Glanzvoller Abschluss für Snowboarder in Silber und Bronze
Mit einem Doppelerfolg überraschen die deutschen Snowboarderinnen Anke Karstens und Amelie Kober bei der olympischen Premiere des Parallel-Slaloms und sichern Silber und Bronze.

22.02.2014

Im letzten Rennen im Rosa Chutor Extreme Park holten Karstens und Kober damit die ersten deutschen Medaillen der Snowboarder.
Karstens unterlag erst im Finale der Österreicherin Julia Dujmovits, verspielte dort im zweiten Lauf - auf der holprigen roten Bahn - allerdings einen Vorsprung von 0,72 Sekunden. Kober, die sich im Riesenslalom am Mittwoch einen Kapselausriss im linken Ellenbogen zugezogen hatte, bezwang im "kleinen" Finale die Italienerin Corinna Boccacini.
Kober fährt mit Verletzung
Die 26-Jährige aus Miesbach gewann damit ihre zweite Medaille nach Silber im Riesenslalom bei den Winterspielen von Turin 2006. Karstens holte die insgesamt fünfte deutsche Snowboardmedaille bei Olympischen Spielen seit der Premiere 1998. Das einzige Gold hat bislang Nicola Thost 1998 in der Halfpipe gewonnen.
Bereits nach dem Halbfinale stand fest, dass es eine deutsche Snowboarderin auf das Podest schafft: Nach dem enttäuschenden Riesenslalom am Mittwoch trafen Karstens und Kober in der Vorschlussrunde aufeinander. Die Vorentscheidung fiel im ersten Lauf, als Kober stürzte und erneut auf ihren verletzten Ellenbogen fiel.
"Nur durch das Adrenalin während der Fahrt sind die Schmerzen auszuhalten", sagte Kober, die vor dem ersten Rennen nicht abschätzen konnte, wie sehr sie von ihrer Verletzung behindert wird. "Da wusste ich noch gar nicht, wie sich der Schmerz überhaupt anfühlt", sagte die Kober, die nach den Winterspielen von Vancouver 2010 Mutter geworden war.
Im Achtelfinale sorgte Kober für die Überraschung des Wettkampfes und eliminierte die bislang überragende Slalom-Olympiasiegerin Patrizia Kummer aus der Schweiz. Ins Halbfinale zitterte sich Kober mit einer Hundertstel Sekunde Vorsprung auf Ina Meschik (Österreich).
Anders als Karstens und Kober verlässt Riesenslalom-Weltmeisterin Isabella Laböck (Klingenthal) Sotschi tief enttäuscht. In ihrer Paradedisziplin war sie bereits in der Qualifikation ausgeschieden, im Slalom kam sie nicht über das Achtelfinale heraus und landete letztlich auf Platz zehn. Selina Jörg (Sonthofen) wurde Elfte.
Patrick Bussler auf Rang sechs
Wie schon im Riesenslalom war Patrick Bussler (Aschheim) auch im Slalom bester männlicher Deutscher. Anders als bei seinem vierten Platz am Mittwoch, als er erst im "kleinen" Finale gescheitert war, hatte der 29-Jährige diesmal mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun. Nach seinem Aus im Viertelfinale landete Bussler auf Platz sechs. Stefan Baumeister (Aising-Pang) wurde 14., Alexander Bergmann (Bischofswiesen) kam auf Platz 24.
Für Begeisterung auf den Tribünen des Rosa Chutor Extreme Park sorgte einmal mehr der Russe Vic Wild, der sich nach seinem Sieg im Riesenslalom zum Doppel-Olympiasieger in seiner neuen Heimat krönte. Der gebürtige Amerikaner setzte sich vor Zan Kosir (Slowenien) und Benjamin Karl (Österreich) durch.
(Quelle: Sport-Informations-Dienst)