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IOC-Mitglied Dr. Bach bezieht im FAZ-Interview zum Kampf gegen Gendoping Stellung - Kandidatur für das Amt des IOC-Vizepräsidenten

DOSB Redaktion
DOSB Redaktion

04.02.2006

IOC-Mitglied Dr. Thomas Bach, zugleich Präsidiumsmitglied des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, hat das Verbot gegen Doping in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als ein sinnstiftendes Merkmal des Sports bezeichnet. „Wenn man ihn seines Sinnes beraubt, dann beraubt man ihn auch seiner gesellschaftlichen und sozialen Berechtigung“, sagte Dr. Bach. Den Kampf gegen Doping dürfe man nicht aufgeben, auch wenn der Betrug durch das Gendoping eine neue Dimension erhalten würde. „Es war absehbar, dass sich Betrüger dieser Mittel bedienen würden. Angesichts des menschenverachtenden Zynismus, den man bei Dopingprozessen und bei den Anhörungen während der Olympischen Spiele erfährt, auch angesichts der gelegentlich dummdreisten Gedankenlosigkeit der an Dopingfällen Beteiligten, war mir klar, dass auch davor nicht zurückgeschreckt wird. Beim Gendoping werde eine moralisch-ethische Grenze berührt. Es gehe hierbei nicht mehr allein um die Frage, wie der Mensche seine Umwelt gestalte, sondern, wie er sich selbst gestalte. Forschung, Indizien, Geständnisse, besonders aber auch Erziehung und eine Wertediskussion seien notwendig, um das Leistungssportsystem vor diesen Gefahren zu bewahren. Dabei sei nicht allein der Aktive, sondern besonders auch sein Umfeld in den Blick zu nehmen: „Und da, im ärztlichen Bereich, unter Betreuern, fehlt es oft ebenso am Bewusstsein von Werten,“ sagte Dr. Bach, der im Hinblick auf Sanktionen für das Umfeld auf die Hilfe von Regierungen baut. Dr. Bach kandidiert auf der 118. IOC-Session unmittelbar vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele Turin 2006 erneut für das Amt des Vizepräsidenten, aus dem er vor zwei Jahren nach vierjähriger Amtszeit turnusmäßig ausgeschieden war.

 

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Internet.

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