In Sachen Sportabzeichen ganz vorn mit dabei: Die TSG Kraftwerk Boxberg
Interview mit dem Vorsitzenden Roland Pietsch

20.06.2011

Weißwassers Bürger sind sportlich: Rund zehn Prozent der etwa 20.000 Einwohner legen regelmäßig die Prüfungen für das Deutsche Sportabzeichen ab. Einer davon ist Roland Pietsch. Der 57-jährige Ingenieur der Instandhaltung im Kraftwerk Boxberg ist seit 15 Jahren Vorsitzender der TSG Kraftwerk Boxberg-Weißwasser e.V. Er freut sich schon sehr auf den Tourstopp des Deutschen Sportabzeichens am 22. Juni in Weißwasser. Im Interview erklärt Roland Pietsch, warum die TSG nicht ganz unschuldig ist an der eindrucksvollen Zahl abgelegter Sportabzeichen in der sächsischen Stadt.
Wie kommt es, dass die TSG Kraftwerk Boxberg beim jährlichen bundesweiten Sportabzeichen-Wettbewerb der Sparkassen-Finanzgruppe immer vordere Plätze belegt?
Bei uns wird das Sportabzeichen tatsächlich groß geschrieben, 2010 haben über 500 unserer knapp 700 Mitglieder die Prüfungen abgelegt. Die Sportabzeichenbegeisterung verdanken wir zum großen Teil unserem Vereinsmitglied Wolfgang Petsch, einem ehemaligen Sportlehrer. Als er im Jahr 2000 in Rente ging, setzte er sich mit voller Kraft für das Deutsche Sportabzeichen ein. Er ließ sich zum Prüfer für den Fitnessorden ausbilden und motivierte andere Senioren dazu, es ihm gleichzutun. Sie besuchten zum Beispiel Schulen und fehlten auf keinem Sportfest, um für das Deutsche Sportabzeichen zu werben. Mit Erfolg:
Vom Sportabzeichen-Fieber ist längst unser ganzes Kreisgebiet infiziert.
Sie gehören zum Organisationsteam für den Tag des Sportabzeichens in Weißwasser. Welche Aufgabe haben Sie übernommen?
So ein Sportfest will gut vorbereitet sein und dafür sind viele Aktive vonnöten Ich bin für die personelle Besetzung der einzelnen Sport-Stationen zuständig. Die TSG Boxberg Weißwasser stellt übrigens 100 der 130 Kampfrichter und Helfer, die am 22. Juni dafür sorgen, dass alles gut läuft.
Warum engagiert sich die TSG Kraftwerk Boxberg Weisswasser e.V. so in Sachen Sportabzeichen?
Das Sportabzeichen bietet sehr gute Möglichkeiten, um Menschen zum Sport anzuregen. Auch diejenigen, die vielleicht einige Zeit nicht mehr aktiv waren, können hier ganz unkompliziert ihre Fitness testen und Erfolge feiern. Diese Anerkennung möchten dann viele, die einmal dabei waren, im nächsten Jahr wiederholen und gleiten damit auch über diesen speziellen Tag hinaus ganz automatisch zum Sport.
Worauf freuen Sie sich besonders am 22. Juni in Weißwasser?
Das Beste an diesem tollen Sportevent in unserer Stadt ist für mich eigentlich ganz einfach: Es sind die Sportler im Stadion. Jungs und Mädels beim Sprint auf der Aschenbahn, Alte und Junge beim Weitsprung, bei der Vorbereitung zum Hochsprung, Frauen und Männer beim Wurf oder Kugelstoßen – die Menschen hier so geballt beim Sport zu sehen, ist ein echtes Ereignis!
Hinzu kommt das bunte Rahmenprogramm, zum Beispiel das Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe und der Multi-Tower der BARMER GEK, die Fotostation von kinder+Sport, der Infostand der Feuerwehr und der der Polizei – und vieles mehr.
Wie bereiten Sie sich auf die Prüfungen des Deutschen Sportabzeichens vor?
Ich spiele seit zwanzig Jahren Volleyball, außerdem bin ich leidenschaftlicher Fahrradfahrer: Die Radelsaison ist für mich ab Ostern eröffnet, bis zum Herbst lege ich die insgesamt 32 Kilometer Fahrtweg zur Arbeitsstelle mit dem Drahtesel zurück. Das hält mich fit – und das Sportabzeichen fällt dann einfach mit ab, um es mal salopp zu sagen. Da ich in die Organisation des Tages ziemlich eingebunden bin, werde ich mich am 22. Juni nur in einer Disziplin prüfen lassen, nämlich im 50-Meter-Sprint.
Was wünschen Sie sich für den Tag des Deutschen Sportabzeichens in Weißwasser?
Natürlich möglichst viele Teilnehmer, die Freude am Sport und am Deutschen Sportabzeichen haben. Und schönes Wetter. Sollte es allerdings mal einen Schauer regnen, dann lassen wir uns davon garantiert nicht klein kriegen und machen nach einer kurzen Unterstell-Pause einfach weiter.