Fußball schafft Begegnung im jordanischen Flüchtlingslager
Eine Delegation der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, des DOSB und des DFB besuchte das Flüchtlingslager Zataari in Jordanien.

26.06.2015

Der internationale Weltflüchtlingstag wurde mit einem großen Fußballturnier begangen.
Rund 85.000 Menschen leben im Zaatari Flüchtlingscamp in Jordanien zehn Kilometer südlich der syrischen Grenze. Mehr als die Hälfte der Bewohner sind minderjährig, 17.000 Kinder besuchen im Camp eingerichtete Schulen. Das Camp in Jordanien ist das zweitgrößte Flüchtlingslager der Erde. Auch im Kontext von Flucht unter oftmals schwierigen Lebensbedingungen fördert Sport das Wohlbefinden und ermöglicht Traumaverarbeitung.
Dieses Potenzial wird von der internationalen Gemeinschaft bereits genutzt: Unter dem Motto „Standing together Jordan“ organisierten das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), die Vereinigung Europäischer Fußballverbände (UEFA) und die Nichtregierungsorganisation Asian Football Development Project (AFDP) am Weltflüchtlingstag ein Fußballturnier im Camp. An dem Turnier nahmen rund vierzig Mädchen- und Jungenmannschaften aus dem zweitgrößten Flüchtlingslager der Welt teil, in dem vor allem Menschen Zuflucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien finden. Am 20. Juni 2015 spielten Mitglieder der Siegermannschaft des Turniers und der jordanischen U-15 Nationalmannschaft in gemischten Teams ein Abschlussspiel. Der Fußball unterstützt die Flüchtlinge nicht nur im Umgang mit den Auswirkungen des Konflikts in Syrien, sondern schafft auch Begegnungen mit der jordanischen Bevölkerung.
Zur Prüfung eines möglichen Engagements der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Jordanien im Rahmen des Vorhabens „Sport für Entwicklung“ besuchte eine Delegation der GIZ im Auftrag des BMZ, des Deutschen Fußball-Bunds e.V. (DFB) und des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) das Flüchtlingscamp, machte sich vor Ort einen Eindruck der bestehenden Sportprojekte und sprach mit den am Fußballturnier teilnehmenden Kindern und Jugendlichen. Drei Mannschaften wurden zudem mit Trikots und Schuhen des DFB ausgestattet. Das Fußballturnier und die bestehenden Sportprojekte zeigten eindrucksvoll, dass Sport ein hohes Potenzial hat, syrischen Flüchtlingen und jordanischen Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen und ein friedliches Zusammenleben zu fördern. Auch und gerade außerhalb der Flüchtlingslager. Um dieses Potenzial zu nutzen, werden nun weitere Gespräche geführt und konkretere Maßnahmen geprüft.
(Quelle: DOSB/GIZ)