zeit fiel u.a. die Vorbereitung und Durchführung des weit beachteten Kongresses „Menschen im Sport 2000“ im November 1987 in Berlin, in den Jakobi an unterschiedlichen Stellen beteiligt war. Im ein Jahr zuvor erschienenen Vorbereitungsband ist sein Aufsatz mit dem Titel „Der Mensch im Mittelpunkt des Sports – Forderungen an eine christliche Ethik“ enthalten und gilt bis heute als lesenswerter Referenztext.

Im kurz nach dem Kongress herausgegebenen Band mit den Statements bei den 14 Arbeitskreisen während des Kongresses ist Paul Jakobi gleich dreimal mit pointierten Stellungnahmen zu unterschiedlichen Themen vertreten: Einmal geht es um das Ethos im Sport, ein anderes Mal um die erzieherischen Aufgaben und die Bildungswirkungen des Sports sowie schließlich um das ehrenamtliche Engagement der Menschen in den Sportvereinen, das er sogar als einen freiheitsförderlichen Grundsatz apostrophiert: Je größer die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter ist, umso mehr kann die Selbständigkeit und die Freiheit des Vereins gewahrt werden“.

Im Jahre 1988 verlässt Paul Jakobi den Sport und geht als Gemeindeseelsorger zurück in seine ostwestfälische Heimat: Bis zum Jahre 2004 war er Propst im Dom zu Minden – jener Stadt an der Weser, wo er heute auch noch lebt. Sein Abitur hatte Jakobi 1947 in Lippstadt gemacht; er studierte u.a. in Paderborn. Dort wurde auch von Lorenz Kardinal Jäger am 21. März 1953 zum Priester geweiht.

Sein Nachfolger als Geistlicher Beirat des DJK-Sportverbandes wurde damals Pfarrer Manfred Paas (Gelsenkirchen). Beim Bundestag des DSB 1988 in Würzburg erhielt Jakobi die Ludwig-Wolker-Plakette, mit der seit 1980 im DSB alle zwei Jahre eine Persönlichkeit geehrt wurden, die sich in hervorragender Weise für das Ethos und die Menschenwürde im Sport eingesetzt hatten. Den Ehrenring der Stadt Minden erhielt Paul Jakobi zehn Jahre später.

(Quelle: DOSB/Prof. Detlef Kuhlmann)

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