Hamburgs Position zu einer möglichen Olympia-Bewerbung
In seiner Klausurtagung hat das Präsidium des Hamburger Sportbunds (HSB) eine mögliche Bewerbung um Olympische Sommerspiele intensiv diskutiert und seine Position hierzu konkretisiert.

20.01.2014

Nach dem gescheiterten Bürgerentscheid um die Olympia-Bewerbung Münchens wird in Hamburg erneut eine Bewerbung um Olympische Sommerspiele für 2024 diskutiert. Das Präsidium des Hamburger Sportbund vertritt hierzu folgende Auffassung:
1. Olympische Sommerspiele sind der sportliche Höhepunkt für teilnehmende Sportler/innen und ein herausragendes Ereignis für die Bevölkerung der ausrichtenden Stadt. Olympia in Hamburg wäre ein Megaevent mit größter Strahlkraft für den organisierten Sport, aber auch für die Gesellschaft, Wirtschaft und Stadtentwicklung. Das HSB-Präsidium unterstützt grundsätzlich die Idee der Durchführung Olympischer Sommerspiele in Hamburg.
2. Eine Bewerbung um Olympische Spiele wird vom Nationalen Olympischen Komitee des jeweiligen Landes mit einer Bewerberstadt gegenüber dem Internationalen Olympischen Komitee abgegeben. Es ist zunächst mit dem DOSB abzustimmen, ob und in welchem Zeitfenster eine neuerliche Olympiabewerbung als realistisch angesehen wird.
3. Vor einer konzeptionellen Erarbeitung sind zunächst die Erfahrungen der gescheiterten Olympiabewerbung Münchens hinsichtlich der ablehnenden Haltung der Bürger/innen intensiv zu analysieren und auszuwerten. Es ist sicherzustellen, dass eine Olympia-Bewerbung Hamburgs von einer sicheren Unterstützung der Hamburger Bevölkerung getragen wird.
4. Die bisherigen Erfahrungen um Olympiabewerbungen zeigen, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung außerordentlich vielfältig und komplex sind. Hierzu gehören im Rahmen einer Gesamtkonzeption insbesondere die langfristige Sicherung und Entwicklung der erforderlichen Sportanlagen sowie ein tragfähiges Finanzierungskonzept unter Einbeziehung aller beteiligten Partner. Insbesondere die finanzpolitischen Zusagen der Bundesregierung, der Hamburgischen Bürgerschaft und der Hamburger Wirtschaft – auch über mehrere Bewerbungsperioden hinweg - bilden eine wesentliche Voraussetzung für den Eintritt in ein Bewerbungsverfahren.
5. In Bezug auf die internationale Bewerber-Konstellation ist zu beurteilen, welche Kandidatenstädte mit welchen Erfolgsaussichten sich ab 2024 in das Bewerbungsverfahren begeben. Hierauf sollte eine Bewerbung Hamburgs abstellen und gleichzeitig im Rahmen der Sportanlagen- und Finanzplanung berücksichtigen, dass diese unter Umständen nicht gleich im ersten Anlauf Erfolg hat und gegebenenfalls über eine oder sogar zwei weitere Olympiaden aufrecht erhalten werden muss.
6. Hinsichtlich der weiteren Zeitplanung wäre eine Bewerbung um Olympische Sommerspiele für 2024 bis spätestens November 2015 vom DOSB beim IOC zu erklären. Das DOSB-Präsidium wird sich mit der Frage einer deutschen Olympiabewerbung voraussichtlich im April 2014 befassen. Seitens des DOSB wird die für eine Bewerbungsabgabe verbleibende Zeitspanne bis November 2015 als „sportlich knapp“ bezeichnet. Bis dahin müssten verlässliche Voraussetzungen für einen Erfolg versprechenden Bürgerentscheid sowie eine wirtschaftlich abgesicherte Gesamtkonzeption geschaffen werden. Es ist zu prüfen, inwieweit eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele ab 2028 fundierter und mit größeren Erfolgsaussichten abgegeben werden kann.
(Quelle: HSB)