Journalistenpreis: Reportage von Anne Armbrecht gewinnt
Mit ihrer Reportage „Anpfiff für die Freiheit“ gewann die 23 Jahre alte Journalistin Anne Armbrecht den vom DOSB geförderten Berufswettbewerb des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) für Nachwuchsjournalisten.

22.03.2016

Erschienen war ihre Reportage in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Jenaerin, die in Frankfurt studiert, nahm die Auszeichnung und 2000 Euro Preisgeld beim Galaabend des VDS am Montag in der Allianz-Arena in München von der Jury-Vorsitzenden und DOSB-Pressesprecherin Ulrike Spitz entgegen.
Der Preis für die drei Erstplatzierten ist mit insgesamt 4500 Euro dotiert und stand unter der Überschrift „Das habe ich im Sport gelernt! – Sport und lebenslanges Lernen“. Insgesamt waren 13 Beiträge von Nachwuchsjournalisten unter 28 Jahren eingereicht worden.
Anne Armbrecht setzte das Thema des Wettbewerbes hervorragend um. Eindrucksvoll schildert die Autorin in ihrem am 18. Dezember 2015 erschienenen Beitrag, wie durch eine Schiedsrichterausbildung für Jugendliche in einer Justizvollzugsanstalt im Sport fürs Leben gelernt wird, in diesem Fall unter erschwerten Bedingungen: Menschen, die große Schwierigkeiten haben, in ihrem Leben Regeln einzuhalten, lernen mit Hilfe des Sports Regeln und wie sie anzuwenden sind: „Früher haben sie Regeln gebrochen“, schreibt Anne Armbrecht, „jetzt sollen sie sie verteidigen“. Dabei wird vor allem vermittelt, dass auch im Leben gilt, was auf dem Platz gilt. Also: Wer mitspielt, muss sich an Regeln halten. Auch wenn`s mal schwierig wird, wenn z.B. nach einer verhängten Gelben oder Roten Karte den Schiedsrichter der Zorn der Spieler oder Zuschauer trifft. Dort zu lernen, dass und wie man ruhig bleibt und Konflikte gewaltfrei löst, kann sich später aufs Leben positiv auswirken. Ebenso wie die Lehre, dass die kleine Machtsituation eines Schiedsrichters nicht ausgenutzt werden darf.
Die Jury lobte neben der perfekten Umsetzung des Themas die gut geschriebene Reportage, die alle Beteiligten zu Wort kommen lässt und sensibel mit der Sprache bei der Schilderung der Situation der Jugendlichen umgeht.
Zwei zweite Plätze
Der zweite Platz wurde zweimal vergeben. Die Beiträge „Johnny, Petko und die Lilien“ von Henrik Diekert (Wiesbaden/Sky Sport News HD) und „Der strahlende Kämpfer“ von Daniel Schmitt (Dreieich/Offenbach Post) beschäftigen sich beide mit dem krebskranken Jonathan Heimes, der beim Aufstieg des SV Darmstadt 98 in die Bundesliga eine ganz besondere Rolle eingenommen hat. Der Beitrag von Daniel Schmitt erschien am 27. Juni 2015, der von Henrik Diekert wurde am 14. September 2015 gesendet – zu Zeiten, als „Johnny“ seinen Kampf noch zu gewinnen schien. Gegen Ende des Jahres ging es ihm schlechter. Am 8. März dieses Jahres starb Jonathan Heimes im Alter von 26 Jahren.
Beide Beiträge beschreiben das große Kämpferherz des früheren Tenniskollegen von Andrea Petkovic, der seit seinem 14. Lebensjahr gegen die schwere Krankheit gekämpft hat. Dieser ungebrochene Wille hatte eine ungeheuer große Wirkung, nicht nur auf Sportler wie die Darmstädter Fußballprofis oder Andrea Petkovic. Beide Beiträge stellen heraus, dass Jonathan Heimes seine Kraft aus dem Sport geschöpft und dies an viele Menschen weiter vermittelt hat.
VDS-Nachwuchspreis hat sich etabliert
„13 Beiträge ist ein schönes Ergebnis in der Kategorie Nachwuchs“, sagte die Jury-Vorsitzende Ulrike Spitz. Die Resonanz zeigt, dass sich der VDS-Nachwuchspreis mittlerweile fest etabliert hat. In dieser Kategorie können Beiträge in allen Darstellungsformen und aus allen Kanälen eingereicht werden. Neben Spitz gehörten Clemens Gerlach (freier Journalist), Anno Hecker (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Prof. Dr. Thomas Horky (Macromedia Hochschule Hamburg) und Werner Rabe (früher Bayerischer Rundfunk) der Jury an.
Der DOSB wird sein Engagement als Förderer der Nachwuchskategorie der VDS-Berufswettbewerbe auch 2016 fortsetzen und stellt den Preis in diesem Jahr unter die Überschrift „Olympische Werte – Werte des Sports“. Die Ausschreibung wird in den nächsten Tagen veröffentlicht.
(Quelle: DOSB)