„Goldener Plan Ost“ war ein wichtiges sportpolitisches Vorhaben des Bundes
„Das Sonderförderprogramm „Goldener Plan Ost“ war ein wichtiges sportpolitisches Vorhaben der Bundesregierung.“ So heißt es im „Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der deutschen Einheit 2005“.
19.11.2005
Die jetzt veröffentlichtete Vorlage listet auf zwei von 96 Druckseiten auf, wie sich der Bund auf dem Sektor der Sportförderung in den neuen Ländern engagiert. Neben dem Sportstättenbau werden die Förderung der wissenschaftlichen Institute in Leipzig und Berlin, die durch den Einigungsvertrag Bestandsschutz genießen, die Einrichtungen des Spitzensports sowie die Förderung bei Bundespolizei (ehemals Bundesgrenzschutz) und Bundeswehr beschrieben.
Zum Sportstätten-Sonderförderprogramm „Goldener Plan Ost“ heißt es: „Mit den von 1999 bis 2004 zur Verfügung gestellten 60 Millionen Euro wurden Gesamtinvestitionen von über 290 Millionen Euro angeregt, die mehr als 410 Maßnahmen im Breitensport zugute kamen.“ 2005 seien noch einmal drei Millionen Euro Bundesmittel hinzugekommen. Fazit: „Damit konnte in vielen Fällen der Mangel an funktionstauglichen Sportstätten der Grundversorgung in den neuen Ländern behoben und das Sportstättenangebot dem Niveau der alten Länder angeglichen werden.“ Das alles zeige, „dass die Bundesregierung trotz der Zuständigkeit der Bundesländer der Modernisierung und Instandsetzung von Sportanlagen für den Breitensport in den ostdeutschen Ländern einen sehr großen Stellenwert zumisst“.
Nach dem vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen erstellten Jahresbericht wurden für Investitionsmaßnahmen auf dem Feld des Spitzensports in den neuen Ländern von 1991 bis 2004 Bundesmittel in Höhe von 228 Millionen Euro bereitgestellt. Das entspreche auf der Basis der Gesamtsumme von 420,7 Millionen Euro an Sportstättenbaumittel des Bundes einer Quote von 54 Prozent. Gesamtwürdigung: „Mit diesem vom Volumen und der Vielfalt der Maßnahmen her beachtlichen Investitionsprogramm hat die Bundesregierung dazu beigetragen, dass die Sportstätten für den Spitzensport in den neuen Ländern saniert und, soweit erforderlich, neu errichtet wurden.“ Hinzu kommt noch eine einmalige Finanzierungsbeteiligung für die Modernisierung des Berliner Olympiastadions und den Umbau des Leipziger Zentralstadions mit insgesamt 247 Millionen Euro - ein Sonderprogramm des Bundes als Vorbereitung auf die Fußball-WM 2006.
Weiter heißt es in dem Bericht der Bundesregierung, für das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig und das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin seien im Bundeshaushalt 2005 insgesamt 7,661 Millionen Euro veranschlagt - das bedeute eine Erhöhung des Mittelansatzes gegenüber 2004 um 110.000 Euro. Diese zentralen Institute des deutschen Sports „orientieren sich an den wissenschaftlichen Bedürfnissen des Spitzen- und Nachwuchssports. Sie stellen dabei eine athletennahe, sportartspezifische, interdisziplinäre und komplexe Trainings- und Wettkampfforschung sowie Technologieentwicklung in den Mittelpunkt ihrer Tätigkeit“.
DSB PRESSE DOKUMENTATION III Nr. 46/15.11.2005
13 Millionen Euro wendet der Bund im laufenden Haushaltsjahr für die acht Olympiastützpunkte in den neuen Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern, Potsdam, Cottbus/Frankfurt (Oder), Chemnitz/Dresden, Leipzig, Magdeburg/Halle, Thüringen sowie Berlin) auf. Verwendungszweck seien die Betreuung von Spitzensportlern, die Beschäftigung von Trainern im Rahmen der Trainermischfinanzierung und der Betrieb von Sportstätten, wird erläutert. Hinzu komme noch die Bundesförderung im Schnittstellenbereich zwischen Nachwuchs- und Spitzensportförderung, zum Beispiel bei der Förderung der „Häuser der Athleten“. Das Bundesleistungszentrum Kienbaum, eine von vier dieser Einrichtungen, erhält im laufenden Jahr 950.000 Euro Bundesmittel.
Die Bundespolizei fördert momentan beim Olympiastützpunkt Cottbus/Frankfurt (Oder) 56 Top-Athleten in den Sportarten Leichtathletik, Radsport Judo und Rudern. Spitzensport und gleichzeitiger Vorbereitungsdienst für die Polizeilaufbahn sind im Einklang: „Damit wird ihnen auch nach Beendigung der sportlichen Karriere eine berufliche Perspektive geboten“, heißt es. Als Sportfördergruppen der Bundeswehr (25 in ganz Deutschland) sind derzeit in den neuen Ländern sechs aufgestellt: in Frankenberg, Frankfurt (Oder), Halle, Oberhof, Potsdam und Rostock. Wie im Bericht dargelegt, wird in „Abstimmung und im Einvernehmen mit dem Deutschen Sportbund“ bis zum Jahr 2010 in drei Schritten die Anzahl um zehn reduziert, so dass „in der Zielstruktur 2010“ drei der dann 15 Sportfördergruppen den neuen Ländern zuzuordnen sind: Frankfurt (Oder), Oberhof und Frankenberg.