Hans-Georg Moldenhauer wird 75 Jahre alt
Der ehemalige Fußballtorhüter und Sportfunktionär Dr. Hans-Georg Moldenhauer wird am Freitag, 25. November 75 Jahre alt.

25.11.2016
Er gehörte als Fußballtorwart von 1960 bis 1971 zum DDR-Oberligateam des 1. FC Magdeburg. Nach der Wende 1990 übernahm er ehrenamtliche Funktionen u.a. im Deutschen Fußball-Bund (DFB), wo er zuletzt als Vizepräsident für Qualifizierung tätig war. Von 1994 bis 2006 wirkte er beim Deutschen Sportbund (DSB) als Vizepräsident für Sportstätten und Umwelt. Hier war er auch Vorsitzender des gleichnamigen Bundesausschusses.
Der Jubilar hat an der Technischen Universität Otto von Guericke Magdeburg die Fachrichtung Maschinenbau studiert und promovierte anschließend dort zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit im Schwermaschinen- und Anlagenbau. Danach fand er einen Arbeitsplatz als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Schwermaschinenkombinat sowie als Forschungsingenieur im Versuchfeld der TU Magdeburg. Nach der Wende war er Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei den Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt.
Hans-Georg Moldenhauer galt seinerzeit als „unverzichtbarer Botschafter des Deutschen Sportbundes in den neuen Bundesländern“, wie der einstige DSB-Präsident Manfred von Richthoffen ihn einmal bezeichnete. Sein Name steht bis heute in enger Verbindung für den sog. Goldenen Plan Ost, für den er sich besonders verdient machte, um den Bestand von Sportstätten in der DDR durch Sanierung zu sichern und durch Neubauten zu erweitern – wie dies prominent u.a. in Leipzig der Fall war, wo im neu gestalteten ehemaligen (Zentral-) Stadion im Jahre 2006 Spiele anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden konnten.
Als erster und letzter Präsident des Fußballverbandes der DDR nach der Wende, wozu er am 31. März 1990 in einer Kampfabstimmung gewählt wurde, setze sich Hans-Georg Moldenhauer für den raschen Zusammenschluss mit dem DFB ein, der am 20. November 1990 realisiert werden konnte. Viele erinnern sich noch an das legendäre Kraftfahrzeug der Marke Trabant, das Moldenhauer bei diesem Anlass dem DFB-Präsidenten Hermann Neuberger als Geschenk zum Eintritt präsentierte. Das Auto gibt es immer noch und war im letzten Jahr u.a. in Berlin beim Parlamentarischen Abend des Deutschen Olympischen Sportbundes aus Anlass des 25. Jahrestages der deutschen Sporteinheit zu sehen.
Hans-Georg Moldenhauer, den alle (Fußball-) Freunde nur „Molly“ nennen, begann als 12-Jähriger bei Motor Mitte Magdeburg in der Schüler-Mannschaft als Mittelfeldspieler. Er wechselte ins Tor, nachdem die ortsansässigen Handballer ihn abwerben wollten, schaffte es dank seines großen Talents bis in die Junioren- und in die Olympia-Auswahl der DDR. Mit dem 1. FC Magde-burg (1. FC M) wurde er dreimal DDR-Pokalsieger und einmal DDR-Meister. Im Anschluss an seine Karriere als Torwart engagierte er sich als Übungsleiter, erwarb die A-Lizenz des DFB und legte die Schiedsrichterprüfung ab. In Magdeburg gründete Moldenhauer 1991 den SV Oldies Magdeburg, dem er neben seinem 1. FC M bis heute aktiv verbunden ist. Insgesamt 16 Jahre hat Moldenhauer im Vorstand des Trägervereins des Bundesleistungszentrums (BLZ) Kienbaum gewirkt. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung wurde er am 23. Juli 2013 zum Ehrenpräsidenten ernannt.
(Quelle: DOSB/Prof. Detlef Kuhlmann)