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Hans Hansen wäre heute 90 Jahre alt geworden

Der frühere Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB) Hans Hansen wäre am heutigen 13. Februar 90 Jahre alt geworden. Er galt als Multifunktionär und als „Mann der Basis des Sports“.

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

13.02.2016

Hans Hansen wurde im Jahre 1986 als Nachfolger von Willi Weyer zum DSB-Präsidenten gewählt. Nach zwei Amtsperioden löste ihn der Berliner Manfred von Richthofen ab, der ihn einmal als „Mann der Basis des Sports“ bezeichnet hat. Der gebürtige Flensburger Hans Hansen hatte sich bis in die Vereinsebene großes Vertrauen erworben und sah sich zuweilen auch in der Rolle als „Kümmerer“ um die Sorgen und Nöte in der alltäglichen Vereinsarbeit „vor Ort“. Hans Hansen lebte als DSB-Ehrenpräsident in den letzen Lebensjahren zurückgezogen in Glücksburg. Er verstarb am 12. Dezember 2007.

Hans Hansen wirkte beruflich zuerst als Getreidekaufmann, bevor er seine Leidenschaft zum (Sport-) Journalismus entdeckte – zunächst als Sportredakteur beim Flensburger Tageblatt, später als Pressechef des Landtags von Schleswig-Holstein, danach als Regierungssprecher der Landesregierung seines Heimat-Bundeslandes. Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg begann die ehrenamtliche Karriere des Hans Hansen: 1946 gehörte er zu den Mitbegründern des Kreissportbundes Flensburg, dessen Vorsitz er 1958 übernahm. Weitere Ämter folgten bis in die Spitze der Deutschen Sportjugend (dsj) als 2. Vorsitzender von 1964 bis 1972, wo er zuvor schon seit 1962 Mitglied im Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit gewesen war, u.a. verantwortlich für das dsj-Organ „Olympische Jugend. Von 1974 bis 2001 hatte er außerdem die Präsidentschaft des Landessportverbandes Schleswig-Holstein inne. Weitere Ämter bekleidete der Tennisspieler und Segler Hans Hansen im Fußball: Er war Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, Mitglied im Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und im WM-Jahr 1974 „so ganz nebenbei“ Sprecher der DFB-Nationalmannschaft – Hans Hansen, der Multifunktionär des deutschen Sports, schon bevor seine Tätigkeit im DSB erst so richtig begann: Als Präsidiumsmitglied war er hier von 1968 an für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, im Jahre 1974 wurde er zum Vizepräsidenten des DSB gewählt.

Seine Präsidentschaft ab 1986 war mit der Übernahme weiterer Ehrenämter im Sport und außerhalb verbunden – sei es im Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland oder sei es als Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Sporthochschule Köln sowie im ZDF-Fernsehrat und im NDR-Rundfunkrat. In einer Laudatio anlässlich seines 65. Geburtstages im Jahre 1991 würdigt Prof. Ommo Grupe - in den Jahren 1986 bis 1994 selbst DSB-Vizepräsident für Wissenschaft und Bildung „unter“ Hansen - den Jubilar, der sein eigenes Profil gefunden hat: „Eher zuhörend, abwartend, abwägend, vorsichtig im Durchsetzen eigener Positionen, hat er gleichwohl das Wesentliche im Blick“. Eine wesentliche Aufgabe war da bereits formal vollzogen: die Herstellung der deutschen Einheit im Sport nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 durch Anschluss der fünf neuen Landessportbünde aus Ostdeutschland.

(Autor: Prof. Detlef Kuhlmann)

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