Jan Ullrich hofft auf Medaille im olympischen Zeitfahren

18.08.2004

"Mache mir große Hoffnungen"
Für Jan Ullrich hat die entscheidende Stunde geschlagen: Wenn heute im südlichen Athener Vorort Vougliameni die Medaillen im olympischen Zeitfahren (15.00 Uhr OZ/14.00 MESZ) vergeben werden, zählt für ihn nur eine Medaille. Nach seinem vierten Platz bei der Tour de France und dem 19. Platz beim olympischen Straßenrennen hofft er auf einen Erfolg im Kampf gegen die Uhr über 48km.
"Mache mir große Hoffnungen"
An Zuversicht mangelt es Ullrich nicht: "Ich mache mir große Hoffnungen, denn ich merke, dass ich gut drauf bin", sagt der Star vom Team T-Mobile. In Abwesenheit des sechsmaligen Toursiegers Lance Armstrong gilt der Zeitfahr-Weltmeister von 1999 und 2001 als hoher Favorit. Auch für Michael Rich, der als zweiter deutscher Starter ebenfalls auf eine Medaille hofft: "Für mich ist Jan der Stärkste, er ist nach der Tour klasse in Form und wird schwer zu schlagen sein", sagt der 34-jährige Südbadener aus Emmendingen.
Montag und Dienstag konnten die beiden auf der Strecke trainieren und sich einen Eindruck von dem welligen Profil verschaffen. "Die Steigungen sind nicht steil, sodass man mit dem großen Gang drüberkommt", erklärt Ullrich. "Aber der Kurs ist nicht leicht, und der Wind erschwert die Sache zusätzlich."
Kummer: "Beide kämpfen um Edelmetall"
T-Mobile-Sportdirektor Mario Kummer, der beide Athleten betreut, glaubt, dass die Strecke seinen Schützlingen entgegen kommt: "Da muss mit viel Kraft gefahren werden, das liegt beiden, beide kämpfen um Edelmetall." Mitfavoriten sind der Australier Michael Rogers, der Ungar Laslo Bodrogi, der Schweizer Fabian Cancellara und Sydney-Sieger Wjatscheslaw Ekimow aus Russland.
Der Kurs erstreckt sich über 12km entlang der Küste bis zu einem Wendepunkt, der die einzige technische Schwierigkeit darstellt. Für die 40 Teilnehmer - als Letzter tritt Ullrich um 17.18 Uhr (16.18 Uhr MESZ) an - geht geht es zweimal hin und zurück. Kummer: "Da kann man richtig ins Rollen kommen, das kommt uns gelegen."
Arndt hofft erneut auf eine Medaille
Zwei Stunden vor den Männern gehen die Frauen ins Rennen, die mit 24km die halbe Distanz absolvieren müssen. Die Leipzigerin Judith Arndt ist zwei Tage nach Silber aus dem Straßenrennen erneut mit guten Aussichten am Start, dazu kommt Trixi Worrack aus Cottbus. Arndt: "Die Strecke sollte uns liegen."
Favoritin ist jedoch Dreifach-Olympiasiegerin Leontien Zijlaard-Van Moorsel aus den Niederlanden, die vor vier Jahren in Sydney neben der Einerverfolgung auf der Bahn und dem Straßenrennen auch das Zeitfahren gewonnen hatte. Am Sonntag war die 37-Jährige durch einen Sturz ausgeschieden.
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