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Integration ist, wenn alle mitmachen

Die Zahlen sind unumstößlich. Ca. 1,5 Millionen Hessinnen und Hessen können auf ausländische Wurzeln verweisen. Jedes zweite Kind unter sechs Jahren hat einen so genannten Migrationshintergrund. Diese Entwicklung wird für unsere Gesellschaft, insbesondere für Landes-, Kommunalverwaltungen und den organisierten Sport, nicht folgenlos bleiben. Somit ist klar: Integration muss als Querschnittsaufgabe der Gesellschaft verstanden werden und ist längst kein Randgruppenthema mehr. Miteinander leben lernen geht alle an.

DOSB Redaktion
Peter Schreiber

08.03.2012

Vielfalt in allen Lebensbereichen

Und unter der Prämisse, Integration zu gestalten, die mehr sein soll als die Verkettung einzelner kleiner Projekte, startete die Landesregierung 2009 das Landesprogramm „Modellregionen Integration“ in ausgewählten Kommunen und Landkreisen. Bereits in der Ausschreibung wurden zentrale Anforderungen wie strukturelle Veränderungen in bestehenden integrativen Angeboten des Alltags, Vernetzung von Akteuren auf interfachlicher Ebene und nachhaltige Beteiligungsstrukturen, die Vielfalt als Chance propagieren, festgelegt.

Es sind dies beispielhafte Anforderungen, die die Mitarbeiter des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ in der Sportjugend Hessen bei der Auswahl der hessischen anerkannten Stützpunkt-Sportvereine als Fördervoraussetzung ebenfalls vorgeben. 

Halbzeitbilanz in Wiesbaden

Mitte Februar nun lud das Hessische Ministerium der Justiz, für Integration und Europa zu einem Symposium nach Wiesbaden ein, um nach zwei Jahren die Ergebnisse in den Modellregionen Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis, der Städte Hanau, Offenbach, Wetzlar, Wiesbaden und Kassel zu präsentieren und zu diskutieren.

Aus der nordhessischen Großstadt waren Vertreter der Sportvereine FSC Dynamo Windrad und SV Türkgücü angereist, um gemeinsam mit der Modellregion-Koordinatorin Peggy Niering, der Sportamtsleiterin Dr. Andrea Fröhlich und „IdS“-Koordinator Peter Schreiber ihr Projekt „Sport und Spaß – so leicht geht das!“ beispielhaft für das Engagement des organisierten Sports in diesem Landesprogramm vorzustellen. Beide Sportvereine sind bereits mehrere Jahre im „IdS“-Programm aktiv und gehen im Rahmen der Modellregion direkt auf Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen zu, um sie für vereinsübergreifende, neue Sportangebote im Freizeit- und Breitensportbereich zu begeistern. Ein nennenswerter Schwerpunkt ist die Öffnung des jungendominierten Straßenfußballs für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund. Auch im Seniorensport (Fußball) gibt es gemeinsame Aktionen außerhalb des Regelbetriebs, die ein dauerhaftes, interkulturelles Miteinander befördern getreu dem Motto: „Kassel ist bunt und lebt Vielfalt in allen Generationen.“    

Kasseler Sportprojekt

Beim obligatorischen Rundgang von Staatsminister Hahn im Landesmuseum der Landeshauptstadt zeigte sich dieser sehr erfreut, dass unter den acht im Foyer platzierten Projekten unser Sportprojekt herausragte -  und zudem unter Mitwirkung des FSC Dynamo Windrad, der erst kürzlich aus den Händen des Ministers den Hessischen Integrationspreis entgegen nehmen durfte.  

In der letzten Podiumsrunde betonten insbesondere die Oberbürgermeister von Wetzlar und Kassel, Herr Dette und Herr Hilgen, die Bedeutung des Sports und des Programms „Integration durch Sport“  in der Integrationsarbeit der Kommunen und der Netzwerke. Die durch „IdS“ geförderten Sportvereine sowie die „IdS“-Mitarbeiter seien längst wichtige Partner im gesamtgesellschaftlichen Lernprozess: ideengebend, verlässlich und kompetent. Gestärkt durch solches Lob gehen die Sportvereine nun in die zweite Hälfte des Förderzeitraums bis 2013.

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