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Glänzender Medaillentag für Paralympioniken

Gold und Silber bei den Alpinen und zwei Mal Gold, zwei Mal Bronze für die Biathleten: Das war die glänzende Ausbeute am Mittwoch für das deutsche Paralympic-Team.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

18.03.2010

Die Alpinen der deutschen Paralympics-Mannschaft fahren weiterhin auf der Erfolgsschiene. Beim zweiten Wettbewerb der stehenden Klassen wurde sogar der doppelte Silbermedaillengewinn im Slalom noch getoppt: Während Gerd Schönfelder der Konkurrenz keine Chance ließ und sich insgesamt zum 13. Mal mit einer Goldmedaille bei Paralympics dekorierte, fügte Andrea Rothfuss ihrer Medaillensammlung eine weitere Silbermedaille hinzu. Bereits im ersten Lauf, ausgeflaggt von der eigenen Trainerin Maren Goll, brachten sich die beiden Deutschen in hervorragende Ausgangsstellungen. Gerd Schönfelder behauptete sofort die Führung und Andrea Rothfuss platzierte sich aussichtsreich auf Position drei, nur vier Zehntelsekunden hinter dem Silberrang. Auf Platz eins lag die mit zwei Unterschenkel- und einer Armprothese fahrende Lauren Woolstencroft (Kanada), die angesichts dieser Behinderung mehr als faszinierende Leistungen abliefert und einfach unschlagbar scheint.

Mit einem bravourösen zweiten Lauf verteidigte Schönfelder in der Manier eines wahren „Champion“ die Führung und entschied den Paralympischen Riesenslalom mit 2,16 Sekunden Vorsprung für sich. Im Ziel herrschte dann überschwängliche Freude bei dem Kulmainer: „Das ist ein absoluter Traum. Ich kann es noch gar nicht fassen“. Zweiter wurde Robert Meusburger aus Österreich und Bronze sicherte sich der Franzose Vincent Gauthier-Manuel.

Eskau und Giesen gewinnen Bronze

Für die erste große Überraschung sorgte Andrea Eskau, die bei ihrem Debüt bei den paralympischen Winterspielen mit einer Bronzemedaille in der Klasse der Sitzenden einen unerwartet gelungenen Einstand feierte. „Ich habe eine Medaille und dann auch noch im Biathlon, das ist der Wahnsinn!“ jubelte die Athletin, die bisher in der Sommersportart Handbiken mit paralympischem Edelmetall aufwarten konnte. Gold ging an die Russin Maria Iovleva, (38:46,6 Minuten), Olena Iurkovska aus der Ukraine holte Silber (39:07,8 Minuten) und Andrea Eskau Bronze (39:54,2 Minuten). „Ich habe mehr erreicht, als ich mir hätte erträumen dürfen“, freute sich die Deutsche.

Die zweite Bronzemedaille an diesem Tag sicherte sich in seinem letzten paralympischen Rennen Josef Giesen. In der stehenden Klasse spielte er einmal mehr seine Schusssicherheit aus, ohne die er, da er aufgrund seiner Behinderung keine Skistöcke benutzen kann, gegen die läuferisch starke Konkurrenz kaum eine Chance gehabt hätte. Dabei hatte er sich lediglich „vorgenommen, ein gutes Rennen zu laufen.“ „Natürlich wollte ich auch eine Medaille gewinnen, die Farbe war mir aber egal. Dass es jetzt Bronze ist, ist klasse“, freute er sich.

Brem und Bentele vergolden den Tag

Die beiden Bronzemedaillen waren nicht leicht zu toppen. Doch Wilhelm Brem mit seinem Begleitläufer Florian Grimm und Verena Bentele mit Thomas Friedrich gelang dies mit zwei perfekten Rennen. Brem legte in der Startklasse der Sehbehinderten vor, erkämpfte sich mit einem äußerst knappen Vorsprung von 4,1 Sekunden in 38,28,6 Minuten mit nur einem Schießfehler den obersten Treppchenplatz vor dem Russen Nikolay Polukhin (38,32,7 Minuten) und dem Bronzemedaillengewinner Ukrainer Vitaliy Lukyanenko (38:55,5 Minuten) und konnte es kaum glauben. „Es ist einfach nur schön. Heute war es nicht nur ein perfektes Rennen, zusätzlich war auch noch das Glück auf unserer Seite. Das haben wir uns hart erarbeitet“, sagte er erleichtert. Der starke Kanadier Brian McKeever hatte auf den Start verzichtet.

Mit Freudentränen in den Augen lief schließlich im letzten Wettkampf des Tages Verena Bentele ins Ziel und gewann in einer Zeit von 43:57,3 Minuten vor den Russinnen Liubov Vasilyeva (46:59,4 Minuten) und Mikhalina Lysova (47:59,1 Minuten) ihre dritte Goldmedaille der Paralympics von Vancouver. Obwohl Bentele dreimal das Ziel verfehlte, reichte ihre läuferische Stärke aus, die Fehler zu kompensieren. Doch zu der Aufregung, von der sie vor jedem Rennen befallen wird, kam ein nervöser Rennverlauf. „Das Rennen war ziemlich stressig für mich. Im Moment kann ich es gar nicht glauben. Ich bin wirklich sehr glücklich“, sagte sie kurz nach dem Rennen.
 

 

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