Internationale Fair-Play-Preise in Warschau vergeben - Ehrendiplom für Deutsche Behinderten-Sportjugend
01.12.2005
Am vergangenen Wochenende hat das Internationale Fair-Play-Komitee (CIFP) in einer eindrucksvollen Feier in Warschau die Fair-Play-Preise für das Jahr 2004 vergeben. Der russische Turn-Olympiasieger von Sydney 2000, Aleksey Nemov, erhielt die Coubertin-Trophäe für sein faires Verhalten beim Barren-Finale in Athen 2004. Er hatte die über seine Unterbewertung aufgebrachten Zuschauer des Turnfinals aufgefordert, die 20minütigen lautstarken Proteste zu beenden und die Wertung zu akzeptieren.
Mit ihm wurde der österreichische Schwimmstar Markus Roggan ausgezeichnet. Er hatte nach dem 200-Meter-Rückenfinale vor laufenden Kameras die später erfolgte Aufhebung der Disqualifikation seines Freundes und Trainingspartners, des Amerikaners Aaron Peirsol, gefordert, da er dessen sportliche Überlegenheit nicht in Frage stellen wollte. Dessen Disqualifikation war wegen eines Wendefehlers ausgesprochen und Roggan bereits als Olympiasieger auf der Anzeigetafel erschienen.
Für seine lebenslange sportliche Karriere und sein Eintreten gegen Doping im Radsport wurde der fünffache spanische Tour de France-Sieger (1991-95) Miguel Indurain mit der Borotra-Trophäe geehrt. Er gab in Warschau ein bewegendes öffentliches Zeugnis für Fairness gerade im Profi-Radsport ab.
In der Kategorie `Förderung des Fair-Play-Gedankens durch Institutionen´ erhielt die Deutsche Behinderten-Sportjugend ein Ehrendiplom. Diese Organisation hat modellhaft seit 1992 Jugendlager bei den Paralympics durchgeführt, in Athen erstmals international unter anderem mit türkischen Sportlern. Der deutsche Vizepräsident des CIFP, Professor Norbert Müller (Mainz), der unter anderem die Ehrungen vornahm, betonte die außergewöhnlich vorbildhaften Leistungen der diesjährigen Preisträger.