Gibt es ein Leben nach dem Sport? Ergebnisse vom 2. IOC-Aktivenforum - Ausbildung, Beruf, Doping Kommerzialisierung - Empfehlungspapiere im Internet
23.06.2005
Gibt es ein Leben nach dem Sport? Diese Frage, die sich auch jeder Aktive irgendwann im Laufe seiner Karriere stellen muss, war eines von drei Themen, die kürzlich beim 2. Internationalen Athleten-Forum am Olympischen Museum in Lausanne diskutiert wurden. Im Mittelpunkt der Beratungen standen darüber hinaus Fragen der Kommerzialisierung und des Dopings.
Unter der Leitung von Olympiasieger Sergey Bubka, sechsfacher Weltmeister im Stabhochsprung und Vorsitzender der IOC-Aktivenkommission trafen sich 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 32 Olympischen Sportverbänden sowie Athletensprecher aller Kontinentalvertretungen der NOKs. Von Deutscher Seite waren Claudia Bokel, Präsidentin der EOC-Athletenkommission, und Stefan Forster, Vorsitzender des Beirats der Aktiven, eingeladen und konnten ihre Erfahrungen einbringen. Nach lebhaften und interessanten Diskussionen konnten eine Reihe von Empfehlungen verabschiedet werden:
Als fundamental für eine Integration in das Arbeitsleben nach der Sportkarriere wurde angesehen, jeden Aktiven an seine persönliche Verantwortung für die notwendige Kombination von Ausbildung und Sport zu erinnern. Dabei wurden die NOKs genauso wie die internationalen Verbände aufgefordert, ihrer Verantwortung gegenüber Athletinnen und Athleten gerecht zu werden und sich mit ihrer Karriereplanung auseinanderzusetzen. Unter anderem solle dies die Bereitstellung von Ausbildungs- und Beschäftigungsplätzen während und nach ihrer Karriere beinhalten. Diese Vorstellungen decken sich genau mit den Forderungen, die auch von Seiten der Deutschen Aktiven immer wieder postuliert wurden. Sehr begrüßt wurde in diesem Zusammenhang die Vereinbarung des IOC mit Adecco, die im Rahmen eines weltweiten Programmes die Integration von Spitzensportlern in den Beruf erleichtern soll.
Auch im Hinblick auf den Kampf gegen Doping ermunterte das Athletenforum noch einmal alle NOKs und Internationalen Sportfachverbände Aktivenkommissionen einzusetzen, die an der Entscheidungsfindung und am Kommunikationsfluss beteiligt sind. Mit Blick auf die notwendigen Sanktionen von Dopingvergehen wurde empfohlen, strenge sportbezogene Bestrafungen von Aktiven, Ärzten, Trainern oder Betreuern auszusprechen, die sich eines Dopingverstoßes schuldig gemacht haben. Aus deutscher Sicht wurde von Bokel und Forster auch in persönlichen Gesprächen mit den WADA-Verantwortlichen insbesondere auf die Notwendigkeit der internationalen Harmonisierung der „Whereabout“-Regeln hingewiesen.
Im Zusammenhang mit positiven und negativen Auswirkungen der Kommerzialisierung des Spitzensports erkannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums die Notwendigkeit von Harmonisierungen des Sport-Kalenders. Vom Grundsatz her befürworteten die Aktiven die Modernisierung des Sports, solange dabei Kern und Idee des Sports nicht verändert würden.
IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge, der zwei Tage lang anwesend war und sich auch an Eröffnungs- und Schlussdiskussionen beteiligte und jederzeit für Fragen bereitstand, rief in einem Grußwort die Bedeutung der Aktiven für die Olympische Bewegung in Erinnerung und sagte erneut die volle Unterstützung seines Komitees für die Hauptakteure des olympischen Spitzensports zu.
Die Empfehlungen der IOC-Aktivenkommission im Internet
Integration in das Berufsleben
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<a href="http://multimedia.olympic.org/pdf/en_report_957.pdf">Kommerzialisierung im Sport