Großes Hallo in Essen – im Stadion „Am Hallo“ ist am Freitag die Sportabzeichen-Tour 2010 zu Gast

09.06.2010
Essen ist dieses Jahr europäische Kulturhauptstadt, stellvertretend für das gesamte Ruhrgebiet. Am 11. Juni – pünktlich zum Start der Fußball-WM in Südafrika - zeigt sich Essen aber auch von seiner sportlichen Seite. Dann ist die Stadt nämlich Gastgeber für die Sportabzeichen-Tour des DOSB. Rund 2.000 Schülerinnen und Schüler sind schon für den Vormittag angemeldet und am Nachmittag geht das Programm weiter. Insgesamt rechnen der Essener Sportbund und der Landessportbund Nordrhein-Westfalen, die die Tour ausrichten, mit bis zu 3.500 Freizeitsportlern.
Dass das Sportabzeichen auch für Menschen mit Handicap ein willkommener Fitnesstest ist, das wollen vier Rollstuhlbasketballer der Essener Hot Rolling Bears beweisen. Für den Vormittag haben Achmet Dogan und Karl-Heinz Kolf zugesagt. Am Nachmittag bekommen sie dann durch Mimoun Quali und Jörg Thamm noch Verstärkung. „Mimoun hat von uns vieren bestimmt die besten Chancen, die Sportabzeichenprüfung zu schaffen. Er ist Mitglied in der deutschen Nationalmannschaft für Rollstuhlbasketball und topfit“, sagt Jörg Thamm. „Ich selbst habe im Bereich Leichtathletik auf jeden Fall Trainingsdefizite“, gibt er zu. „Trotzdem freue ich mich auf die Herausforderung.“
Sport steigert die Lebensqualität
Der 42-Jährige ist seit einem Motorradunfall vor 22 Jahren auf den Rollstuhl angewiesen. „Ich hatte gar keine andere Wahl, als mich mit meinem Schicksal abzufinden“, erzählt er. Sport ist für den gelernten KFZ-Mechaniker ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. „Wer sich nicht bewegt, rostet“, davon ist Jörg Thamm überzeugt. Seit 1995 spielt er in seiner Freizeit Rollstuhlbasketball, außerdem ist er viel mit dem Handybike unterwegs. „Der Verein hat mir viele neue Kontakte beschert. Ich habe Leute mit ähnlichen Interessen kennengelernt. Besonders wichtig war für mich aber, dass ich auf Menschen mit ähnlichen Problemen gestoßen bin, mit denen ich mich austauschen konnte“, erzählt Thamm, der im Verein liebevoll „Jogi“ genannt wird. Bei der Sportabzeichen-Tour in Essen will er deshalb ganz bewusst dafür werben, dass auch Menschen mit Handicap durch den Sport viel Lebensqualität dazu gewinnen können. „Jeder, der ein Handicap hat, kann auch Sport treiben. Man braucht vielleicht ein bisschen Phantasie, um sich zu überlegen, was das sein könnte. Aber ich bin davon überzeugt, dass sich für jeden etwas findet“, so Thamm. Für ihn selbst ist neben der Fitness und den sozialen Kontakten der Leistungsgedanke ein wichtiger Anreiz. „Ich suche im Sport schon die Herausforderung, und bin ehrgeizig“, fasst Jörg Thamm seine Motivation zusammen.
Um für das sportliche Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap zu werben sind in Essen auch Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands und Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius dabei, die sich als Trainerin im Behindertensport engagiert. Außerdem kommen unter anderem der Leiter der Abteilung Sport im nordrhein-westfälischen Innenministerium Werner Stürmann, der Vizepräsident des DOSB Walter Schneeloch, der auch Präsident des Landessportbunds Nordrhein-Westfalen ist, und der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß. Natürlich darf auch Frank Busemann nicht fehlen. Er wird bei seinem „Heimspiel“ für „kinder + Sport“ dafür sorgen, dass die Kids beim Sportabzeichen bestens versorgt mit Profi-Tricks an den Start gehen. Außerdem gibt es wie immer auf der Sportabzeichen-Tour Erinnerungsfotos für alle an der Fotowand von "kinder + Sport".
Ganz entspannt toben dürfen sie hinterher an den Funmodulen, dem Multitower der BARMER GEK und dem Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe. Als Durstlöscher ist auch in Essen der Getränkepartner der Sportabzeichen-Tour BIONADE vor Ort, damit niemand zu sehr ins Schwitzen kommt.