Großfamilie ganz groß im Deutschen Sportabzeichen
18 Mitglieder der Hildener Familie Bexkens haben 2017 das Deutsche Sportabzeichen abgelegt.

30.11.2017

Wenn man 65 Jahre gemeinsam durchs Leben gegangen ist, die stolze Zahl von zehn Kindern groß gezogen hat, sich über 24 Enkel und 22 Urenkel freuen, darf, dann ist das eine ungewöhnliche wie großartige Freude – und eine Familienrunde Deutsches Sportabzeichen wert: Das Ehepaar Elfriede und Wilhelm Bexkens aus Hilden in Nordrhein-Westfalen feierte 2017 die eiserne Hochzeit. Für ihre Familie war es Ehrensache, das große Jubiläum mit dem gemeinsamen Training für das Deutsche Sportabzeichen zu feiern.
„Wir sind 65 Verwandte ersten Grades. 18 von uns haben es in diesem Jahr schon geschafft, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen“, erzählt Willy Bexkens. Er ist mit 49 Jahren der jüngste Sohn des Jubelpaares. „Mein Vater war früher bei der Feuerwehr und musste sich dafür fit halten“, erzählt er.
Immer auf dem Sportplatz dabei
„Er ist schon lange Prüfer und hat mich schon als Kind immer mit auf den Sportplatz genommen. Heute trete ich als Prüfer in die Fußstapfen meines Vaters “, sagt Bexkens, der bereits 30 Deutsche Sportabzeichen hat. „Mein Vater ist Jahrgang 1932 und hat 44 Abzeichen“, so der Sohn, für den genau wie für seinen Vater das Training für das Deutsche Sportabzeichen der Anlass war, in die LG Stadtwerke Hilden einzutreten. „Meine Mutter kann aus gesundheitlichen Gründen das Deutsche Sportabzeichen leider nicht mehr ablegen, aber meine neun Geschwister und ihre Kinder und Kindeskinder machen auch ab und an mit“, freut sich Bexkens. Die Jüngsten aus der Sportabzeichen-Großfamilie sind die sechsjährigen Laura, Nele und Leni.
Das Deutsche Sportabzeichen als Familienehrenrunde
Die Freitagabende sind für Vater und Sohn seit Jahren von Mai bis September für das Deutsche Sportabzeichen auf der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch in Hilden reserviert. „Weil ihm das alles so viel bedeutet, wollten meine Geschwister und ich unseren Eltern und besonders unserem Vater eine Freude machen und haben beschlossen, dass wir gemeinsam als Familie trainieren“, erklärt Bexkens, der hofft, dass bis zum Ende des Jahres noch mehr Abzeichen zusammenkommen. „Wir schaffen das schon. Neulich waren zwei meiner Geschwister da, eigentlich nur zum Zuschauen. Dann haben wir sie überzeugt, es mit Medizinballwurf zu probieren. Dass hat ihnen dann so viel Spaß gemacht, dass sie gleich weitergemacht haben.“
Gerade das sei das Besondere am Deutschen Sportabzeichen, dass es heutzutage für jedermann zu schaffen sei, meint Bexkens. „Man kann sich mit anderen messen, ohne wirklichem Erfolgsdruck ausgeliefert zu sein. Außerdem schätze ich die freundliche Umgangsweise und den Spaß auf dem Sportplatz sehr.“
Die Alten rosten nicht
Sein Vater ist sein großes Vorbild: Vor gut zwei Monaten erst wollten „Die Jazzis“, der Tanzclub des TuS 96 Hilden, zum Training kommen und Weitsprung üben. Doch die Sandgrube war gänzlich durchnässt. Deshalb schlug sein Vater Wilhelm Bexkens vor, stattdessen Hochsprung zu versuchen. Als die 13- bis 16-jährigen Mädchen mit der Begründung ablehnten, Hochsprung sei zu kompliziert, machte es ihnen der 85-Jährige einfach vor. „Mein Vater schafft es, 1,15 Meter hoch zu springen“, sagt Willy Bexkens stolz. Die Mädchen der Tanzabteilung des TuS 96 jedenfalls waren überzeugt und hatten nach der gekonnten Vorlage selbst viel Spaß beim Hochsprung.
„Eigentlich wünsche ich mir nur eines: Dass meine Eltern es der Queen nachmachen und in fünf Jahren den 70. Hochzeitstag feiern. Dann müssen aber wirkliche alle von uns ran ans Deutsche Sportabzeichen“, lacht Willy Bexkens.
(Quelle: Wirkhaus)