Harald Denecken führt die Deutsche Olympische Gesellschaft
Die Mitglieder der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) haben auf ihrer XXIV. Bundestagung am 3. November 2007 in München Harald Denecken zum neuen Präsidenten gewählt.

05.11.2007
Die Mitgliederversammlung kürte den Karlsruher Bürgermeister für Jugend, Soziales, Schulen und Sport zum Nachfolger von Hans-Joachim Klein (Leipzig).Der frühere Darmstädter Olympia-Schwimmer kandidierte nach zwei Amtsperioden (2001 bis 2007) nicht mehr. Deneckens überraschende Wahl sorgte unter den Vertretern von 36 der aktuell 49 Zweigstellen für Aufbruchstimmung. Noch 24 Stunden zuvor schien die DOG ohne Kandidat dazustehen. Erst am Freitagabend gelang es Vorgänger Klein, eine personelle Alternative zu finden. Der 63 Jahre alte Denecken ist der erste Politiker im Präsidentenamt der 1951 gegründeten DOG. Er folgt auf Georg von Opel (bis 1969) Fritz Dietz (1979), Willi Daume (1988), Wolfgang Strutz (1991), Detmar Grosse-Lege (1994), Wildor Hollmann (1997), Werner Langenbahn (2000) und Hans-Joachim Klein (2001-2007). Mit dem ehemaligen Mittelstreckler Jürgen Roters (Köln), der künftig das Ressort Planung, Programm und Sport besetzt, und dem Münchner Bankkaufmann Jürgen Ebener (Wirtschaft, Finanzen) wählte die DOG-Bundesversammlung zwei neue Vizepräsi-denten. Im Amt blieben der frühere Meisterschwimmer Christian Tröger (München), der künftig für Kommunikation und Werbung zuständig ist, und Vizepräsidentin Petra Reußner (Göttingen, Zweigstellen). Die Jugend vertritt im Präsidium weiterhin Oliver Buttler (Re-gensburg).
In der Antrittsrede im Münchner Rathaus bekräftigte der neue Präsident: „Ich werde einer-seits die bewährten Konzepte, Ideen und Projekte der DOG, die in den letzten Jahren auf den Weg gebracht wurden, weiterführen. Andererseits bin ich der Ansicht, dass sich die DOG gerade auch in der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund in Zukunft wieder offensiver positionieren muss, um ihre Werte und Ziele weiter voran zu bringen.“ Deneken ist DOG-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg und Vizepräsident des Badischen Sportbundes Nord und kennt die Spielregeln in der Sportpolitik. Er arbeitet auch im Präsidium des Deutschen Städtetages. Harald Lieb (Wald-Michelbach) zog die Kandiatur für den Schatzmeister-Posten zurück. Ausgeschieden sind das langjährige Vorstandsmitglied Dieter Krickow (Berlin) und der bisherige Schatzmeister Harald Pfab (Ravensburg), der nicht mehr kandidierte. Krickow zog am Tag der Wahl seine Kandidatur zurück. Für den Fall, dass Not am Mann gewesen wäre hätte er sich zur Verfügung gestellt. Das jetzt aufgestellte Team hält Krickow für hervorragend geeignet, die DOG in Zukunft zu führen.
Die DOG (4.000 Mitglieder) setzt künftig auf stärkeres Profil und Alleinstellungsmerkmale. Sie strebt jedoch zugleich engere Verzahnung mit der Deutschen Olympischen Akademie Willi Daume des DOSB an, die das Präsidium als geistigen Überbau sieht. Die DOG selbst will stärker in der Öffentlichkeit und für die Basis wirken. Mit neuen Aktivitäten und Ideen unter dem Leitmotiv "Leistung macht Spaß" möchte sie Olympische Erziehung und die Olympischen Werte Fairness, Leistungsbereitschaft, Teamgeist und Völkerverständigung gerade bei Kindern und Jugendlichen sowie im Nachwuchssport pflegen und kräftigen.
Nicht zur Abstimmung kam in München der brisante Antrag der Zweigstelle Darmstadt. Sie hatte in einem Offenen Brief schon im August wegen der Dopingflut den Ausschluss des Radsports von den Olympischen Spielen 2008 in Peking gefordert. Der Antrag wurde an das Präsidium delegiert, das nun die gemeinsame Linie im Kampf gegen Doping festlegt.