„Ich habe bisher jeden zum Sportabzeichen gebracht“
Für Theo Dorst, den Leiter des Sportabzeichentreffs beim TuS Altrip, zählt vor allem die Gemeinschaft.

09.02.2012

Menschen, die das Sportabzeichen ablegen, möchten etwas für ihre Gesundheit tun und ihren Fitnessstand überprüfen. Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der fast immer genannt wird, wenn es um das Sportabzeichen geht: den der Gemeinschaft. Das gemeinsame Training ist für Viele Motivation, in ihrer Sportabzeichengruppe über Jahre aktiv zu sein. Der Sportabzeichentreff im pfälzischen Altrip ist ein gutes Beispiel dafür.
Altrip liegt am Westufer des Rheins gegenüber dem rechtsrheinischen Mannheim und ist der am weitesten östlich gelegene Ort der Pfalz. Wer in der 8.000-Seelen-Gemeinde Sport treiben möchte hat die Wahl. Überregional bekannt sind die internationalen Sandbahnrennen des Motorsportclubs Altrip und der Kanu-Club kann sogar deutsche Meisterschaften und eine Vizeweltmeisterschaft vorweisen.
Die meisten Mitglieder zählt jedoch der TuS Altrip. Fast 900 Sportler betreiben hier Fußball, Leichtathletik, Turnen oder Badminton. „Leute, die keine Turner, Badmintonspieler oder Fußballer sind oder gar keine Wettkämpfe bestreiten wollen, kommen zu mir“, sagt Theo Dorst, Leichtathletiktrainer und Leiter der Sportabzeichenabteilung im Verein.
Kein Vollgas ohne Aufwärmen
Seit acht Jahren ist Dorst Prüfer und leitet den Sportabzeichentreff. „Davor gab es nur Abnahmen, aber kein wirkliches Training“, berichtet er. „Deswegen kam es immer wieder zu Verletzungen. Es kommen halt immer wieder Leute, die wollen, ohne sich vorher warmzumachen, gleich Vollgas geben. Das ist gefährlich und meistens folgt dann auch die Quittung in Form einer Zerrung. Dann fallen sie mehrere Wochen aus oder kommen gar nicht mehr.“ Aus diesem Grund achtet Theo Dorst beim Training sehr darauf, dass sich niemand übernimmt.
„Bei mir hat bisher jeder das Sportabzeichen geschafft, wenn er regelmäßig trainiert hat“, sagt er. Am Fitnessorden schätzt er besonders den Zusammenhalt: „Es gibt ja viele Möglichkeiten, sich fitzuhalten, aber in der Sportabzeichengruppe trainiert man in einer tollen Gemeinschaft. Außerdem erfährt man Bestätigung und tut etwas für die Gesundheit. Bewegung an der frischen Luft und ein paar Schweißperlen auf der Stirn können einem so manchen Gang zum Arzt ersparen.“
Theo Dorst freut sich jedes Mal auf das gemeinsame Training: „Das sind alles gute Leute – eine homogenen Gruppe. Außerdem ist es schön zu merken, dass die Leute Dich brauchen und Wert auf Dein Wort legen.“ Auch abseits des Sportplatzes kommen die Altriper gerne zusammen. Ein Highlight ist zum Beispiel das 20-km-Radfahren. „Nach der Zieleinfahrt gibt es immer einen selbstgebackenen Kuchen und wir machen eine Flasche Sekt auf“, berichtet Dorst.
Jeden Herbst machen die Altriper eine Jahresabschlussfeier zu der alle Teilnehmer und Helfer eingeladen werden. In diesem Jahr wurden 24 Sportlerinnen und Sportler mit dem Sportabzeichen ausgezeichnet. Drei Mal Bronze, vier Mal Silber und 13 Sportabzeichen in Gold kamen zusammen. Roswitha Schneider wurde zum 27. Mal und Horst Ertl zum 20. Mal die goldene Sportabzeichen-Medaille verliehen. Besonders stolz ist der TuS Altrip auf seinen Nachwuchs. Unter den Medaillenträgern befanden sich vier Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren. Familie Kober erhielt zum wiederholten Mal eine Familienurkunde für drei teilnehmende Familienmitglieder.
(Quelle: wirkhaus)