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Interview mit der Rheinischen Post: NOK-Präsidiumsmitglied Gäb relativert Medaillenspiegel

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

09.01.2006

Düsseldorf (sid) Sporthilfe-Chef Hans Wilhlem Gäb hat wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Turin vor einer Überbewertung des Medaillenspiegels gewarnt. Dieser sei doch nur eine Auflistung von Ergebnissen, Schlussfolgerungen aus solchen Statistiken seien fragwürdig: "Beispielsweise die dümmliche Meinung, ein vierter oder fünfter Platz bei Olympischen Spielen sei für Deutschland eine Pleite", erklärte der 69-Jährige im Interview mit der Rheinischen Post (Samstag-Ausgabe).

Trotz fortschreitender Globalisierung, immer engeren Verflechtungen von Ländern und aufgehobenen Grenzen sprach sich der Ehrenpräsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) für ein gesundes Nationalbewusstsein im sportlichen Vergleich aus: "Warum sollen Menschen nicht stolz auf ihr Land, seine Sprache, seine Fahne und seine Hymne sein, solange sie in Respekt diesen Stolz auch jedem anderen Land zugestehen?"

Gäb geißelte zum wiederholten Mal auch die Doping-Mentalität im Spitzensport. "Doping ist der Mörder der sportlichen Idee und muss bekämpft werden", sagte der frühere Spitzen-Manager. In den 80.000 deutschen Sportvereinen mit ihren 25 Millionen Mitgliedern werde man diesen Kampf gewinnen, sagte Gäb, der bedauerte, dass immer noch durch Leistungsbetrug errungene Erfolge gefeiert würden.

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