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Gelungener Auftakt der „Biebricher Schlossgespräche“

„Unserer Anliegen ist es, im Blick auf drängende und übergreifende Fragen des Sports miteinander ins Gespräch zu kommen.“

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

29.05.2009

Mit diesen Worten begrüßte Vorstandsmitglied Ingo-Rolf Weiss im Namen der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) die zahlreichen Gäste, die der Einladung ins Wiesbadener Schloss Biebrich gefolgt waren, um sich mit dem Leistungsgedanken in Sport und Gesellschaft zu beschäftigen. Auch und nicht zuletzt das engagierte Fachpublikum leistete seinen Beitrag zu einer gelungenen Premiere einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von DOA und hessischer Landesregierung, die unter dem beziehungsreichen Titel „Gesellschaft in Bewegung“ im wunderbaren Ambiente hochherr-schaftlicher Räumlichkeiten auch in Zukunft entsprechende Akzente setzen möchte. Dem besonderen Anliegen entspricht es dabei, das Phänomen Sport nicht isoliert, sondern explizit in seinen gesellschaftlichen, sozialen, ökonomischen und kulturellen Bezügen zu betrachten.

In diesem Sinne war auch kein Sportwissenschaftler, sondern der Tübinger Moraltheologe Dietmar Mieth um das erste Wort und eine Betrachtung über die Perspektive der Leistungsgesellschaft gebeten worden, wobei er vor dem Hintergrund akuter Krisenerscheinungen sowohl deren Risiken und Nebenwirkungen als auch deren Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten thematisierte. Anschließend wartete der vielfach ausgewiesene Darmstädter Soziologe Michael Hartmann mit einer höchst differenzierten und kritischen Analyse des Elitegedankens auf, die in einem anschließenden Podiumsgespräch mit dem Hessischen Schulsportrefernten Thomas Hörold sowie dem Rektor der Wiesbadener Elly-Heuss-Schule, Reinhard Rzytki, weiter vertieft wurde.

Großen Beifall fand auch die ebenfalls höchst anregende und kritische Analyse von Eike Emrich zu „Strukturen, Defizite, Perspektiven“ des Leistungssports in Deutschland, zumal der renommierte Sportwissenschaftler der Universität Saarbrücken die Materie aus vielfältiger praktischer Erfahrung, unter anderem als Vizepräsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes kennt. Praxisnah und zugleich auf hohem Niveau reflektierend waren auch die Ausführungen von Roland Baar, Meike Freitag, Cornelia Hanisch und Edgar Itt. In der von DOA-Direktor Andreas Höfer moderierten Abschlussrunde berichteten die ehemaligen Spitzenathleten über ihre Einstellung zum Leistungsprinzip und entsprechende Erfahrungen beim Übergang von sportlicher Karriere ins „Leben danach“.

Auch wenn - nein, gerade weil im Rahmen einer Tagesveranstaltung zu einem solcherart anspruchsvollen Thema naturgemäß nicht alle relevanten Fragen aufgeworfen, geschweige denn erschöpfend beantwortet werden konnten, waren sich alle Beteiligten einig, dass der Auftakt Lust auf mehr gemacht hat. Dies bestätigte auch Heinz Zielinski, Abteilungsleiter im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, der im Namen der Landesregierung bekräftigte, gemeinsam mit der DOA auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen zu wollen.

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